Noise-Cancelling-Kopfhörer
Valco VMK20 im Test
Der Name Valco ist hierzulande noch nicht allzuweit verbreitet. Mit dem VMK20 könnte sich das ändern, denn der finnische Noise-Cancelling-Kopfhörer macht richtig Spaß.

Spaß im eigentlichen Sinne, das ist die Devise der Finnen von Valco. Schaut man sich deren Webseite an, wird deutlich, dass sich die Betreiber selbst nicht so ganz ernst nehmen. Finnischer Humor ist bekanntermaßen speziell, und diese Seite strotzt nur so vor erfrischender Selbstironie, sodass wir hier unbedingt ein Beispiel aufnehmen müssen: „Alle unsere Gewinne kommen einem edlen Zweck zugute. Schließlich wollen wir einen Todesstern bauen und die Galaxie erobern. Davon abgesehen wird ein Teil des Gewinns in Bier und den Unterhalt meiner Ex-Frau investiert. Mit freundlichen Grüßen, Raimo Valconen, der Oberste Anführer“.
Wer ironischen Humor dieser Art mag, sollte auf jeden Fall auch das beiliegende Handbuch durchforsten, es können Tränen gelacht werden. Doch die Finnen haben mit dem VMK20 einen amtlichen Kopfhörer auf den Weg gebracht, der den eigenartigen Humor zudem gleich beim Einschalten kundtut. Die Sprachausgabe säuselt mit tief-sonorer männlicher Stimme die Worte „power on, pairing, connected“ in so schlüpfrigem Tonfall, dass man unweigerlich schmunzeln muss.
OK, genug Spaß, jetzt wird es ernst. An der Verarbeitung gab es im Test nichts auszusetzen. Die ovalen Kapseln sind mit einer Art Gewebe überzogen, das an Gitarrenverstärker erinnert. Sie schließen gut ab und bieten auch für große Ohren genug Platz. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über mechanische Tasten. Derer gibt es drei an der rechten Kapsel (für Ein/Aus und die Quellensteuerung) und eine an der linken Kapsel, die das ANC aktiviert.

Einen Transparenzmodus bietet der Valco nicht. Auf eine App für weitere Funktionen oder Individualisierungen muss man ebenso verzichten. Aber es gibt einen analogen Anschluss, mit dem man den Kopfhörer auch per Kabel betreiben kann. Ein Kabel liegt bei, das ist löblich. Der VMK20 reproduzierte im Test eine ausreichend breite Stereodarstellung. Die Bässe kamen kraftvoll, organisch und glücklicherweise nicht überdreht, sondern eher beruhigend, fast so, als würde man in der finnischen Sauna sitzen und entspannen.
Die Höhen klangen strahlend und mit Ausdruck. Stimmen bildete der Hörer vor allem mit aktiviertem ANC akzentuiert im Vordergrund ab. Lediglich die oberen Mitten ließen ein wenig an Transparenz vermissen. Das ANC löschte Außengeräusche vor allem im tiefen Frequenzbereich wirkungsvoll aus. Das beeinflusste den Klang schon hörbar, aber bis auf ein leichtes Rauschen nicht wirklich störend.