Vergleichstest

Standlautsprecher ATC SCM 40, Wharfedale Opus 2-2

20.1.2011 von Malte Ruhnke

Anders als andere: Die Mittelton-Kalotten, liebevoll "Bärennase" genannt, führen ein Nischendasein. Zwei britische Marken halten an ihnen fest - und erreichen eine sensationelle Klangtransparenz.

ca. 1:05 Min
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Standlautsprecher ATC SCM 40, Wharfedale Opus 2-2
Standlautsprecher ATC SCM 40, Wharfedale Opus 2-2
© Archiv

Fragt man einen etablierten Boxenentwickler, welches Hochtonkonzept er bevorzugt, so lautet die Antwort in der Regel: Kalotten. Die bieten geringe bewegte Masse, fürchten aufgrund des äußeren Antriebs keine Probleme mit Partialschwingungen und garantieren zumindest bis zum Einsatz der Eigenbündelung ein breites und interferenzfreies Rundstrahlverhalten wie hohe thermische Belastbarkeit. Da fragt man sich natürlich, warum diese Vorteile nicht auch im Mittelton zum Tragen kommen - sollte eine Kalotte folgerichtig nicht auch der bessere Mitteltöner sein?

Diese Ansicht vertreten aber nur wenige Boxenexperten: die Briten von ProAc und PMC etwa - oder der deutsche Studiohersteller Klein+Hummel (mittlerweile "Neumann Elektronik"). Der Klang gibt ihnen recht: Selten tönen Stimmen so frei und natürlich wie aus den schwarzen Knubbeln. Mit die traditionsreichsten Vertreter dieser Technik sind zwei britische Hersteller, ATC und Wharfedale, und beide halten eisern an ihr fest.

Messen und Hören

Mittel- und Hochton beider Boxen sind vorbildlich linear, im Bass/Grundton offenbaren sich unterschiedliche Aufstell-Philosophien. Die Transparenz der Mitteltonkalotten lässt sich mit dem geringen Klirr erklären, im Abstrahlverhalten sind beide gleichmäßig breit. Die Opus geht mit 104 dB lauter als die ATC (102 dB), deren geschlossener Bass naturgemäß im Hub begrenzt ist.

Fazit

Mitteltonkalotten führen ein Exotendasein - zu Unrecht. Beide Kandidaten sind nicht einfach aufzustellen, verwöhnen dafür mit einer sensationell transparenten und natürlichen Stimmwiedergabe, wie man sie sonst eher von Elektrostaten kennt. Wer die Natürlichkeit eines Studiomonitors schätzt, wird sich spontan in die ATC verlieben. Die Wharfedale versteht etwas mehr Spaß - und produziert auch mehr davon.

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