Awol Vision LTV-3500 Pro & ALR Cinematic Screen im Test: Kinoambiente daheim
Wir testen den 4K-Kurzdistanzprojektor Awol Vision LTV-3500 Pro zusammen mit einer 120 Zoll-Leinwand des Herstellers. Ob das Duo Ihr Wohnzimmer in ein Heimkino verwandeln kann, zeigt unser Test.

Die Hersteller von 4K-Laserbeamern versprechen mit ihren Modellen echtes Kino-Feeling in überragender Bildqualität. So auch Awol Vision – eine hierzulande noch relativ unbekannte Marke, die erst vor vier Jahren in den USA gegründet wurde. Im Praxistest muss sich der rund 6000 Euro teure Kur...
Die Hersteller von 4K-Laserbeamern versprechen mit ihren Modellen echtes Kino-Feeling in überragender Bildqualität. So auch Awol Vision – eine hierzulande noch relativ unbekannte Marke, die erst vor vier Jahren in den USA gegründet wurde.
Im Praxistest muss sich der rund 6000 Euro teure Kurzdistanzprojektor Awol Vision LTV-3500 Pro im Paket mit der per Motor ausfahrbaren 120-Zoll-Leinwand Awol Vision ALR Cinematic Screen (3000 Euro) beweisen.
Beamer und Leinwand aufbauen
Die erste und wahrscheinlich für viele auch größte Schwierigkeit besteht darin, die großen und schweren Pakete in die Wohnung zu bekommen und alles auszupacken. Dabei sollte man auf jeden Fall zu zweit sein. Der Beamer wiegt rund 11 Kilogramm, und die Leinwand bringt mehr als 25 Kilogramm auf die Waage.
Grund für das hohe Gewicht: Im Gehäuse ist die Motorsteuerung integriert. Bedient wird sie direkt am Gehäuse, mit der Fernbedienung oder automatisch, sobald der Beamer ein- und ausgeschaltet wird.

Den Metallkasten der rund 2,80 Meter breiten Leinwand platziert man am besten auf dem Boden und den Beamer rund 30 Zentimeter davor. Der Hersteller liefert den Amazon Fire TV Stick 4K mit, für den es auf der Beamer-Rückseite einen eigenen Anschluss hinter einer Blende gibt. Alternativ lassen sich Quellen wie Apple TV 4K, MagentaTV-Player und Spielekonsolen sowie DLNA-Server im Heimnetzwerk nutzen.
Dank Screen Mirrorings können auch Smartphones und Tablets als Videoquelle für den Beamer dienen.
Für die korrekte Bildausrichtung und die optimalen Einstellungen muss man einige Minuten Zeit investieren. Durch das Verschieben des Beamers nach rechts und links sowie nach vorn und hinten wird das Bild auf der Leinwand ausgerichtet. Dabei hilft ein Kalibrierungsbild, das in der Beamer-Bedienoberfläche eingeblendet wird. Zusätzlich lässt sich der Bildrahmen anhand von acht Ankerpunkten mit der Fernbedienung an den Ecken und Seiten als Trapez anpassen.
Besonders hell und farbenfroh
Die technischen Spezifikationen des Awol Vision LTV-3500 Pro unterscheiden ihn von vergleichbaren Modellen: Zu den Highlights gehört das dreifache Beleuchtungssystem mit je einem Laser für die roten, grünen und blauen Kernfarbelemente. Es dient der Beleuchtung des optischen DLP-Systems.

Die Abdeckung im DCI-P3-Farbspektrum liegt laut Hersteller bei 147 Prozent. Dank der f2.0-Standard-Glaslinse erreicht der Beamer eine maximale Bildgröße von bis zu 150 Zoll (rund 380 Zentimeter). Zusammen mit der hohen Helligkeit von 3300 ANSI-Lumen und dem Kontrastverhältnis von 2200:1 eignet sich der Awol-Laserprojektor auch für die Wiedergabe bei Tageslicht – in den Einstellungen sind jederzeit Korrekturen und Detailanpassungen möglich.
Die native 4K-UHD-Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln sorgt in Verbindung mit den Standards HDR10, HLG, HDR10+ und Dolby Vision für eine detailreiche und farbechte Darstellung. Details sind auf der dunklen Leinwand aus HBSI-ALR-Material selbst bei Tageslicht gut sichtbar. In abgedunkelten Räumen ist das Bild (noch) besser. Bei unserem Test-Setup waren noch zwei 3D-Brillen dabei, denn der Beamer unterstützt auch die 3D-Wiedergabe.
Bild kommt vom Fire TV Stick 4K
In unserem Test haben wir als Videoquelle den mitgelieferten 4K-Stick von Amazon verwendet. Er glänzt mit unkomplizierter Einrichtung und einfacher Bedienung. Die App-Auswahl ist umfassend: Außer Amazon Prime Video sind unter anderem Netflix, Disney Plus, Apple TV, DAZN und Youtube an Bord. Fürs IPTV gib es Magenta TV, Zattoo, Joyn und Waipu.tv sowie die Apps von ARD, ZDF und Arte. Für die meisten Apps beziehungsweise Streamingdienste ist ein kostenpflichtiges Abo Voraussetzung.

