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4K-Projektor mit Gaming-Qualitäten

Valerion VisionMaster Pro 2 im Check: Was eine Wucht

Der Valerion VisionMaster Pro 2 kam mit Pauken und Trompeten auf dem Beamer-Markt an. Hält er dem Marketing-Hype stand? Das prüft unser Praxis-Check.

Autor: The-Khoa Nguyen • 10.7.2025 • ca. 5:45 Min

Online-Siegel
Sehr gut
4K-Projektor
ValerionVisionMaster Pro 2
Heimkino
Zusätzliche Infos
Getestet von der Redaktion connect.de!
Juli 2025 Zum Produkt
Ein 4K-Beamer für Hardcore-Gamer unter 3.000 Euro. Hält er, was er verspricht?
Ein 4K-Beamer für Hardcore-Gamer unter 3.000 Euro. Hält er, was er verspricht?
© Valerion

Valerion – eine Schwesterfirma von AWOL Vision – hat im Vorjahr via Kickstarter die Finanzierung von viel versprechenden Beamern in die Wege geleitet und war überaus erfolgreich. Es kommen Beamer im Preisbereich von rund 2.199 (VisionMaster Plus) bis zu 4.999 Euro (VisionMaster Max).Dazwischen ...

2.999,00 €
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Pro

  • sehr helles und brillantes Bild
  • gut voreingestellte Bildmodi
  • Sehr, sehr viele Bildeinstellungsmöglichkeiten
  • vorbildliche Anschlussvielfalt
  • Dolby Vision / IMAX Enhanced
  • Dolby Atmos / DTS:X
  • uneingeschränktes Google TV
  • Haptik und Verarbeitung
  • sehr leise

Contra

  • HDMI 2.1 nur mit ALLM
  • kein Lens Shift
  • Fernbedienungstasten nur teilweise beleuchtet

Fazit

Der VisionMaster Pro 2 hält, was er verspricht und bietet nur wenig Grund zur Kritik.

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Valerion – eine Schwesterfirma von AWOL Vision – hat im Vorjahr via Kickstarter die Finanzierung von viel versprechenden Beamern in die Wege geleitet und war überaus erfolgreich. Es kommen Beamer im Preisbereich von rund 2.199 (VisionMaster Plus) bis zu 4.999 Euro (VisionMaster Max).

Dazwischen gibt es unter anderem den VisionMaster Pro 2, der seit Anfang des Jahres zu einem Preis von 2.999 Euro ausgeliefert wird und sich nun unserem Check unterzieht. Die technischen Daten dürften mindestens für Spannung sorgen. Auch einige Wunschzettel unter Heimkinofans dürften ob der versprochenen Features einen Neueintrag verzeichnen:

  • 4K-Auflösung
  • 3.000 ISO Lumen
  • optischer Zoom (1,5-0,9:1 Verhältnis)
  • bis zu 240 Hz
  • bis zu 4ms Input Lag
  • HDR 10+, Dolby Vision, IMAX Enhanced
  • EBL (Enhanced Black Level)
  • und mehr

Eines vorweg: Valerion versprach nicht zu viel bei den technischen Daten. Hier und da konnten wir bei den vermarkteten Zahlen sogar ein gewisses Understatement belegen.

Die Seitenansicht des VisionMaster Pro 2. Metall und Glas sorgen für einen modernen, hochwertigen Look.
Die Seitenansicht des VisionMaster Pro 2. Metall und Glas sorgen für einen modernen, hochwertigen Look.
© connect

Aber der Reihe nach: Holt man den 7,5 Kilogramm schweren VisionMaster Pro 2 aus seinem schicken EPP-Koffer, fällt einem zuerst der wuchtige Projektionskörper auf. Metallstreben und Glas hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, die Haptik steht dem in nichts nach. Ersteindruck: Top!

Durch einen heraus klappbaren Stand unter der Front und zwei individuell einstellbaren Füßen unter dem Heck lässt sich der VisionMaster Pro 2 auf verschiedensten Oberflächen schnell in die Waagrechte bringen. Alternativ steht für 139 Euro ein Gimbal bereit, dem wir ob der Verarbeitung und passenden Metallelementen ebenso ein "sehr gut" in der Bewertung geben können.

Ebenso hochwertig in der Disziplin Look & Feel! Aber, wichtig für Nachtaktive: Die Fernbedienung hat nur im oberen Bereich beleuchtete Tasten.
Ebenso hochwertig in der Disziplin Look & Feel! Aber, wichtig für Nachtaktive: Die Fernbedienung hat nur im oberen Bereich beleuchtete Tasten.
© connect

Nach dem Anschließen bestücken wir die Fernbedienung mit dem mitgelieferten AAA-Duo. Nach dem Hochfahren können wir Google TV einrichten, zum Glück ohne Einschränkungen für Netflix oder andere lizenzpflichtige Dienste. Google TV ist bekannt und eine willkommene Lösung für smarte Fernseher und Projektoren. Eingerichtet mit dem Smartphone sind Youtube und Co. innerhalb von Minuten einsatzbereit auf dem Beamer.

