Wie gut ist das Redmi Note 12 Pro?
Xiaomi Redmi Note 12 Pro im Test: Günstige Mittelklasse
Xiaomis Redmi Note 12 Pro überzeugt mit starker Akkulaufzeit und Hauptkamera sowie toller Haptik. Nachholbedarf gibts bei den Empfangseigenschaften.

Xiaomi hat ein schier unerschöpfliches Repertoire an Smartphones aller Preisklassen. Das Redmi Note 12 Pro adressiert eine junge, preisbewusste Zielgruppe, für die eine gute Kamera und lange Akkulaufzeit wichtig sind. Wurde das Phone noch im März für 400 Euro präsentiert, liegt der Straßenpreis unserer Testversion mit 6/128 GB Speicher aktuell bei rund 290 Euro.
Ist das Redmi Note 12 Pro damit ein echtes Mittelklasse-Schnäppchen? Und wo muss man für den Preis Abstriche hinnehmen? Das klären wir im Test für Sie.
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Xiaomi Redmi Note 12 Pro im Test: Handlich und mit Spritzwasserschutz
Beim Design erwarten uns keine großen kreativen Ausbrüche, Xiaomi hält das Note 12 Pro farblich solide. So hat man die Wahl zwischen Schwarz, Weiß und Blau. Stark ist für den Preis die Glasrückseite bei jeder Variante. Sie zieht zwar Fingertapser an, vermittelt aber natürlich eine gewisse Hochwertigkeit. Eine nette Ergänzung ist der IP53-Schutz gegen Spritzwasser, der nicht überall gesetzt ist.
Sehr gut gefällt uns die kantige Haptik mit dem rundum im rechten Winkel gehaltenen Rahmen. Damit liegt das Note 12 Pro griffig in der Hand. Dass der Rahmen aus Kunststoff gefertigt ist, verzeihen wir dem Phone in dieser Preisklasse.
Unterstützt wird die gute Handhabung durch ein relativ dünnes Gehäuse von knapp unter acht Millimetern und das geringe Gewicht von 187 Gramm. Gering deswegen, wenn man den großen Akku mit 5.000 mAh im Hinterkopf behält.

Im Rahmen lässt Xiaomi an der Ober- und Unterseite Stereolautsprecher ein. Sie spielen mit 81 dB anständig laut, um etwas Rabatz im Wohnzimmer zu machen. Gegenüber Samsungs Galaxy-A-Klasse fehlt dem Redmi Note 12 Pro im Frequenzgang allerdings etwas Bass zwischen 150 und 400 Hz, und auch die Hochtöne sind nicht sehr kräftig. Aber sei's drum: In dieser Preisregion sind Stereo-Speaker selten und gerade fürs Filmeschauen oder Gaming ideal. Selten ist überdies mittlerweile ein Kopfhöreranschluss, mit dem das Redmi ebenfalls aufwarten kann. Über den Xiaomi-üblichen Infrarotstrahler im Rahmen steuert man zudem die Musikanlage oder ein TV-Gerät.

Großes OLED mit anständiger Qualität
Inhalte präsentiert das OLED-Display auf der Front auf ansprechend großen 6,7 Zoll. Das Panel ist plan und hat drei Millimeter schmale Displayränder, woraus die Screen-to-Body-Ratio von 88 Prozent resultiert. Die schnelle Bildwiederholrate von maximal 120 Hz sorgt für flüssiges Scrolling. Dabei kann das OLED-Display je nach Inhalt zwischen 60 und 120 Hz wechseln, um Strom zu sparen.
Im Testlabor haben wir neben einer starken Leuchtkraft von 520 Candela auch gute Kontrastwerte draußen wie drinnen gemessen. Eine gute Ablesbarkeit ist also gegeben. Qualitativ liegt das OLED-Display des Redmi Note 12 Pro in seiner Preisklasse auf gehobenem Niveau und lässt mit seinen Messwerten die Panels der aktuellen Galaxy-A-Serie locker hinter sich.