Überzeugend ist die Bildqualität − also am Ende das, was auf der Leinwand ankommt. Sowohl HD- und UHD-Streams als auch HDR-Material mit erweitertem Farbspektrum und höherem Kontrastumfang liefert der 4K-Stick in hoher Qualität. Wirklich beeindruckend ist die Wiedergabe der 4K-Videos von Youtube.
Im Gehäuse des Beamers steckt ein Stereo-Soundsystem mit 36 Watt und Unterstützung für Dolby Atmos und DTS Virtual:X. Der auch bei hoher Lautstärke meist verzerrungsfreie Klang mit satten Bässen und klaren Höhen wird den meisten Nutzern ausreichen. Überdies gibt es eARC- und S/PDIF-Anschlussmöglichkeiten sowie Bluetooth für die kabellose Verbindung mit Soundsystemen.
Preis vs. Lebensdauer
9000 Euro – das ist zugegebenermaßen ein stolzer Preis für die Kombination aus Beamer und Leinwand. Das relativiert sich jedoch, sobald man die Lebensdauer des LTV-3500 Pro berücksichtigt. Das Tri-Color-Pure-Laser-System soll laut Hersteller bis zu 25.000 Stunden halten. Bei einer täglich fünfstündigen Nutzung des Beamers sind das 5000 Tage, also nahezu 14 Jahre. Das sind auf den Tag gerechnet knapp 1,80 Euro.
Übrigens: Mein inzwischen fast 27 Jahre alter Rückprojektionsfernseher von Sony (Neupreis knapp 7000 DM) läuft immer noch im Partykeller – völlig unrealistisch ist eine lange Nutzungsdauer also nicht.
Fazit: Awol Vision LTV-3500 Pro und ALR Cinematic Screen im Test
Das Gesamtpaket aus dem 4K-Beamer Awol Vision LTV-3500 Pro, einem Fire TV Stick 4K von Amazon und der motorisierten Großleinwand ALR Cinematic Screen von Awol Vision macht im Wohnzimmer richtig Spaß und bringt Fernsehen und Streaming auf die nächste Stufe.
Der LTV-3500 Pro bietet dank eines dreifachen Beleuchtungssystems eine beeindruckende Helligkeit und Farbdarstellung und deckt 147 Prozent des DCI-P3-Farbspektrums ab. Die native 4K UHD Auflösung und die Unterstützung von HDR10, HLG, HDR10+ und Dolby Vision sorgen für eine detailreiche und farbgetreue Wiedergabe.
Die motorisierte Leinwand erleichtert die Handhabung und verbessert das Seherlebnis durch HBSI-ALR-Material.
Einrichtung, Bedienung und Leistung des Sets überzeugen im Test. Trotz des hohen Preises bietet es eine langlebige und hochwertige Lösung für Heimkino-Enthusiasten.
Awol Vision LTV-3500 Pro: Technische Daten
Vollbild an/ausAwol Vision LTV-3500 Pro | |
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Projektionssystem | DLP (Digital Light Processing) |
Lichtquelle | Tri-Color Pure Laser |
Helligkeit | 3300 ANSI Lumen |
Native Auflösung | 4K UHD (3840 x 2160 Pixel), 60 Hz |
Natives Seitenverhältnis | 16:9, umschaltbar |
Kontrastverhältnis | 2200:1 (statisch) |
Automatische Helligkeitsanpassung | ja |
Angezeigte Farben | 30 Bit (1,07 Milliarden Farben) |
Lebensdauer der Lichtquelle | bis zu 25.000 Stunden |
Projektionsgräße | 80 bis 150 Zoll |
Projektionsverhältnis | 0,25:1 |
Objektiv | Glas, Ricoh F2.0 |
Trapezkorrektur | 8 Ankerpunkte |
DCI-P3 Farbraumabdeckung | 147 Prozent |
Rec. 2020 Farbraumabdeckung | 107 Prozent |
Bildmodi | 3D, HDR10, HDR10+, HLG, Dolby Vision, MEMC |
Schnittstellen | 3x HDMI (1x eARC), 2x USB Typ-A, 1x LAN (RJ45, 10/100 Mbps), 1x RS232 Eingang (DB-9 Pin), 1x S/PDIF, WiFi 802ac, Bluetooth |
Screen Mirroring | Apple Airplay, Miracast |
Audio | 36 Watt Ausgangsleistung, Dolby Atmos und DTS Virtual:X |
Eigengeräusch im Betrieb | 27 dB |
Energieverbrauch | 0,5 Watt im Standby, maximal 320 Watt |
Abmessungen (B x H x T) | ca. 60 x 15 x 35 cm |
Gewicht | 10,8 kg |
Extras | Fire TV Stick 4K Max, 2x 3D-Brillen, PJLink IP-Steuerung, Augenschutz-Sensor |
Leinwand | AWOL Vision ALR Cinematic Screen |
Preis/Leistung | gut |