Testbericht

Toshiba Portege G500

25.8.2007 von Redaktion connect und Michael Peuckert

Was liegt für einen Notebook- und Handyhersteller näher als eine zusammenführung beider Welten? Toshiba versucht folgerichtig mit Windows-Mobile-Smartphones einen Neustart.

ca. 2:45 Min
Testbericht
  1. Toshiba Portege G500
  2. Datenblatt
Toshiba Portege G500
Toshiba Portege G500
© Archiv
Toshiba Portege G500
Mit 23 Millimeter Gehäusedicke ist das Toshiba nicht gerade schlank.
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Windows ist im Mobilfunk-Markt endgültig angekommen: Nach den Taiwanern von HTC, die die deutschen Netzbetreiber beliefern, setzen mit Samsung, Motorola und Palm auch immer mehr Handyhersteller auf die mobile Variante von Windows. Heraus kommen in den meisten Fällen PDA-Phones mit Touchscreen oder einer Schreibmaschinen-Tastatur. In kompakten Geräten, die ausschließlich über die Handytastatur gesteuert werden, ist Windows Mobile hierzulande noch immer eine Seltenheit. In diese Lücke stößt nun Toshiba mit dem Portege G500, wobei der Slider eher voluminös denn kompakt ausfällt und mit seinem 23 Millimeter dicken Gehäuse kaum in der Hosentasche zu transportieren ist. Dafür liegt das Handy sehr gut in der Hand und lässt sich bequem einhändig steuern. Alle Bedienelemente fallen erfreulich groß aus, auch für eine große Anzeige ist Platz, und die hochwertige Verarbeitung trägt ein Übriges zur guten Handhabung bei. Zwar wackelt der Slider ein wenig, wirkt aber dennoch äußerst stabil.

Gute Anbindung ans Netz

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Die Bedienelemente sind ausreichend groß, übersichtlich beschriftet und sehr gut zu bedienen.
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Das G500 arbeitet mit Windows Mobile 5.0. Auch wenn mittlerweile die ersten Geräte mit Windows Mobile 6 auf den Markt kommen, wirkt das G500 keineswegs veraltet und versteht sich blind mit Microsoft Outlook. Nicht nur Kontakte, Termine, Aufgaben und Notizen, auch E-Mails lassen sich zuverlässig mit dem PC abgleichen. Die Software Active Sync und ein Datenkabel liegen bei. Die Synchronisation klappt aber auch übers Mobilfunknetz flott, denn das G500 versteht sich mit Exchange-Servern und beherrscht den UMTS-Turbo HSDPA mit Downloads von maximal 3,6 Mbit/s sowie Wireless LAN. Glücklich wird mit dem G500 allerdings nur, wer die gute Anbindung an die Windows-Welt braucht und will. Die Menüführung ist für reinen Telefonbetrieb zu umständlich. Allein das Hauptmenü erstreckt sich  über drei Bildschirme. Zudem nahm sich das Handy beim erstmaligen Aufruf von Funktionen oft zwei bis drei Sekunden Bedenkzeit. Auch wirkt manches verwirrend: Ruft man das SMS-Menü auf, springt das Handy automatisch in den zuletzt verwendeten Ordner. Erst übers Menü ist ersichtlich, ob man sich im Posteingang, im Ausgang oder bei den Entwürfen befindet.Wer mit diesen Eigenheiten leben kann, bekommt umfangreiche Business-Funktionen. Neben dem Pocket Outlook finden sich Pocket MSN und das Programm Picsel-Viewer zum Betrachten von Office-Dokumenten in der Feature-Liste, und neben dem Internet Explorer hat Toshiba auch den Opera-Browser installiert.

Fingerzauber

Fingerprint-Sensor
Der Fingerprint-Sensor auf der Rückseite dient der Sicherheit, lässt sich aber auch zur Steuerung verwenden.
© Archiv

Als Highlight bietet das G500 einen Fingerabdrucksensor, der für Sicherheit sorgen soll und sich gleichzeitig wie ein Touchpad am Notebook nutzen lässt. Der Zeigefinger erreicht bequem die auf der Geräterückseite eingebaute Sensorfläche und kann so in vier Richtungen navigieren. Das funktioniert gut, jedoch stellt sich die Frage, warum sich der Zeigefinger strecken soll, wenn der Daumen dasselbe bequem auf der großen Navigationstaste erledigen kann. Auch die Möglichkeit, mit den Fingern einzelne Funktionen zu starten, klingt praktisch. In der Welt des G500 bedeutet das aber, dass man zunächst den Fingerprint-Launcher starten muss - da kann man auch gleich das gewünschte Feature aufrufen.

Mäßiger Klang

Im Labor kommt das G500 auf ein durchwachsenes Ergebnis. Insbesondere der Klang beim Telefonieren ist nur mäßig. Die Verständlichkeit war im Test zwar nie gefährdet, doch vor allem in Empfangsrichtung tönt der Anrufer unnatürlich. Zudem könnte das Gegenüber etwas lauter ankommen, der etwas scharfe Ton macht diesen Nachteil aber fast wett. Kein Lob verdient der Freisprecher, der schnell verzerrt. Die Sende- und Empfangsqualität ist für ein UMTS-Gerät ordentlich und sollte in gut versorgten Gebieten keine Probleme bereiten. Auch reicht die Ausdauer für den Alltag aus, die etwa 7:30 Stunden Betriebszeit bei eingeschaltetem Display sind beachtlich. Schwachpunkt ist wie bei so vielen 3G-Handys die etwas magere Sprechzeit im UMTS-Netz von 2:15 Stunden. Wer vor der Größe und der mauen Sprachqualität nicht zurückschreckt, bekommt ein hardwareseitig gut zu handhabendes Windows-Handy, das sich blind mit Outlook versteht.

Toshiba Portege G500

Toshiba Portege G500
Hersteller Toshiba
Preis 399.00 €
Wertung 342.0 Punkte
Testverfahren 0.9

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