Farblich ist das OLED-Display des Redmi Note 12 Pro knackig abgestimmt. Wer selbst Hand ans Farbschema legen will, hat in den Einstellungen weitere Optionen und kann dort auch den P3- oder sRGB-Farbraum wählen.
Statt unter dem Display finden wir den Fingerprintsensor beim Redmi Note 12 Pro übrigens im Power-Knopf. Dort sitzt er auf ergonomisch idealer Höhe und sorgt für schnelles Entsperren.

Redmi Note 12 Pro: Genügend Leistung für den Alltag
Wer sich dadurch den Weg zum System geebnet hat, bekommt mit dem MediaTek Dimensity 1080 einen leistungstechnisch mittelmäßigen Chipsatz unter die Finger. Zusammen mit den 8 GB RAM vollbringt er in den Benchmarks keine Höchstleistung, genügt für den Alltag jedoch vollkommen. Einstellungen und Apps öffnen mit minimaler Verzögerung, was jedoch kein Beinbruch ist. Mobile Games kann man natürlich auch zocken, allerdings sollte man nicht den Wunsch nach den grafisch höchsten Einstellungen verspüren. Mit dem Note 12 Pro ist man auf mittlere Grafikdetails beschränkt.
Platz für Anwendungen und Daten ist mit rund 97 GB nicht gerade massig vorhanden. Hier fressen das System und viele vorinstallierte Apps einiges weg. Da sich der Speicher nicht per microSD-Karte erweitern lässt, empfehlen wir, zur Version mit 256 GB zu greifen, die aktuell 330 Euro kostet. Damit ist man heutzutage länger glücklich.

In Sachen kabelloser Vernetzung bietet das Redmi Note 12 Pro NFC, Bluetooth 5.2 inklusive HiRes-Audio-Codecs sowie Wi-Fi 6. Letzteres erreicht im Labor einen passablen mittleren Datendurchsatz von 612 Mbit/s.
Redmi Note 12 Pro läuft mit Android 12
Ein wenig unglücklich sind wir mit der Wahl des Betriebssystems: Xiaomi spielt Android 12 auf das Redmi Note 12 Pro. Hier hätten wir lieber das aktuelle Android 13 gesehen. Diese Version wird dank des Softwaresupports von zwei Systemupdates und vier Jahren Sicherheitspatches aber wohl noch kommen. Zum Vergleich: Klassenprimus Samsung bietet sogar für das Galaxy A34 satte vier Updates und fünf Jahre Patches und liefert das Phone zudem mit Android 13 aus. So muss es sein.

Als Nutzeroberfläche kommt beim Redmi Note 12 Pro MIUI 14 zum Einsatz. Dadurch hat man wirklich viele Funktionen und Möglichkeiten zur Individualisierung. Praktisch sind so die neuen großen Ordner, aus denen man direkt Apps starten kann. Außerdem gibt es weiterhin einen Datensafe oder die Möglichkeit, Apps per PIN zu sichern.
Ziemlich große Einstellungsvielfalt gibt es auch beim Thema Benachrichtigungen. Apps lassen sich einzeln für die App-Icons, normale Popup-Nachrichten und den Sperrbildschirm aktivieren oder deaktivieren.
Apropos Sperrbildschirm: Das Redmi Note 12 Pro unterstützt eine Always-on-Anzeige, deren Farbe und Layout man nach eigenen Vorstellungen gestalten kann.

Überragende Fotoqualität bei der Hauptkamera
Was die Kameraausstattung betrifft, spendiert Xiaomi dem Redmi Note 12 Pro drei Optiken: eine Weitwinkelkamera mit maximal 50 Megapixeln Auflösung, eine Ultraweitwinkeleinheit mit 8 Megapixeln und eine 2-Megapixel-Makro-Knipse. Im Kameratest schneidet vor allem die Hauptkamera bei voller Auflösung überragend ab und kann selbst bei wenig Licht und nachts noch mit sehr guter Bildqualität punkten. Einzig die Farbgenauigkeit der Fotos darf gern noch etwas besser sein. Selten: Die Hauptoptik ist sogar optisch stabilisiert.
Standardkost liefert das Ultraweitwinkelmodul, das zwar nützlich ist, mit seiner geringen Auflösung aber kein sehr knackiges Bild schießt. Trotzdem schneidet das Redmi hier mit 74 Punkten geringfügig besser ab als Samsungs Galaxy A34 mit 69 Punkten.
Die Kamera-App enthält einige interessante Funktionen, darunter unterschiedliche Stile für Langzeitbelichtungen, ein Pro-Modus und vorgefertigte Bausteine für V-Logs. Die maximal verfügbare Aufnahmequalität der Hauptkamera liegt bei 4K bei 30 fps, die Ultraweitwinkelkamera arbeitet mit Full-HD und 30 fps.
Xiaomi Redmi Note 12 Pro: Kamerawertung
Kamera | Bewertung |
---|---|
Ultraweitwinkel: | befriedigend (74 Punkte) |
Weitwinkel: | überragend (97 Punkte) |
Fotoqualität Weitwinkel hell: | überragend |
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: | sehr gut |
Fotoqualität Weitwinkel Nacht: | sehr gut |
Zweifachzoom optisch: | befriedigend (73 Punkte) |
Langes Tele: | - |
Kameraqualität gesamt: | befriedigend (73 Punkte) |

