Testbericht
Bose QuietComfort 25 im Test
Der Bose QuietComfort 25 soll dank optimierter Noise-Cancelling-Elektronik und robusterer Mechanik seinen Vorgänger, den legendären QC15, in jeder Disziplin übertreffen. Der Test bringt Klarheit.

Optisch hat sich der Bose Quiet Comfort 25 im Vergleich zum Vorgänger nicht radikal verändert, zum Glück: zwei Farben stehen nun zur Auswahl - unauffälliges Schwarz, oder elegantes Weiss. Der ohrumschließende Vorgänger Bose Quiet Comfort 15 (Test) führt übrigens die Audio-Bestenliste bereits seit fünf Jahren verdient an. Kein Wunder, zählt das amerikanische Unternehmen zu den Pionieren bei aktiver Geräuschunterdrückung.
Die Bügelkonstruktion des Bose Quiet Comfort 25 wirkt nun filigraner, während der Tragekomfort immer noch hervorragend ist. Wohl auch, weil das neue Topmodell der QC-Serie etwas Gewicht abspecken konnte und man schnell vergisst, einen Kopfhörer zu tragen. Herzstück des QC25 ist freilich die Schaltung der aktiven Lärmunterdrückung, die über einen kleinen Schiebeschalter auf der rechten Hörermuschel aktivierbar ist.

Drei auf jeder Seite eingebaute Miniatur-Mikrofone verarbeiten die Außengeräusche und leiten diese als elektrisches Spannungs-Signal an die NC-Elektronik weiter. Die invertiert die Phase und addiert das neue Signal dem eigentlichen Nutzsignal - sprich, der Musik. Was dann passiert ist reine Physik: Am Ohr löschen sich die akustisch eindringenden und die elektrisch hinzugefügten Schallanteile komplett aus. Das Nutzsignal bleibt im Idealfall von diesem Vorgang unberührt.
Nur einen schmalbandigen Bereich im Mittelton - also dort, wo die Grundfrequenzen der menschlichen Stimme liegen - filtert die Elektronik nicht ganz weg, damit man im Flieger die Reisebegleiter und im Alltag seine Mitmenschen wahrnehmen und verstehen kann. Strom liefert eine einzige AAA-Batterie, die je nach Benutzung für 35 Betriebsstunden ausreicht.

Die in diesem Zusammenhang wichtigste Neuerung im Vergleich zum QC15: Wenn der Saft der Batterie doch irgendwann mal ausgehen sollte, muss man auf die NC-Funktion (und freilich auch auf eine Frequenzgang-Linearisierung) zwar verzichten, kann aber nach wie vor im passiven Modus Musik hören. Toll!
Und der Bose wirkte in ruhiger Umgebung im passiven Betrieb tonal ausgewogen, vielleicht etwas bedeckt im Mittelhochton. Egal, denn als die Tester einen Fuß vor die Tür setzten, waren sie froh, eine voll aufgeladene Batterie dabei zu haben. Während einer Dienstreise mit mehrstündiger Flugdauer etwa, sogar heilfroh.
Denn als die Flughöhe erreicht war - der Autor war jetzt schon vom Lärm genervt - und die NC-Funktion endlich zum Einsatz kommen konnte, war die Verbesserung gegenüber dem QC15 schockierend-deutlich erkennbar: Der Neue filterte Außenlärm noch effektiver - ach, im Grunde perfekt aus (sofern das Polster die Ohren spaltfrei umschloss), und spielte klanglich noch highendiger als sein Vorgänger.

Der Bose QC25 tönte beispielsweise bei Art Peppers legendären Interpretation des Cole Porter-Klassikers "You'd Be So Nice To Come Home To" (Art Pepper Meets the Rhythm Section, 1957) nicht nur enorm neutral und in sich stimmig, sondern auch erstaunlich dynamisch - erinnerte bereits nach den ersten Takten an die Abstimmung eines klassischen HiFi-Kopfhörers der gehobenen Sorte. Ob beruflich oder privat - erst so macht Reisen in Flieger und Co. wirklich Spaß.
Fazit
Boses neues QuietComfort-Topmodell QC25 übertrifft seinen Vorgänger in der NC-Funktion und klingt dabei sogar feinauflösender, dynamischer - sprich: highendiger. Dass er 50 Euro weniger als der QC15 kostet, setzt dem Ganzen quasi die Krone auf. Lange Rede kurzer Sinn: Der QC25 ist im Moment der beste NC-Kopfhörer.