Testbericht

Vollverstärker NAD C 315 BEE

18.9.2007 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Auch bei ihrem kleinsten Verstärker für 350 Euro hat NAD nicht am Netzteil gespart. Ganz im Gegenteil sah Bjorn Erik Edvardsen gerade in der Stromversorgung großes Potential. Deshalb entwickelte er eine Schaltung namens Power Drive.

ca. 1:35 Min
Testbericht
  1. Vollverstärker NAD C 315 BEE
  2. Datenblatt
NAD C 315 BEE
NAD C 315 BEE
© Archiv

Dafür besitzt der 115-VA-Ringkerntransformator zwei Wicklungen, die zwei unterschiedlich hohe Versorgungsspannungen (im Verhältniss 1,4:1) für die Endstufe bereitstellen. Die höhere Spannung schaltete sich bei früheren Geräten durch eine ausgeklügelte, aufwendige Schaltung nur kurzfristig im Impulsfalle dazu.

Dies geschieht beim C 315 BEE ebenfalls, aber mit deutlich geringerem Aufwand. Hier ist mit der höheren Spannung eine Halogenlampe in Serie geschaltet. Sie hat durch einen positiven Temperaturkoeffizienten die Eigenschaft, bei höherem Strom, wennn sich der Glühdraht aufheizt, ihren Widerstand zu erhöhen. So ist auf einfache Weise die höhere Spannung nur aktiv, solange der Widerstand der Halogenleuchte niedrig ist - also kurzzeitig. Diesen Trick verwendet Edvardsen sowohl bei der positiven als auch bei der negativen Versorgungsspannung, was zwei Halogenlampen erfordert und die Leistung in den ersten 5 Millisekunden eines Impulses auf rund 190 Watt an 4 Ohm anwachsen lässt.

Das Sparpotential sah man damit bei NAD ausgeschöpft und bietet trotz des günstigen Preises des in China gebauten Geräts einen praktischen 3,5-Milimeter-Klinkeneingang für iPod & Co sowie eine Fernbedienung, die sowohl Pegelstellung mittels Motorpotentiometer als auch Quellenwahl erlaubt.

NAD C 315 BEE Det1
Die zwei in Metallgehäusen versteckten Halogenleuchten sorgen in Zusammenarbeit mit zwei Windungen des Ringkerntransformators für hohe Leistung bei Impulsen.
© Julian Bauer

Die Schaltungen sind wie bei NAD üblich mit geringstmöglicher Anzahl von Chips aufbaut. Die englische Entwicklungsabteilung ist überzeugt davon, dass nur auf diese Weise die Kontrolle über die in Gegentakt ausgeführten Verstärkerstufen und somit auch über den Klang erhalten bleibt.

Der audiophile Vinylfan wird eine Phonostufe vermissen, während sich wohl alle Musikfreunde über den Tone-Defeat-Schalter freuen, der nicht nur die Klangregelung überbrückt, sondern auch einen direkteren und kürzeren Signalweg inerhalb des Verstärker ermöglicht.

Zum Liebling der Redaktion mauserte sich der NAD C 315 BEE im Hörtest. Denn so offen, gleichzeitig klangfarbenreich und locker spielte keiner der anderen Teilnehmer. Dabei schaffte er es, sowohl den musikalischen Schwung der Aufnahmen zu übermitteln als auch feinste Nuancen herauszuschälen und außerdem eine ähnlich weiträumige Bühne wie der Onkyo zu formen.

Gerne hätten ihm die Tester noch einen weiteren Klangpunkt verliehen, wenn nicht der Harman/Kardon HK 970 (39 Punkte, 500 Euro, 5/05) in Forte-Stellen noch etwas stabiler geblieben wäre. Aber ein stereoplay Highlight war für diese formidable Leistung sicher.

Stärken/Schwächen:

+ Umfangreich ausgestattet

+ Feiner, offener und musikalischer Klang

Schwächen:

- Kein Phono-Eingang

NAD C 315 BEE

NAD C 315 BEE
Hersteller NAD
Preis 350.00 €
Wertung 38.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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