JBL Club One im Test
JBL bringt mit dem Club One einen mit Technik gespickten Over-Ear, der alle Aspekte abdeckt: aktives Noise Cancelling, individuelle Entzerrung via App, Bluetooth und Telefonie. Doch wie klingt er? Antwort gibt unser Test.

JBL ist im Mobilbereich der weltweit führende Anbieter, nicht zuletzt, weil er Trends setzt und sein Ohr am Puls der Zeit hat. Das führt zwangsläufig zu Produkten, die ein sehr junges, urbanes Publikum ansprechen sollen. Allerdings schließt das nicht aus, dass die Amerikaner immer wieder Schallw...
JBL ist im Mobilbereich der weltweit führende Anbieter, nicht zuletzt, weil er Trends setzt und sein Ohr am Puls der Zeit hat. Das führt zwangsläufig zu Produkten, die ein sehr junges, urbanes Publikum ansprechen sollen.
Allerdings schließt das nicht aus, dass die Amerikaner immer wieder Schallwandler schaffen, die sich auch als pfiffige, stylische Lösungen für Liebhaber ernsthafter Musik anbieten. Eine davon ist zweifellos der JBL Club One, ein Over-Ear-Hörer mit integriertem Noise Cancelling.
Doch nicht nur die aktive Auslöschung von Störgeräuschen prädestiniert den 392 Gramm schweren Hörer zum Mitnehmen. Auch die passive Dämpfung seiner satt anliegenden ohrumschließenden Polster entkoppelt den Träger schon sehr gut vom Außenlärm und bildet eine stille Bühne für ungetrübtes Musikhören.

Ausgeklügeltes Konzept
Die Tasten auf der Unterseite der rechten Kapsel ermöglichen die Steuerung von Wiedergabe und Lautstärke nur, wenn der Club One via Bluetooth angesteuert wird. An der Unterseite der linken Ohrmuschel sitzt der Einschaltknopf für das Active Noise Cancelling, bei dem der Umgebungslärm über ein Mikrofon erfasst und über ein gegenphasig eingespeistes Echtzeit-Korrektursignal um 18 dB eliminiert wird.
Subjektiv stellt man im Tieffrequenzbereich die höchste Dämpfung fest. Durch einen kurzen Druck auf die ANC-Taste lässt sich – abhängig von der Vorwahl in der kostenlosen My JBL Headphones App für iOS und Android – die Talk-Through- oder Ambient-Aware-Funktion aktivieren. Erstere senkt den Wiedergabepegel stark ab und leitet Stimmen fast wie ohne Hörer zum Ohr.
Mit der Ambient-Aware-Funktion werden Brummgeräusche, etwa von Triebwerken oder Motoren gedämpft, aber man ist nicht völlig von seiner Umgebung entkoppelt. Das ist ideal, um sich im Flieger oder der Bahn ohne Musik auszuruhen.

Alexa, Siri und Google Assistant auf Abruf
Wer über den Club One mit seinen dienstbaren Geistern in Verbindung stehen möchte, kann ihn mit Alexa oder Google Assistant aufrüsten. Zur Aktivierung reicht nach der Einrichtung mit den jeweiligen Apps von Amazon oder Google ein Antippen der runden Schaltfläche auf der linken Ohrmuschel. Dann lässt sich der Hörer sogar über Sprache bedienen.
Die beiden eingebauten Mikrofone lassen sich aber auch für Apples Siri, die über die Schaltwippe auf der rechten Seite aktiviert wird, und zum Telefonieren nutzen. In der JBL App gibt es Goodies, etwa die Klang-Presets von fünf DJs, die sich via Equalizer individualisieren lassen.
Damit man den JBL Club One auch lange hören mag, spendierten die Amerikaner dem Over-Ear hoch belastbare 40-mm-Membranen. Damit erreichte der dynamische Hörer im Messlabor stramme 114 dB Maximalpegel mit Bluetooth bei deaktivertem Active Noise Cancelling.
Der Name Club One klingt jung und hip, weckt damit Befürchtungen, dass sich die Abstimmung nur an Hip-Hop orientieren könnte. Diese Vermutung bewahrheitete sich nicht. Der JBL klang über Kabel rund und angenehm. Der Bass besaß einen tollen Punch und wirkte satt ohne im Oberbass zu dick aufzutragen. Stimmen waren erfreulich natürlich, die Höhen frisch, aber nicht übertrieben hervorgehoben.
JBL Club One - Hardcase inklusive
Zum bequemen Transport des JBL Club One wird er mit einem Hardcase und einem platzsparenden Faltmechanismus ausgeliefert. Dank der robusten Verarbeitung mit Lederpolstern und des schützenden Hardshells sollte man an dem 350 Euro teuren Kopfhörer auch lange Freude haben.

Mit aktivem Noise Cancelling blähte sich der Bass leicht auf und verlor etwas an Drive, während gleichzeitig etwas Offenheit verloren ging. Dieser Effekt war auch gerade bei Verwendung von Bluetooth festzustellen. Auch wenn Smartphones gewöhnlich nicht gerade durch besonders dynamischen Klang ihrer internen Kopfhörerverstärker auffallen, lieferte der JBL wie viele seiner Art eine geringfügig bessere Performance über Kabelverbindung als über Bluetooth.
In Situationen, in denen der Benutzer lange Zeit sitzen bleibt, etwa im Zug oder Flugzeug, empfiehlt sich also in der Regel der Betrieb am Kabel – wenn es nicht zu laut ist in der Umgebung, sogar ohne Noise Cancelling, damit sich die maximale Klangqualität erschließt.
Fazit
Wer sich mit dem Vintage-Design anfreunden kann, erlebt einen ausgewogenen und satt klingenden Kopfhörer, der in puncto Ausstattung und Verarbeitung zum besten in seiner Preisklasse gehört. Neben aktivem Noise Cancelling gibt es eine pfiffige App für iOS und Android und die Einbindung digitaler Assistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant. Auch Siri lässt sich mit begrenzterem Funktionsumfang aufrufen.