Full-HD vs 4K - Convertibles
Dell XPS 15 2-in-1 (9575) im Test: Full-HD vs 4K
Wie schlägt sich die abgespeckte Full-HD-Version des 15-Zoll-Convertibles XPS 15 von Dell gegen die Topvariante mit 4K-Display? Das Ergebnis des Tests mag überraschen, ist aber durchaus nachvollziehbar.

Normalerweise tritt in Vergleichstests Produkt A von Hersteller X gegen Produkt B von Her steller Y an. Gerade bei Notebooks kommt dabei etwas zu kurz, dass praktisch jedes Modell in verschiedensten Konfigurationen verfügbar ist – und oft kostet die Topversion doppelt so viel wie die Einstiegsvariante.
Getestet wird aber – und da bildet connect keine Ausnahme – nur ein Gerät mit einer bestimmten Konfiguration. Wir haben vor diesem Hintergrund einen Vergleichstest der anderen Art angestellt: Das 15-ZollConvertible aus Dells beliebter XPS-Familie tritt quasi gegen sich selbst an.
Auf der einen Seite die Standardkonfiguration mit Full-HD-Display, Core-i5-Prozessor, 8 GB RAM und einer 256 GB fassenden SSD, auf der anderen das Spitzenmodell mit hochauflösendem 4K-Bildschirm, Core-i7-CPU und doppelt so viel Arbeits- wie Datenspeicher.
Monetär gehören beide Varianten zur mobilen Oberklasse, dennoch liegen 700 Euro dazwischen. Womit sich automatisch die Frage stellt, in wieweit der Preisunterschied gerechtfertigt ist.

Display
Wie so oft gibt es keine eindeutige Antwort darauf. Doch der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Display, dem signifikantesten Unterschied zwischen den beiden Convertibles (Convertible deshalb, weil sich das Display um 360 Grad drehen lässt).
4K entspricht einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln – im Vergleich zu FullHD bedeutet das eine doppelt so hohe Pixeldichte, insgesamt werden viermal so viele Bildpunkte beleuchtet. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: An dem FullHDDisplay gibt es nichts auszusetzen.
Aber stellt man beide Geräte nebeneinander, wird der Unterschied sofort sichtbar. Auf dem 4K-Screen erscheinen die Inhalte deutlich schärfer und noch ein gutes Stück heller, dazu kommt eine beeindruckende Farbbrillanz. Dieser Punkt geht eindeutig an die Topvariante.

Exquisite Ausstattung
Die weiteren Ausstattungsunterschiede wiegen weniger schwer. Der größere Arbeitsspeicher und der bessere Prozessor machen sich in puncto Performance nicht allzu stark bemerkbar – in bei den Fällen reicht es zur maximalen Punktzahl in dieser Kategorie.
In etlichen Bereichen führt die enge Verwandtschaft ohne hin zu identischen Bewertungen.
Das gilt für die üppige Schnittstellenversorgung (vier schnelle USB-C-Anschlüsse, zwei davon mit Thunderbolt-3-Unterstützung, zuzüglich einem USB-A-Adapter), die exzellente Verarbeitung, die hochwertigen Eingabegeräte, den im Einschaltknopf verborgenen Fingerprintscanner für Windows Hello sowie die sensationelle Grafikleistung, die im Ultrabook-Segment ihresgleichen sucht.
Eine in diesem Ausmaß unerwartete Differenz zwischen den Geschwistern ergab die Ausdauermessung. Denn die günstigere Variante hält in unserer Laufzeitsimulation rund fünfeinhalb Stunden länger durch als die teurere, obwohl in beiden Geräten der gleiche 75-Wh-Akku verbaut ist.
Grund dafür ist neben dem geringfügig höheren Stromverbrauch der hochwertigeren Recheneinheit vor allem der deutlich höhere Energiehunger des 4KDisplays gegenüber dem Full-HD-Pendant.

Fazit: Unerwarteter Sieger
Dass die günstigere Variante am Ende im standardisierten connect-Test leicht vorne liegt, war nicht unbedingt zu erwarten, ist aber schlüssig.
Das High-End-Modell hat in puncto Ausstattung deutliche Vorteile, die sich punktemäßig jedoch nicht übermäßig stark auswirken, da beispielsweise die Überlegenheit des Displays kaum quantifizierbar ist.
Anders sieht es bei der großen Differenz der Akkulaufzeit aus, die im Ergebnis voll durchschlägt – nicht zuletzt, weil dem Faktor Mobilität in unserem Ultrabook-Testverfahren besonderes Gewicht zukommt.
Angesichts des Preisvorteils geht die Kaufempfehlung der Redaktion an die Full-HD-Variante. Wer allerdings besonderen Wert auf ein extrem helles, gestochen scharfes Bild legt, dem sei trotz des deutlichen Aufpreises die 4K-Version ans Herz gelegt. Sehr gute Mobilrechner sind beide.