Ausgestattet mit einem MT-9618-Chip, 4 GB RAM und 128 GB internem Speicher richten wir Kodi problemlos ein, steuern die App sehr performant und erfreuen uns bester Kompatibilität mit den gängigen 4K-Formaten, HDR und Dolby Vision. Die 3D-Audioformate Dolby Atmos und DTS:X erfordern auch keine Workarounds oder streiken. So muss das sein!

Anfangs waren wir nur etwas ratlos, da der VisionMaster Pro 2 zwar die Erkennung von "Dolby Vision"-Inhalten im On-Screen-Display (OSD) klar anzeigte. Bei HDR war er allerdings "stumm". Ein Knopfdruck auf das Schnellmenü offenbarte jedoch ein korrektes Umstellen auf die HDR-Varianten der zur Verfügung stehenden Bildmodi.

Der Sound über die eingebauten Lautsprecher war kraftvoll. Auf Grund des stets leisen Lüfters ließen sich auch Details besser vernehmen. Für den schnellen Fernseh-Einsatz oder ein Youtube-Video sind sie allemal zu gebrauchen. Wegen des folgenden Punktes sollten Sie jedoch nach Möglichkeit und mit Freude auf externe Lautsprecher umstellen.

Die Anschlussvielfalt ist vorbildlich! Es finden sich neben dem Netzteilanschluss: Toslink, USB 3.0, USB 2.0, 2x HDMI 2.1, HDMI 2.0 mit eARC, Audioklinke und LAN. Rechts sitzt der Power-Schalter.
Die Anschlussvielfalt ist vorbildlich! Es finden sich neben dem Netzteilanschluss: Toslink, USB 3.0, USB 2.0, 2x HDMI 2.1, HDMI 2.0 mit eARC, Audioklinke und LAN. Rechts sitzt der Power-Schalter.
© Valerion

Hat man vom Streaming via Internet und Heimnetz genug, kommen Zuspieler: UHD-Blu-ray-Player, PS5 und der Gaming-PC. Hinter einer rückwärtigen Klappe des Pro 2 versteckt sich eine wohlige Überraschung. Die meisten Wohnzimmer- und Heimkino-Installationen dürften mit der Anschlussvielfalt weitreichend bedient sein.

Zwei Mal HDMI 2.1 mit FRL (Fixed Rate Link), einmal HDMI 2.0 mit eARC decken moderne Geräte ab. Toslink und Klinke sorgen für Soundformate von vor der HD-Ära. Per USB schließen Sie beispielsweise Eingabegeräte oder Datenträger für Google TV an. Natürlich geht es auch kabellos. Beim WLAN wird 6E unterstützt, Bluetooth funktioniert nach Standard 5.2 und ließ sich unkompliziert und schnell für Kopfhörer und Soundbars einsetzen.

Am PC ließ sich UHD mit 120 oder 100 Hz problemlos einstellen.
Am PC ließ sich UHD mit 120 oder 100 Hz problemlos einstellen.
© connect

Am PC haben wir gleich das Maximum für Auflösung und Wiederholrate einstellen können. Schon am Screenshot oben erkennen Kundige, dass G-Sync-Compatibility nicht zur Verfügung steht. Der Beamer beherrscht also kein VRR, was die PS5 auch bestätigt.

Die PS5 attestiert dem Beamer bis auf VRR auch die volle Bandbreite für anspruchsvolles Gaming.
Die PS5 attestiert dem Beamer bis auf VRR auch die volle Bandbreite für anspruchsvolles Gaming.
© connect

Immerhin können wir uns über die FRL-Bandbreite und die großen Zahlen für Auflösung und Aktualisierungsrate freuen . VRR wäre das i-Tüpfelchen gewesen, um Bewegungen in Games flimmerfrei und stabiler zu halten. Immerhin bleibt noch ein FPS-Cap auf das Maximum inklusive V-Sync übrig, um Bildfehler beim Spielen zu verhindern.

Wem 120 Hz nicht reichen, der kann auf bis zu 240 Hz bei 1080p hochfahren. Dabei haben wir im Labor in der Bildmitte 5ms Input Lag gemessen. Unterstellen wir Valerion, in der oberen Bildecke gemessen zu haben, sind 4ms aus dem Werbeprospekt also durchaus realistisch. Und das wiederum ist für einen Gaming-Beamer fantastisch! Bei 4K mit 60 Hz haben wir 42ms gemessen, das reicht für Gelegenheitsspieler.

Schon an dieser Stelle können wir dem Valerion VisionMaster Pro 2 bescheinigen, dass er sehr ruhig arbeitet. Man vernimmt nahe am Gerät durchweg einen leisen Lüfter, der Abwärme nach links raus pustet. Rechts bleibt es kühler. Den Praxistest hat der Valerion also mit Top-Noten bestanden!

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Wie ist das Bild?

Nach dem für Gamer sehr erfreulichen Input Lag kommt die nächste positive Überraschung: Statt einem angegebenen Projektionsverhältnis von 0,9-1,5:1 haben wir 0,9-1,6:1 gemessen. Der optische Zoom bringt in der höchsten Einstellung also rund 7 Prozent mehr Bild auf die Leinwand, als es der Hersteller angibt.

