Design und Features
Android 13 - das ist neu
Android 13 liefert Feintuning für das am häufigsten genutzte mobile Betriebssystem der Welt. Wir zeigen, was es Neues gibt.

Gemessen am großen Design-Update des Vorjahres ist Android 13 ein deutlich kleinerer Sprung. Trotzdem bringt die aktuelle Version eine Reihe willkommener Verbesserungen. Dazu gehören weitere Designänderungen und nützliche Kleinigkeiten, die den Alltag mit Android angenehmer gestalten. Wir zeigen die aus unserer Sicht wichtigsten Neuerungen.
Was ist Android 13?
Android 13 ist das 2022er Update für Googles mobiles Betriebssystem. Derzeit ist Android 13 für Google-Pixel-Smartphones verfügbar, die in den letzten drei Jahren auf den Markt gekommen sind. Das sind konkret das Pixel 4, 5 und 6 sowie deren Varianten. Andere Hersteller von Android-Smartphones werden in den folgenden Monaten nachziehen, mit Updates für ausgewählte, ältere Geräte sowie mit ganz neuen Modellen.
Auch wenn Google aufgehört hat, Android-Versionen offiziell nach Süßigkeiten und Desserts zu benennen, so hat sich diese Gewohnheit insgeheim doch gehalten. Der Codename von Android 13 lautet "Tiramisu". Die erste Entwickler-Vorschau auf Android 13 ist verhältnismäßig früh erschienen, nämlich schon im Februar 2022. Auch die finale Version hat Google zeitig an den Start gebracht, bereits am 15. August 2022. In den Vorjahren kamen neue Android-Versionen immer erst im September oder Oktober heraus.
Design-Updates in Android 13

Seit dem Vorjahr generiert Android die Farbpalette für die Benutzeroberfläche aus den Farben des Hintergrundbildes. So stimmt Google die Farben von Knöpfen, Tasten der Bildschirmtastatur, Kacheln im Schnellzugriff usw. auf das Hintergrundbild ab. Das Ergebnis ist ein gleichermaßen vielfältiges wie harmonisches Erscheinungsbild von Android.
In diesem Jahr erweitert Google vor allem den Umfang der Farbpaletten. Wer kräftige Farben mag, der entscheidet sich für eine der neuen, besonders kontrastreichen Paletten (linkes Bild). Sie umfassen auch Komplementärfarben und gehen dadurch über die im Hintergrundbild enthaltenen Farben hinaus. Google lässt aber auch weniger poppige Designs zu und hat zu diesem Zweck neue, nahezu einfarbige Paletten eingeführt (rechtes Bild).
Ein spezielles Problem im Bereich der Farben von App-Icons geht Google ebenfalls an. Android 13 erlaubt nun auch den Apps von Drittanbietern den Zugriff auf die Farbpaletten. So können sich deren Apps farblich ins System eingliedern und wirken nicht länger wie Fremdkörper. In der Vergangenheit wirkten die farblich eigenständigen App-Symbole wie Fremdkörper im "Material You"-Design von Android 12, wie das Beispiel der Nextcloud-App (siehe Bildschirmfoto) zeigt.
Benachrichtigungen nur noch mit Einwilligung

Android 13 schützt Nutzer besser vor nervigen Apps. Grundsätzlich dürfen Apps Benachrichtigungen nur noch senden, wenn Sie dem ausdrücklich zugestimmt haben. Eine entsprechende Abfrage erscheint beim ersten Start jeder App. Hier haben Sie aber nur die Wahl zwischen "Zulassen" und "Nicht zulassen". Möchten Sie nur die Benachrichtigungen bestimmter Kanäle erlauben, dann müssen Sie dazu die Android-Einstellungen öffnen.
Neuer Mediaplayer

Google hat den Mediaplayer optisch renoviert. Das wirkt sich auf den Sperrbildschirm genauso aus wie auf die Kachel im Schnellzugriff. Auch die Auswahl des Lautsprechers hat Google grafisch angepasst.
QR-Code-Scanner im Schnellzugriff

Ein bisschen optimiert hat Google auch den QR-Code-Scanner. Er hat eine eigene Kachel erhalten und lässt sich dadurch schneller aufrufen. Die Kachel können Sie dem Schnellzugriff über die "Bearbeiten"-Funktion hinzufügen. Antippen der Kachel öffnet die Kamera, die daraufhin gezielt nach QR-Codes Ausschau hält. Auf unserem Testgerät, einem Pixel 6a, gelingt die Erfassung so schnell, dass wir den QR-Code kaum im Foto ausrichten können.
Ein Editor für die Zwischenablage

Neu in Android 13 ist auch der Editor für Inhalte, die Sie in die Zwischenablage kopieren. Sobald Sie zum Beispiel einen Text kopiert haben, erscheint ein neuer Knopf am unteren Rand des Displays. Tippen Sie ihn an, dann ...

... zeigt sich der neue Editor. Auch beim Kopieren von Bildern funktioniert das und erscheint uns hier etwas praktischer.
Assistent schneller aufrufen

Die Gestensteuerung ist auf vielen Android-Smartphones mittlerweile die Standardeinstellung. Hier bringt Android 13 die Wischgeste zum Öffnen von Google Assistant zurück. Sie lässt sich in den Einstellungen aktivieren. Anschließend öffnen Sie den Assistant, indem Sie über die linke oder rechte untere Bildschirmecke hin zur Displaymitte wischen. Nutzer der klassischen Steuerung mit drei Knöpfen (siehe Bildschirmfoto) können den Assistant auf den mittleren Knopf legen.
Sprache für jede App auswählbar

Haben Sie sich schon einmal über eine App mit mangelhaft übersetzter Bedienoberfläche geärgert? In Android 13 können Sie nicht mehr nur die Systemsprache festlegen, sondern auch eine Sprache per App auswählen. Wenn also zum Beispiel die englischsprachige Oberfläche einer App besser verständlich ist als die deutschsprachige, dann stellen Sie die entsprechende App einfach auf "Englisch". Entwickler müssen ihre Apps aber für Android 13 optimieren, damit das funktioniert.
Unter der Haube
Wie üblich enthält Android 13 auch eine Reihe von Verbesserungen, die nicht auf Anhieb ins Auge fallen:
- Android 13 unterstützt den Kurzstreckenfunk Ultra Wide Band (UWB). Er schafft spannende neue Möglichkeiten, wie man am iPhone sieht, das diesen Kniff schon etwas länger beherrscht. Dank UWB lässt sich das iPhone schon heute als Auto- und Hotelzimmerschlüssel nutzen, kann AirTags aufspüren und die Musikwiedergabe ruckzuck einem in der Nähe befindlichen HomePod-Lautsprecher übertragen. Hier könnte Android also bald aufholen.
- Bluetooth Low-Energy (BLE) ist ein weiterer Funkstandard, der mit Android 13 Einzug hält. Er soll qualitativ zufriedenstellende Audioübertragung bei deutlich geringerem Energieverbrauch ermöglichen. Davon dürfte die Akkulaufzeit profitieren, vor allem die kabelloser Headsets. Außerdem unterstützt BLE die synchrone Wiedergabe auf mehreren Ausgabegeräten und Googles Hörgerätetechnik. Allerdings setzt BLE sowohl kompatible Smartphones wie auch entsprechend moderne Ausgabegeräte voraus.
- Android 13 warnt vor Apps, die den Akku übermäßig belasten. Über die zugehörige Benachrichtigung können Sie die entsprechende App abschießen.