S5 vs. S4
Samsung Galaxy S5 und S4 im Vergleichstest
Das Galaxy S5 sei eine sinnlose Version, da sie kaum Neuerungen bringt: Bereits vorweg mäkelten Nutzer über den ihrer Meinung nach wenig ergiebigen Nachfolger des Galaxy S4. Unser Test zeigt aber: Das S5 bringt satte 20 Testpunkte mehr aufs Konto als der Vorgänger. Wir zeigen, was den Unterschied ausmacht.

Neues Modell nach nur einem Jahr, kann das überhaupt etwas bringen? Es kann: Im Test erzielte das Galaxy S5 in den Bereichen Ausdauer und Ausstattung und bei den Messwerten die Note Sehr Gut, lediglich bei der Handhabung gab es lediglich ein Gut. Das Galaxy S4 hingegen steht in allen vier Testdisziplinen "nur" mit der Note Gut da.
In der Bestenliste stehen sich bei 20 Punkten Unterschied der aktuelle Testsieger Samsung Galaxy S5 und der Achtplatzierte gegenüber. Wir zeigen im Detail, wie die beiden Modelle im Test abgeschnitten haben.
Ausdauer: In eine neue Dimension
In einem bei jedem Handy-Test gleich ablaufenden typischen Nutzungsmix testen wir die Akku-Ausdauer. Zu sagen, das S5 hätte das S4 bei der Akku-Power abgehängt, wäre untertrieben. Denn der Nachfolger erwies sich als mit 9:20 Stunden Laufzeit als absolutes Power-Paket. Mit seinen 5:47 Stunden kann das S4 da nicht wirklich mithalten - ein echter Schwachpunkt des Vorgängers.
Prozessor und Arbeitsspeicher: Die Leistung stimmt!
Bleiben wir gleich bei der Hardware: Beim Nachfolger hat Samsung die Prozessor-Power aufgestockt. Das Galaxy S5 bringt zwar wie der Vorgänger einen Vierkernprozessor mit, aber der taktet mit 2,5-GHz-Taktung statt nur mit 1,9 GHz. Beim Arbeitsspeicher schenken sich die beiden Flaggschiffe nichts: jeweils 2 GB. Damit ist die Ausstattung des S5 zeitgemäß, die Performance kann sich sehen lassen.
Ausstattung: Gigantisch
Mehr Software und Feature-Extras, das geht immer: Das S4 war bereits ein Feature-Riese, im S5 ist die Flut an Software und Funktionen ins Unübersichtliche ausgeufert, besonders das Einstellungsmenü wirkt heillos überladen. Aber Features wie den Herzfrequenzmesser oder den "Download-Booster", bei dem WLAN und LTE gebündelt werden, nimmt man gerne mit. Der Fingerabdruck-Scanner ist auch neu, aber sicher nicht jedermanns Sache. Nicht zuletzt weil er ziemlich genau scannt und daher Herumgefummel vorprogrammiert ist. Beide Geräte beherrschen WLAN 802.11ac/n/g/b/a, Quadband-GSM, HSDPA mit 42 Mbit/s, HSUPA mit 5,8 Mbit/s sowie die LTE-Frequenzbänder 800, 1.800 und 2.600 MHz.
Galaxy S5 vs. Xperia Z2 im Vergleich
Kamera: Besser geht's kaum
16 Megapixel statt nur 12: Aber nicht nur bei der Auflösung hat die Kamera des Galaxy S5 die Nase vorn. Unterm Strich gehört sie zu den besten Smartphone-Kameras, die aktuell auf dem Markt sind. Kleine Schwächen der S4-Kamera wie die etwas lange Auslöseverzögerung oder die verrauschten Aufnahmen bei schwachem Licht hat Samsung gut in den Griff bekommen. Die Cam des Galaxy S5 liefert bei Tages und Kunstlicht überragende und messerscharfe Aufnahmen, mit natürlichen Farben. Auch bei wenig Licht sind sie deutlich besser als die des Galaxy S4. Die Automatik der S5-Kamera ist ebenfalls schneller und zuverlässiger.
Display, Größe, Gewicht: Zugelegt
Nur 0,1 Zoll längere Display-Diagonale und weiterhin Full HD - daran hat Samsung wenig aufgebohrt. Verbessert wurde dagegen die Helligkeit: Die 339 cd/m2 des S5 sind für ein OLED-Display hervorragend. Die Anzeige ist denn auch brillant - aber nur bis es raus ins pralle Sonnenlicht geht. Dies war schon eine Schwäche des Vorgängers, der zudem nur 287 cd/m2 ins Spiel bringt. Das Galaxy S5 ist doch um einiges größer als der Vorgänger und auch etwas schwerer. Das kostet Punkte: Im Test reichte es nur noch für die Note Gut im Bereich Handhabung.
Material, Verarbeitung, Datenspeed: Fast unverändert
In diesen Bereichen sind sich die beiden Smartphones ebenbürtig: Gorilla-Glas, Polycarbonat und eine Verarbeitung ohne Fehl und Tadel. Beim S5 ist die Oberfläche der Rückseite zwar neu gestaltet und liegt angenehm weich in der Hand. Wenn auch das Material extrem kratzfest ist, es bleibt Plastik, und die Haptik lässt zu wünschen übrig. Vorteil des S5: Es ist staub- und wasserdicht mit IP67-Zertifizierung.
Messwerte: Nur vom Besten
Besser geht's kaum: Samsung hat sich ins Zeug gelegt und die Schwächen des S4 bei der Sende- und Empfangsqualität optimal aufgebohrt. Das gilt für UMTS, LTE aber auch für GSM. Denn in den GSM-Frequenzen sticht das S5 sogar mit der Maximalpunktzahl hervor. Die Akustik ist ebenfalls auf der Höhe, aber das war auch beim S4 schon so.
Fazit und Preise
Android Kitkat (4.4.2) gibt es auch für das S4, das ist also schon mal kein Kriterium, um auf das Galaxy S4 zu verzichten. Schwerer wiegt da schon die deutlich kürzere Akku-Laufzeit oder die etwas schwächelnde Kamera. Auch die Funk-Eigenschaften sind nicht auf der Höhe. Im Gegenzug ist das S5 größer und schwerer, bei dem riesigen Funktionsumfang wird's zudem langsam unübersichtlich. Dennoch: Auch das S4 braucht sich mit seiner Feature-Liste nicht zu verstecken. Ihm fehlen in Sachen Ausstattung nur einige besondere Extras, unter anderem Herzfrequenzmesser oder Fingerabdruck-Scanner.
Der Preis ist natürlich immer ein Entscheidungskriterium: Der Unterschied liegt derzeit bei 140 Euro. Für das Galaxy S5 müssen Sie bei Amazon rund 540 Euro hinblättern, das S4 kommt immerhin noch auf 400 Euro.