Als Wermutstropfen müssen wir aber festhalten, dass wir bei der Einrichtung im Labor einen Lens Shift vermisst haben. Bei ersten Videotests fiel auch ein Pulldown auf. Immerhin gibt es sehr, sehr viele Einstellungsmöglichkeiten für Bild und Bewegung. Schon bei minimalen Settings für Bewegungsglättung konnten wir ein ruckelfreies Bild für 50-Hz-Material ohne Artefakte vernehmen.

In unserem Beamer-Check prüfen wir die voreingestellten Standardmodi. Wie gut werden die Farben in den Optionen Standard, Dynamisch / Lebhaft, Spiel, Film und Filmmaker dargestellt? Die Helligkeiten messen wir auf einer 1 m² großen Leinwand, um einheitliche Werte in Candela / Lumen zu erhalten.

Gute Voreinstellungen

In der Standardkonfiguration nach dem Auspacken sehen wir keine großen Ausreißer für die Farben. Schon ab Werk bekommen Nutzer ein sehr originalgetreues Bild, das nur wenig Nachjustieren bedarf.

Im Standard-Modus ohne HDR wird ein kühles Bild erzeugt, mit einem präzisen Blau, welches die anderen Farben leicht mitzieht.
Im Standard-Modus ohne HDR wird ein kühles Bild erzeugt, mit einem präzisen Blau, welches die anderen Farben leicht mitzieht.
© connect

Sehr guter Film- und Filmmaker-Modus

In SDR mit Film/Kino- und Filmmaker-Modus sind jeweils Rot sehr präzise. Zu unserer Überraschung war der Film-Modus dem eigentlich anspruchsvolleren Filmmaker-Modus in den anderen Tönen knapp überlegen. Heimkino-Betreiber werden in beiden Modi also sehr gut abgeholt.

Der Film- bzw. Kinomodus ist schon sehr nahe an einem optimalen Bild.
Der Film- bzw. Kinomodus ist schon sehr nahe an einem optimalen Bild.
© connect

Insgesamt können wir sagen, dass auch die anderen Einstellungen sehr gut vorkalibriert sind. In den Spiel- und Dynamikeinstellungen gibt es die zu erwartenden Ausreißer. Dazu kommt eine sehr kühle Farbtemperatur. Rot und Grün geben sich dabei teilweise sehr wild. Das unterstreicht hier und da das Potenzial des Projektors.

In Sachen Helligkeit halten sich jegliche Modi zwar sehr bescheiden zurück. Mit Werkseinstellungen bewegte sich der Candela-Wert stets rund um 2.000 bis 2.200. In den Filmmodi wird es etwas dunkler.

Wer die Helligkeit aber ausreizen mag und die passenden Regler und Schalter für den Boost umlegt, wird Augen machen. Im Maximum haben wir sehr starke 3.630 Candela messen können. Das ist weit über der Herstellerangabe von 3.000 ISO Lumen.

Sehr schönes HDR-Bild

Im HDR-Filmmodus bekommen wir ein fast optimales Bild mit schönen Verläufen. Lediglich Gelb kann hin und wieder zu Grün neigen.
Im HDR-Filmmodus bekommen wir ein fast optimales Bild mit schönen Verläufen. Lediglich Gelb kann hin und wieder zu Grün neigen.
© connect

HDR-Material fühlt sich auf dem VisionMaster Pro 2 sehr wohl. Die Grundfarben und Nuancen werden gut getroffen. In verschiedenen Einzeltests haben wir jedoch Schwankungen bei Gelbtönen festgestellt. Insgesamt können wir Valerion aber ein sehr gutes Bild bescheinigen, das bei Bedarf mit unzähligen Einstellungsmöglichkeiten nachjustiert und -kalibriert werden kann.

Dazu sind die Optimierungsmöglichkeiten für den Schwarzwert positiv zu erwähnen. Sie sind gut bis sehr gut erkennbar und ermöglichen einen höheren Kontrast, der mit der passenden Leinwand auf Topniveau mitspielt. Ebenso gut: Beim dynamischen Optimieren des Schwarzwertes sinkt der Verbrauch auf bis zu 50 Watt im Betrieb. In den anderen Modi zeigte unser Messgerät durchweg 130 bis 140 Watt in den Standardmodi an. Im Standby sind es knapp unter 1 Watt. Im Vergleich zu anderen Geräten gibt sich der VisionMaster Pro 2 also durchaus sparsamer.

Der Dangbei MP1 Max verspricht ein leuchtstarkes Bild mit hoher Flexibilität.

Fazit

Sowohl Heimkino- als auch Spielefans mit dem passenden Budget erhalten einen sehr farbechten und performanten 4K-Projektor. Dazu überzeugen Design, Haptik und Verarbeitung. Hohe Ansprüche lassen sich mit sehr, sehr vielen Bildoptimierungseinstellungen erfüllen. Valerion hat sehr viel versprochen - und auch gehalten!

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ValerionVisionMaster Pro 2
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