Nokia 7.2 im Test
Nokia bietet eine sehr schöne Verarbeitung und dank Android One eine dreijährige Updategarantie für sein 7.2. Schwächen tun sich wieder einmal im Labor auf. Lesen Sie hierzu unseren Test.

HMD Global bleibt seinem Erfolgskonzept treu und setzt bei seinen Phones mit Android One vor allem auf Updategarantie. Zwei Systemupdates stehen also auch für das neue Nokia 7.2 in der Pipeline, monatliche Sicherheitspatches über drei Jahre sind ebenfalls garantiert. Bei unserem Testg...
HMD Global bleibt seinem Erfolgskonzept treu und setzt bei seinen Phones mit Android One vor allem auf Updategarantie. Zwei Systemupdates stehen also auch für das neue Nokia 7.2 in der Pipeline, monatliche Sicherheitspatches über drei Jahre sind ebenfalls garantiert.
Bei unserem Testgerät läuft der native Softwareunterbau noch mit Android 9, ein Update auf die aktuelle zehnte Version wird wohl noch Ende 2019 ausgerollt. So oder so, Googles native Oberfläche kommt sehr schlicht daher und bietet kaum spannende Extrafunktionen.
Nur im Rahmen befindet sich eine dedizierte Taste, um den Google Assistant zu wecken. Andere Shortcuts kann man sich leider nicht auf den Drücker legen.
Von außen gibt sich das Nokia 7.2 ebenfalls wenig provokant und setzt eher auf nordisch schlichtes so wie edles Unterstatement. Die dunkelgrüne Gehäusefarbe unseres Testgerätes hat uns richtig gut gefallen, wobei sich das matte Glas der Rückseite sehr wertig anfasst und geschmeidig in den Rahmen übergeht.

Fingerabdrücke haben es dank des matten Finish übrigens ebenfalls schwer. Durch seine kompakten Abmessungen ist das Phone obendrein äußerst handlich, im Vergleich zu den anderen Testkandidaten.
Display ist sehenswert
Mit 6,3 Zoll bietet das 7.2 auf der Front ein LCD in anständiger Größe, kommt aber natürlich nicht an den Riesen-Screen des Honor 9X heran. Dafür macht dem Nokia bei der Displayhelligkeit keiner was vor, die mit 508 cd/m2 einen exzellenten Wert erreicht und im Freien sogar auf bis zu 579 cd/m2 klettert.
Das garantiert eine sehr gute Ablesbarkeit, selbst bei starker Sonneneinstrahlung. Wie das TCL Plex bietet das Nokia einen HDRfähigen Screen mit erweiterter Full-HD-Auflösung. Dadurch werden Inhalte mit kräftigeren Farben und besseren Kontrasten aufgewertet.
Ausreichend Leistung
Die Performance des Nokia 7.2 bewegt sich durch den Mittelklasse-Chip Snapdragon 660 auf einem ähnlichen Niveau wie die der Konkurrenz. Alltagsaufgaben meistert das Nokia also ohne zu murren.An allzu rechenintensive Spiele sollte man jedoch nicht denken.
In Sachen Konnektivität ist das Nokia mit Kopfhöreranschluss, aktuellem Bluetooth 5, NFC und fixem ac WLAN gut ausgestattet. Praktisch ist zudem, dass man neben einer microSD zusätzlich zwei SIMKarten einschieben kann.
Ernüchternd finden wir hingegen das beigelegte 10-Watt-Netzteil, mit dem das Wiederaufladen etwas länger dauert. Das bislang gute Gesamtpaket bekommt im Labor leider einen Dämpfer: Größere Schwächen offenbaren sich vor allem bei der Telefonieakustik, wo besonders die schlechte Geräuschunterdrückung hervorsticht.
Auch die Lautstärke in Empfangsrichtung ist vergleichsweise gering. Der 3500 mAh goße Akku erzielte im Labor eine solide Ausdauer von 8:18 Stunden. Im grünen Bereich sind auch die Funkeigenschaften.

Triplekamera in Kooperation mit Zeiss
Wie Honor und Motorola verbaut auch HMD Global beim Nokia 7.2 eine Hauptkamera mit 48-Megapixel-Sensor. Außerdem kommt für etwas mehr Gestaltungsvielfalt ein Ultraweitwinkel mit acht Megapixeln Auflösung zum Einsatz.
Bei Portraitaufnahmen unterstützt ein Tiefensensor die Berechnung des Unschärfeeffekts. Die lange Kooperation mit Optikspezialist Zeiss kommt auch beim Nokia 7.2 zum Tragen: In hellen Umgebungen gelingen nämlich gute Fotos, die in den Details jedoch etwas überschärft wirken.
Schwierige Lichtsituationen meistert die Kamera sogar sehr gut. Bildrauschen tritt zwar deutlich in den Vordergrund, allerdings bleiben mehr Details erhalten, wodurch das Foto natürlich schärfer wirkt.
Für die beste Bildqualität sollte man generell den HDR-Modus aktivieren, der mehrere Belichtungsstufen zu einer Aufnahme zusammenrechnet.

Wer zum Ultraweitwinkel greift, wird mit großen qualitativen Abstrichen leben müssen. Die Fotos sind verwaschen und detailarm und weisen in den Ecken starke Verzeichnungen auf.
Finger weg heißt es auch beim Nachtmodus, der die Szenerie eigentlich nur etwas aufhellt und feinere Strukturen komplett eliminiert. Die Kamera-App bietet eine Szenenerkennung, die zuverlässig funktioniert, ist aber mit vielen Symbolen und Funktionen überfrachtet – da verliert man schnell den Überblick.