XGIMI MoGo 4 im Check: Kino zum Mitnehmen
Der XGIMI MoGo 4 verspricht Kinospaß für unterwegs, kombiniert mit smarten Funktionen, neuen Lichteffekten und solidem Klang. Ob das gelingt, zeigt unser Test.

„Kino zum Mitnehmen“: Das ist die Produktidee, die XGIMI bereits vor Jahren zu Konzept und Namen der MoGo-Reihe bewegt hatte. Die neue vierte Generation ist noch lifestylischer und hat beim entscheidenden Merkmal an Qualität zugelegt.Mit dem MoGo 4 geht XGIMI nun auch den entscheidenden Schritt...
„Kino zum Mitnehmen“: Das ist die Produktidee, die XGIMI bereits vor Jahren zu Konzept und Namen der MoGo-Reihe bewegt hatte. Die neue vierte Generation ist noch lifestylischer und hat beim entscheidenden Merkmal an Qualität zugelegt.
Mit dem MoGo 4 geht XGIMI nun auch den entscheidenden Schritt von der Portabilität hin zur vollen Mobilität. Er besitzt jetzt einen integrierten Akku und kann somit unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Früher musste dazu eine starke Powerbank in den USB-C-Port gestöpselt werden, jetzt heißt es überall: „Einschalten und beamen!“
Und das geht dank eines Bewegungssensors und ISA (Intelligent Screen Adaption) gewohnt schnell und vollautomatisch. Beim Einschalten oder Schwenken des Gerätes werden automatisch und recht zügig Trapezkorrektur und Autofokus durchgeführt. Ein optischer Zoom wäre der Gerätekompaktheit unangemessen.
Dabei ist XGIMI vom alten Konzept, Elektrik und Akustik in den unteren Teil des Beamers zu verbannen und nur die Optik schwenkbar zu gestalten, abgekommen. So ist der Beamer nun frei für 360° vertikale Winkel. Das heißt vor allem, die Zimmerdecke kann jetzt als Leinwand genutzt werden, was uns für den Einsatz im Schlafzimmer schon immer wichtig erschien. Dort macht auch neben der Wiedergabe von Filmen die Realisierung von Lichtszenarien und damit atmosphärischen Stimmungen richtig Sinn.
Schon in der letzten Generation wurden als Zubehör Linsen angeboten, die vor das Objektiv gesteckt werden konnten und die als Fischauge Farbszenarien in den Raum hinein zerrten. Jetzt wurde die hakelige Befestigung durch magnetischen Halt ersetzt. Mittels kleiner Kontakte meldet sich die Linse beim Beamer an und der lädt die passende App herunter.

Und nun kommt wirklich jeder in den Genuss einer solchen Farbenflut, denn der Filter „Sunset“ befindet sich bereits im Lieferumfang. Ein Dreierpack aus „Lunar, „Ripple“ und „Dreamscape“ kostet als Zubehör 99 Euro. Dabei wird der Näherungssensor des Beamers nun nicht allein dafür benutzt, Blendung zu vermeiden, wenn man zu nah an der Optik steht. Eine Handbewegung an der Effektlinse vorbei ändert nun auch die Farben des Ambientes der Effektlinsen.
Bringt man den MoGo 4 in seine geschlossene Position, kann man das Gerät als Bluetooth-Lautsprecher benutzen, wobei der mattweiße Fuß wiederum als Lichtverteiler fungiert. Er leuchtet dann in acht Farbmodi, wahlweise pulsierend mit der Musik. Das Soundsystem strahlt dabei in alle Richtungen ab, leistet zweimal sechs Watt und wurde unter der Schirmherrschaft von Harman / Kardon entwickelt.

Tatsächlich gründet das Frequenzspektrum erstaunlich tief und ist als weitgehend angenehm und natürlich zu bezeichnen, bleibt glücklicherweise schön unaufdringlich. Neben satter Musik soll es ja auch Filme wiedergeben, und hier sind Knalleffekte nicht übermäßig komprimiert, Stimmen behalten ihr Timbre ordentlich.
Immer mobil bleiben
XGIMI bewirbt den wirklich schicken und absolut sauber verarbeiteten MoGo 4 als hippes Lifestyle-Anhängsel, das man sich wie eine Thermosflasche für’s Camping umhängen soll. Nun ist er dank seines 71-Wh-Akkus 200 Gramm schwerer geworden, sodass die 1,3 Kilogramm angeleint um den Hals getragen schon etwas einschneiden. Qualität hat ihren Preis.
An der Öse, die zum Tragen vorgesehen wurde, hängt nun eine kleine Zweitfernbedienung, die Musikeffekte oder Menüs steuert. Äußerst praktisch, dass man zum Feldeinsatz die „große“ Bluetooth-Fernbedienung nicht mehr mitnehmen muss.