Redmi Note 12 Pro mit starker Akkulaufzeit aber schlechtem Empfang
Im Labor hinterlässt Xiaomi mal wieder ein gemischtes Bild. Ohne Frage stark ist die Akkulaufzeit: 14:55 Stunden Laufzeit holt das Redmi Note 12 Pro aus seinem Akku heraus, womit 1,5 Nutzungstage absolut kein Thema sind. Das 66-Watt-Netzteil in der Verpackung lädt das Phone zudem in 15 Minuten wieder auf 50 Prozent – wie bei einem Highend-Phone. Nette Dreingaben sind außerdem die transparente Gummihülle sowie der werksseitig aufgetragene Displayschutz.

Sehr gut ist obendrein die Telefonieakustik, die für klare Gespräche sorgt und vor allem bei Straßenlärm mit einer sehr guten Geräuschunterdrückung punktet. Es sind die Empfangseigenschaften, die negativ auffallen. So ist der LTE-Empfang nur mäßig, was die über alle drei Bänder hinweg geringe Sendeleistung verschuldet. Besonders im elementaren Band 3 1800 MHz ist sie sehr niedrig.
Gar keine gute Figur macht der 5G-Empfang, bei dem das Phone ebenfalls über alle Bänder hinweg eine viel zu geringe Sendeleistung erreicht. Besonders im wichtigen Band n78 3,6 GHz ist die Sendeleistung mit 9,5 dBm viel zu gering, was Punkte kostet. Wir haben das Gefühl, dass das Smartphone nicht richtig abgestimmt wurde. Ein Bild, das sich auch schon beim Poco X5 und X5 Pro gezeigt hat.

Xiaomi Redmi Note 12 Pro: Testergebnisse
Xiaomi Redmi Note 12 Pro: | Testergebnisse Punkte |
---|---|
Preis (Euro): | 400 |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | überragend |
AUSDAUER (max.125): | überragend (125) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | befriedigend (150) |
System (max. 55): | 28 |
Display (max. 35): | 34 |
Connectivity (max. 25): | 17 |
Kamera (max. 80): | 56 |
Features (max. 15): | 15 |
HANDHABUNG (max. 40): | gut (30) |
Handlichkeit (max. 20): | 13 |
User Interface (max. 5): | 5 |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | 12 |
MESSWERTE (max. 125): | befriedigend (88) |
Akustik (max. 35): | 32 |
Senden und Empfangen (max. 90): | 56 |
LTE-Bewertung: | befriedigend |
5G-Bewertung: | ausreichend |
connect-URTEIL (max. 500): | 393 gut |
Xiaomi Redmi Note 12 Pro: Messergebnisse
Xiaomi Redmi Note 12 Pro: | Messergebnisse |
---|---|
CONNECTIVITY | |
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 655/612 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 234 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 11.5/21.3 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.9/3.8 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.9 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 3.2 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 14:55 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 15/46 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 520/932 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 81 |
Fazit: kommt drauf an
Mit dem Redmi Note 12 Pro bietet Xiaomi derzeit ein günstiges Mittelklasse-Phone mit top Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer jedoch viel Wert auf 5G oder einen sehr guten LTE-Empfang legt, der ist hier falsch.