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Nokia 6.1 (2018) im Test

Bei der zweiten Generation des Nokia 6 hat HMD zwar einige Kritikpunkte beseitigt, dafür aber neue geschaffen. Wie schägt sich der 5,5-Zöller im Test?

Autor: Andreas Seeger • 19.7.2018 • ca. 2:40 Min

Nokia 6.1 (2018)
Nokia 6.1 (2018)
© HMD

Das Anfang vorgestellten Nokia 6 war nicht irgendein neues Mittelklasse-Smartphone. Mit einem für diese Preisregion besonders massiven Aluminiumkorpus machte der Newcomer HMD deutlich, dass er ambitionierte Ziele verfolgt und sich von der Konkurrenz absetzen kann. Die zweite Generation, die gerade ...

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Pro

  • eleganter Aluminiumkorpus aus einem Guss
  • hervorragende Haptik und Verarbeitung
  • schlankes Android 8.1 mit schnellen Updates
  • Dual SIM
  • moderne USB-C-Schnittstelle
  • Schnellladenetzteil im Lieferumfang

Contra

  • leuchtschwaches Display
  • Akustik nur befriedigend
  • Schwächen bei Ausdauer und Funk

Fazit

connect Testurteil: befriedigend (374 von 500 Punkten)

74,8%

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Das Anfang vorgestellten Nokia 6 war nicht irgendein neues Mittelklasse-Smartphone. Mit einem für diese Preisregion besonders massiven Aluminiumkorpus machte der Newcomer HMD deutlich, dass er ambitionierte Ziele verfolgt und sich von der Konkurrenz absetzen kann. Die zweite Generation, die gerade für 279 Euro in den Handel kommt, ist nicht mehr ganz so massiv, liegt aber immer noch schwerer und kantiger in der Hand als vergleichbare Phones. Das Modell hat ohne Frage Charakter und einen hohen Wiedererkennungswert. Verantwortlich dafür ist wieder der massive Aluminiumblock, aus dem das Gehäuse gefräst wurde, wobei HMD erneut die besonders harte 6000er-Legierung verwendet.

In Kombination mit der exzellenten Verarbeitung entsteht ein robuster Eindruck, der nur von der fehlenden IP-Zertifizierung getrübt wird. Das Nokia 6 (2018) ist nicht wasserdicht, obwohl man es dem Gerät sofort zutraut, wenn man es in der Hand hält. Das massive Monoblock-Design ist ja ein Markenzeichen der neuen Nokias, das bei der günstigen 6er-Modellreihe besonders gut zum Tragen kommt. Optisch und haptisch macht diesem Gerät in dieser Preisklasse keiner was vor – wir ziehen den Hut.

Licht und Schatten

Die inneren Werte können mit dem beeindruckenden Äußeren leider nicht ganz mithalten. Das Display ist zwar wieder 5,5 Zoll groß und bietet Full-HD-Auflösung, die Leuchtkraft hat aber im Vergleich mit dem Vorgänger nachgelassen. Sie sinkt von 523 Candela auf 367 Candela, was sich nicht nur an einem hellen Sommertag negativ auf die Ablesbarkeit auswirken dürfte. Der Motor ist dagegen stark: HMD setzt auf Qualcomms bewährtes Mittelklasse-SoC Snapdragon 630, das von 3 GB Arbeitsspeicher flankiert wird und das Smartphone auf ein für diese Preisregion sehr gutes Tempo beschleunigt.

Die Connectivity kennt Licht und Schatten: Bluetooth 5.0 und 5-GHz-WLAN werden unterstützt, es fehlt aber der ac-Standard und mit LTE Cat 4 sind auf der Datenautobahn keine atemberaubenden Geschwindigkeiten drin. Gut gefallen haben uns hingegen der moderne USB-C-Anschluss und die Klinkenbuchse für Kopfhörer, die ja immer mehr Hersteller streichen. Den internen Speicher belässt HMD bei 32 GB, was in dieser Preisklasse immer noch üblich ist, genauso wie die Möglichkeit, per Micro-SD aufzurüsten. Stark: Dieser Slot kann alternativ auch mit einer zweiten SIM-Karte bestückt werden.

Die Kamera auf der Rückseite schmückt sich mit einem Zeiss-Schriftzug, aber davon sollte man sich nicht blenden lassen. Die Bildqualität der 16-Megapixel-Fotos kommt nicht über den in dieser Geräteklasse üblichen Niedrigstandard hinaus. Nur bei optimalem Licht gelingen gute Fotos, während in geschlossenen Räumen und bei schummrigem Licht nur grenzwertige Ergebnisse erzielt werden.

Eine Erwähnung verdienen die hohe 4K-Videoauflösung und der Dual-Sight-Modus, in dem Front- und Videokamera gleichzeitig aufzeichnen. Auch die 8-Megapixel-Frontcam bewegt sich im klassentypischen Rahmen – in Sachen Kamera leistet sich das 6er also keine Ausreißer nach unten, hinterlässt aber auch keinen bleibenden Eindruck. Motorolas Moto G6 zeigt, dass es auch anders geht.

Testsiegel connect befriedigend
Testsiegel
© WEKA Media Publishing GmbH

Das Gehäuse ist einzigartig

Die Ergebnisse aus unserem Testlabor sind ernüchternd, was vor allem an der Akkulaufzeit von nur 5:55 Stunden liegt. Bei intensiver Nutzung könnte es also gegen Abend knapp werden. Zum Glück legt Nokia ein 18-Watt-Schnellladenetzteil bei, sodass bereits nach einer halben Stunde wieder 50 Prozent Kapazität erreicht werden. Die Akustikmessungen liefern ebenfalls keine zufriedenstellenden Ergebnisse, was in erster Linie an der niedrigen Lautstärke in Senderichtung liegt, also beim Sprechen. Die Funkeigenschaften haben sich gegenüber dem Vorgänger verbessert, im LTE- und UMTS-Netz werden gute Werte erreicht.

In der Summe hinterlässt das Nokia 6.1 (2018) ein durchwachsenes Bild. In jedem Fall ist es ein überaus interessantes Smartphone mit Charakter. Die Schwächen sind genauso ausgeprägt wie die Stärken. In dieser Preisklasse gibt es jedenfalls kein Modell mit vergleichbarer Optik und Haptik. Letztendlich kommt es also darauf an, worauf man Wert legt.

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