Wem die zweieinhalb Stunden mobilen Filmspaß, die der XGIMI mit seiner integrierten Batterie im Eco-Modus durchhält, nicht reichen, kann alternativ zu jeder 65-W-PD-Powerbank immer noch den „PowerBase Stand“ für 129 Euro kaufen, der die Kapazität verdoppelt und dazu noch verdammt elegant ausschaut. Als 70 Zentimeter hohes, rohrförmiges Alu-Stativ wird er schnell und sicher unter den Beamer gehakt. Seinen normierten Schraubanschluss für klassische Befestigungen hat der MoGo natürlich auch behalten.
Mehr als ein Spielzeug
Sieht man diese ganzen lifestylischen Extras und das tatsächlich sehr hochwertige Look-and-Feel des Geräts, könnte man meinen, XGIMI konzentriere sich auf praktische, coole und modische Eigenschaften und würde vom zentralen Einsatz ablenken: „Movies on the Go“. Dem ist allerdings überhaupt nicht so, denn die audiovisuelle Qualität und die ausgereifte Umsetzung von Smart-TV stehen weiterhin im Fokus.
Seine Full-HD-Auflösung erzielt der 0,23-Zoll-DMD-Chip durch Pixelshift, XGIMI gibt weiterhin eine Lichtstärke von 450 echten Lumen an. Die konnten wir im Labor durchaus nachvollziehen, im Lampenmodus „Hohe Helligkeit“ bläst der MoGo 4 mit erheblichem Grünstich gar 550 Lumen aus der Linse. Kalibriert und im Werksmodus mit reduzierter Leistung werden circa 370 ISO-Lumen erzielt, und das mit einem leicht verbesserten Kontrast von nahezu fast 400:1.
Als Lichtquelle dienen effiziente LEDs, die sich schnell schalten lassen, um Regenbogen-Artefakte zu mindern. Das erlaubt extrem fette Rot- und Blautöne, Grün ist hingegen sehr breitbandig in seiner maximalen Sattheit begrenzt. Hier ist der Farbort perfekt auf HDTV abgestimmt, durch erweiterte Rots und Blaus wird die HDR-Wiedergabe jedoch auf stolze 89 Prozent des DCI-P3-Kinofarbraums ausgedehnt.

Für Liebhaber der HDR-Leistung bietet XGIMI für 800 Euro den „MoGo 4 Laser“ an, der, wie sein Name schon erahnen lässt, Triple-Laser als Lichtquelle benutzt, 20 Prozent mehr Lichtleistung besitzt und einen Kontrast von 1000:1 bieten soll. Hier wird auch der HDR-Farbraum perfektioniert sein, außerdem befindet sich das eingangs erwähnte 4er-Effektfilterset im Lieferumfang.
Der MoGo 4 nutzt Google TV als Betriebssystem, sein verfügbarer Speicher wurde im Vergleich zum Vorgänger mehr als verdoppelt. Die Lizenzierung von Netflix hat sich bei XGIMI mittlerweile etabliert, und auch alle anderen wichtigen Smart-TV-Apps liefen in unseren Tests reibungslos. Bei Netflix wurde HD-Auflösung in HDR10 gespielt, der 5.1-Sound kann mittels ARC an eine Surroundanlage weitergeleitet werden. Hierzu gibt es nun einen richtigen HDMI-Anschluss, die Ära der wackeligen Mini-Variante ist vorbei.

Wer Funkwellen misstraut oder unterwegs nicht den Hotspot-Tarif seines Smartphones verbrauchen möchte, kann einen Massenspeicher per USB-A anbinden.
Erstaunlich gutes Bild
Nach der Installation, die auf optischer Seite ja automatisch und schnell passiert und inhaltlich das Betriebssystem problemlos per Handy ins Google-Universum einbindet, landet man im Bildmodus „Standard“, der bereits ein sehr ansehnliches Bild liefert. Der Look ist übertrieben kontraststark und nur leicht unterkühlt, Rot und Grün scheinen satter und dunkler als normiert, dafür Grün zu leuchtstark – bewertet mit unseren Profiansprüchen. Dabei bietet der Beamer alle Spielarten der Kalibrierung, um Farben und Grautreppe perfekt zu kalibrieren.

Unsere Hoffnung, dass dies im Filmmodus ab Werk schon passiert sein könnte, wurde allerdings jäh enttäuscht. Hier ist die Sättigung derart heftig überzogen, dass alle Mischfarben total danebenliegen. Zum Glück braucht es jedoch nur ein gutes Auge und wenige Handgriffe, um dem MoGo 4 ein wirklich tolles, natürliches HDTV-Bild zu entlocken. Das i-Tüpfelchen ist, dass der XGIMI auch HDR ordentlich verarbeitet und dabei seinen erweiterten LED-Farbraum gut nutzt.
Nebenbei haben wir einen weiteren positiven Aspekt noch nicht erwähnt, eben weil er so unauffällig ist. Der Luftfluss zur Kühlung scheint im Gerät sehr effizient zu funktionieren, denn Geräusche eines Lüfters haben zu keiner Zeit im Test den Filmgenuss beeinträchtigt. So eine vierte Generation einer Entwicklung ist wohl halt extrem ausgereift.
Fazit
So viel hochwertig lifestylisches Beamererlebnis ist schon eine Schau. Jetzt ist der MoGo4 der beste mobile Beamer, den wir kennen, und er erfüllt sogar den Wunsch nach ansehnlicher Bildqualität. Die automatische Bildausrichtung, der integrierte Akku, die 360°-Projektion sowie smarte Licht- und Soundfunktionen zeigen, wie durchdacht das Konzept inzwischen ist.