Testbericht

Vollverstärker Exposure XXXV

3.4.2009 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Auch der britische Traditionshersteller Exposure passt sich mit dem XXXV (3000 Euro) dem Zeitgeschmack an. Dass es sich dabei aber nicht um Anbiederung handelt, zeigt unser Test.

ca. 2:05 Min
Testbericht
  1. Vollverstärker Exposure XXXV
  2. Datenblatt
Vollverstärker Exposure XXXV
Vollverstärker Exposure XXXV
© Archiv

Wie viele Unternehmen in Großbritannien stand auch Exposure vor der Aufgabe, ihre stolze Tradition den Erfordernissen der Neuzeit anzupassen. Doch dies ist immer eine Gratwanderung. Schließlich will man ja Fans nicht verschrecken, aber dennoch neue finden. So gibt sich der Vollverstärker XXXV für 3000 Euro durch seine schlichte, von zwei Knöpfen geprägte Optik sofort als typisches Exposure-Gerät zu erkennen, und sein Gewicht von 11,5 Kilogramm zeugt davon, dass man im südenglischen Portslade auch weiterhin auf satte Stromversorgungen setzt.

Das bestätigt der Blick ins Innere: Der 400-VA-Ringkerntrafo ist unübersehbar. Gegenüber den Konzepten des Firmengründers John Farlow hat sich aber der jetzige Entwickler Tony Brady entschlossen, die Betriebsspannung für die bipolaren Endtransistoren nicht mehr zu regeln. Diese Entscheidung begründet er damit, dass Regler, die hohe Leistungen verkraften, etwas träge seien und dadurch die Impulswiedergabe leiden würde. Da er aber auch der Meinung ist, dass eine stabile Stromversorgung äußerst wichtig ist, hat der XXXV Stabilisierungen für den Vorverstärkerteil und sogar kanalgetrennt für die Endverstärkerschaltung bis hin zu den Treiberstufen.

Vollverstärker Exposure XXXV
Die optionalen Phonoplatinen gibt es als reine MM- oder MC-Variante. Letztere ist recht flexibel anpassbar. Tiefstapler: Zwecks strikter Trennung zwischen Vor- und Endverstärkerbereich sind diese auf unterschiedlichen Platinen aufgebaut.
© Tilman Schreiber

Neu sind die Toshiba-Powertransistoren, die laut Brady mehr Hochtoninformation ermöglichen als die alten, für Exposure gebauten Typen im metallenen TO3-Gehäuse.

Klassisch ist der Aufbau mit großen Bauteilen, welche die beiden Platinen bevölkern. Zwei Platinen, weil beim XXXV der Vor- und der Endverstärkerteil strikt getrennt sind. Was Sinn macht, da so die hohen Ströme, die auf der Endstufenplatine unterwegs sind, die feinen Signale der Vorstufe weniger beeinträchtigen können.

Traditionell sind die optionalen Phono-Platinen für 350 Euro zu nennen. Sie taten schon in der Vorstufe XXIII (6/04) einen sehr guten Dienst.

Dass der XXXV zwei Vorverstärker-Ausgänge besitzt, erfreut dann die Fans, die eine weitere Endstufe anschließen wollen, um so die Frequenzbereiche ihrer Lautsprecher getrennt anzutreiben.

Im Hörtest behauptete sich der XXXV schon solo bestens. So gefiel er durch sehr offene Höhen und baute filigrane Klanggespinste auf. Dass er dabei auch ordentlich hinlangen konnte, zeigte der Vergleich zum stereoplay Highlight T+A 1230 R (5/07). Der vermittelte zwar einen etwas fulminanteren Bass, doch die duftigeren Höhen verbreitete der Exposure. Zudem schien er das Miteinander der Musiker schlüssiger zu timen.

Auch bei der Raumdarstellung verzeichneten die Tester ein Patt. Konnte der 1230 R Orchester etwas tiefer staffeln, umriss der XXXV einzelne Instrumente etwas körperhafter, stellte sie größer dar und bildete in der Breite großzügiger ab. Dadurch wuchs das Klanggeschehen weit über die Boxenbasis hinaus.

Eine etwas wärmere Klangcharakteristik zeigte er dann, als die Phono-Platinen im Einsatz waren. Der XXXV blühte vor allem dann auf, wenn der Referenzplattenspieler Linn LP 12 SE (3/07) mit dem MC-Referenzabtaster Lyra Titan i (6/06) zum Zuge kam. Nun zeichnete er nicht nur mit opulenterer Farbenpalette, sondern erzeugte bei dramatischen Passagen ein regelrechtes Gänsehautgefühl.

Insgesamt vereint der XXXV alte und neue Wege souverän und bietet auch Analogfans eine überaus interessante Alternative zu ausgetretenen Pfaden.

Exposure XXXV

Exposure XXXV
Hersteller Exposure
Preis 3000.00 €
Wertung 53.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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