Xiaomi Redmi Watch 4 im Test: Wie gut kann so günstig sein?

Wer auf der Suche nach einer günstigen Smartwatch ist, wird vielleicht bei der Redmi Watch 4 von Xiaomi stutzig. Für nur 99 Euro verspricht sie ein modernes Design, großes Display, üppigen Funktionsumfang und eine starke Akkulaufzeit von bis zu 20 Tagen. Doch löst die Redmi Watch 4 diese Versprechen und ist sie eine Empfehlung für ihren Preis? Das klärt unser Test!

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Aktuell kann man bei der Watch 4 noch nicht viel sparen, dafür ist sie erst zu kurz auf dem Markt. Bei den meisten Anbietern kostet die Smartwatch deswegen noch 99 Euro. Im Online-Shop von Xiaomi kann man allerdings einen Gutschein in Höhe von 5 Euro ergattern, wenn man die Uhr als Erstbesteller kauft.

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Xiaomi Redmi Watch 4 im Test: Schickes Design und Alu-Gehäuse

Ob sich Xiaomi beim Design der Redmi Watch 4 eventuell an den Apple Watches orientiert hat? Mag sein, ist jedoch auch nicht schwer, wenn man eine rechteckige Smartwatch konstruiert. Deutlich verbessert hat Xiaomi die Haptik und Verarbeitungsqualität. Denn statt das Gehäuse komplett aus Kunststoff zu fertigen, kommt die Watch 4 mit einem Aluminiumrahmen – für 99 Euro stark. Ihr Wasserschutz bis 5 ATM ist in dem Segment Standard, somit lässt sie sich auch zum Schwimmen tragen. Apropos tragen: mit nur 48 Gramm ist die Redmi Watch 4 sehr leicht und fühlt sich am Handgelenk sehr angenehm an.

Eine Wucht ist das Display. Xiaomi verbaut einen OLED-Screen mit einer üppigen Diagonale von 1,98 Zoll. Das ist Apple-Watch-Ultra-Niveau! Mit 300 ppi bietet es zudem ein ausreichend scharfes Bild und mit den von uns gemessenen 620 Candela auch unter Sonnenlicht eine sehr gute Ablesbarkeit. Neu ist, dass die Redmi Watch 4 mit einem Helligkeitssensor ausgestattet ist, der die Displayhelligkeit automatisch regeln kann.

Viele Aktivitäts- und Gesundheitsfunktionen

An Sensoren bietet die Redmi Watch 4 neben einem Puls- auch einen Blutsauerstoffmesser. Außerdem ist GPS zur Streckenaufzeichnung sowie ein Kompass mit an Bord. Ein Barometer sowie Thermometer fehlen, was aber preisbedingt in Ordnung geht.

Tagsüber erfasst die Redmi Watch 4 den Stresslevel, wie viele Minuten man in Bewegung war oder wie lange man gestanden ist. Hinzukommen Atemübungen, die man über die Uhr ausführen kann und nachts zeichnet sie obendrein den Schlaf auf. Die Smartwatch ist also, was Gesundheitsfunktionen betrifft, fast vollständig ausgestattet.

Die Redmi Watch 4 ist das erste Produkt von Xiaomi, das ihre neue geräteübergreifende Nutzeroberfläche HyperOS nutzt. Auf der Uhr macht sie einen aufgeräumten und schnörkellosen Eindruck. Wer auf dem Homescreen nach rechts oder links wischt, gelangt zu Kachelansichten mit den wichtigsten Daten. Dazu gehören der Puls, Sauerstoffsättigung, Stresslevel, Temperatur oder die Schlafdaten. An Zifferblätter gibt es ebenfalls reichlich Auswahl. Diese lassen sich entweder über die Watch 4 direkt oder die Mi-Fitness-App ändern und konfigurieren.

Redmi Watch 4: Smarte Grundfunktionen sind vorhanden

Auch die restlichen Funktionen sind relativ umfangreich für eine so günstige Smartwatch: es gibt unter anderem einen Kalender, eine Weltuhr, eine Aufgaben-App, einen Kompass und die Möglichkeit, die Kamera seines Smartphones fern auszulösen.

Wer mag, kann sogar über die Redmi Watch 4 telefonieren, Mikrofon und Lautsprecher sei Dank. Nachrichten seiner Apps bekommt man auf die Watch 4 gespielt, Smileys zeigt sie jedoch leider nicht korrekt an und eine Interaktion ist ebenfalls nicht möglich. Nicht einmal mit Quick Replies.

Zudem fehlen Mobile Payment und ein App-Store, über den man sich Musik-Apps wie Spotify oder Amazon Music herunterladen könnte. Mit vielen smarten Funktionen kann die Redmi Watch 4 also nicht glänzen.

Sehr gute Smartphone-App, aber leider ungenaue Messdaten

An Sportarten trackt man mit der Redmi Watch 4 so gut wie alles, was man sich vorstellen kann. Neben den Klassikern gibt es eine Vielzahl an Trainings, die eher speziell sind wie Mauerball, Kardio-Kampf oder Massengymnastik.

Übersichtlich gestaltet ist die Mi-Fitness-App, in der alle Daten zusammenlaufen. Das gilt sowohl für die Tagesansicht als auch für die einzelnen Sportsessions, bei denen man alle Diagramme vergrößern kann. Xiaomi gibt hier sogar einen Trainingseffekt an, informiert über die Regenerationszeit und VO2max.

Umso frustrierter waren wir beim Training: Die Redmi Watch 4 schaffte es leider nicht, einen korrekten Puls auszugeben. Im Vergleich mit unserem Test-Brustgurt lag die Anzeige regelmäßig zwischen 10-15 Schlägen zu hoch. Ein gewissenhaftes Training ist damit leider nicht möglich. Auch nach mehreren Versuchen erhielten wir keine genauen Werte.

Ganz anders die Streckenaufzeichnung, die sehr akkurat funktionierte. Und auch der Schrittzähler verrichtet seine Aufgabe exakt und mit sehr geringer Abweichung.

Redmi Watch 4 mit überragender Akkulaufzeit

Xiaomi verspricht eine Akkulaufzeit von satten 20 Tagen. Im Test haben wir im Alltag eine Akkulaufzeit von rund 16 Tagen ermittelt, was ein hervorragender Wert ist. Sporteinheiten lassen sich theoretisch für bis zu 16:40 Stunden am Stück aufzeichnen. Insgesamt ergibt sich also eine überragende Laufzeit. Geladen wird die Smartwatch per beiliegendem Ladeclip, der magnetisch an der Unterseite befestigt wird.

Fazit zur Redmi Watch 4: Hier muss Xiaomi noch nacharbeiten

Die Redmi Watch 4 bietet eigentlich ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Für nur 99 Euro bekommt man ein gut verarbeitetes Gehäuse, smarte Grundfunktionen und eigentlich auch gute Analysetools zum Trainieren. Wäre da nur nicht der ungenaue Pulssensor. Er sorgt durch seine großen Abweichungen leider dafür, dass man mit der Redmi Watch 4 nicht ernsthaft trainieren kann. Und das gehört zur Grundfunktionalität einer Smartwatch. Zudem stimmen die Pulsdaten bei der Schlafüberwachung und tagsüber ebenfalls nicht, was zu nicht aussagekräftigen Auswertungen führt.

Vielleicht kann Xiaomi das Problem mit einem Software-Update lösen, bis dahin können wir zumindest zum Trainieren keine Kaufempfehlung aussprechen.