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Natürlich ohne Begrenzungskabel

Die besten Mähroboter für jeden Rasentyp

Mähroboter ohne Begrenzungskabel haben eine rasante Entwicklung erlebt: 2022 ging es los, 2023 wurden immer mehr Produkte in den Handel gebracht, 2024 blicken wir auf eine große Modellvielfalt. Wir erklären, worauf es beim Kauf ankommt und stellen die besten Modelle vor.

Autor: Andreas Seeger • 30.4.2024 • ca. 7:45 Min

Ecovacs Goat G1-800 Hindernisse
Die neuen smarten Mähroboter können eigenständig Hindernisse erkennen und ausweichen. Hier ist der Ecovacs Goat G1-800 zu sehen.
© Hersteller

Marktüberblick und PreiseDas Jahr 2024 markiert für Mähroboter ohne Begrenzungskabel den Durchbruch, praktisch jeder Hersteller hat ein entsprechendes Modell im Portfolio und es ist absehbar, dass diese neue Robotergeneration ihre Kollegen mit Begrenzungskabel vollständig verdrängen wird. Die V...

Marktüberblick und Preise

Das Jahr 2024 markiert für Mähroboter ohne Begrenzungskabel den Durchbruch, praktisch jeder Hersteller hat ein entsprechendes Modell im Portfolio und es ist absehbar, dass diese neue Robotergeneration ihre Kollegen mit Begrenzungskabel vollständig verdrängen wird. Die Vorteile liegen auf der Hand und wir wollen sie nur kurz nennen:

  • kein lästiges Verlegen und Verbuddeln eines Kabels am Rasenrand
  • Modelle ohne Kabel sind mit ihrer Sensorik und ihrer Rechenleistung viel weiter entwickelt und leistungsfähiger und sie werden per Software-Updates während des Lebenszyklus ständig verbessert

Die neue Modellvielfalt sorgt auch dafür, dass die Preise fallen. Der Ecovacs Goat G1, einer der ersten kabellosen Mähroboter, startete 2023 bei 1.600 Euro, das 2024 vorgestellte Schwestermodell G1-800 (zum Test) gibt es bereits für 1.100 Euro. Natürlich sind die Modelle nach wie vor teurer als die mit Kabel, aber der Aufpreis ist auch gerechtfertigt, weil wie oben beschrieben die Hardware (Sensorik, Prozessoren) besser ist und per Software-Update ständig gepflegt wird.

Welche Hersteller und Modelle gibt es?

Mit weniger als 1.000 Euro sollte man daher nicht planen, wenn man 2024 auf einen Mähroboter upgraden möchte. Auffällig ist, dass asiatische Hersteller die Gunst der Stunde genutzt haben, um in diesem neuen Markt Fuß zu fassen. Ehemals starke Marken wie Bosch und Gardena verlieren, während mit Dreame, Mammotion und Segways plötzlich Namen aufpoppen, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.

Diese Unternehmen spielen ihre Stärken im Bereich Robotik/Sensorik und vor allem im Bereich Software voll aus. Das ist auch der Grund, warum der Spezialist für Saugroboter Ecovacs jetzt im Garten Fuß fassen kann. Man spürt: Der Markt ist im Umbruch. Mit unserem Überblick möchten wir sicher stellen, dass die Orientierung trotzdem nicht verloren geht.

Doch zunächst möchten wir zeigen, was man vor dem Kauf berücksichtigen sollte.

Stiga Mähroboter kostenlose Konnektivität
WiFi nicht notwendig: Bei Stiga sind alle kabellosen Mähroboter mit einem Mobilfunkmodul ausgestattet, dessen kostenlose Nutzung im Kaufpreis inbegriffen ist.
© Hersteller

Mähroboter: Connectivity im Garten

Der erste Blick muss der Connectivity im Garten gelten. Besteht eine WiFi-Abdeckung mit Internetanschluss im Garten? Wenn ja, dann sind praktisch alle Modelle grundsätzlich möglich. Nein bedeutet, dass nur Modelle mit integriertem Mobilfunkmodul in Frage kommen (etwa Stiga).

Die WiFi-Abdeckung ist nicht entscheidend, wichtig ist, dass die Basisstation im WiFi-Netz steht, sodass während der Ruhephasen ein Zugriff auf den Mähroboter möglich ist. Wenn weder Mobilfunk noch WiFi im Garten verfügbar sind, dann können Sie das Thema intelligente Mähroboter direkt abhaken.

Einhell Freelexo Cam 500
Der Einhell Freelexo Cam 500 ist einer der günstigsten Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Dafür muss man aber auf smarte Funktionen verzichten.
© Hersteller

Der Smartness-Faktor

Intelligenz ist ein gutes Stichwort, denn nicht jeder Roboter ist gleich smart. Es gibt Modelle von Einhell und Ambrogio, die preislich aus der Reihe fallen. Diese sind aber in ihren Fähigkeiten beschränkt, die Sensorik ist einfach und man hat kaum Steuerungs- und Kontrollfunktionen. Die sind aber erforderlich, wenn man Mähzeitpläne aufstellen oder bestimmte Bereiche auf dem Rasen definieren möchte. Auch Extras, etwa die Überwachung der Rasenfläche funktioniert mit Einhell nicht. Bei Ecovacs etwa kann man Wegpunkte markieren, die der Roboter entlang patrouilliert.

Garantie, Service, Cloud

Wenn ein Mähroboter smart ist und per App aus der Ferne verwaltet werden kann, dann ist eine Cloud-Anbindung zwingend. Es stellt sich also die Frage, wo die Cloud gehostet wird und wie es um die Sicherheit der Daten bestellt ist. Hier ragt der europäische Hersteller Stiga heraus, der als einziger garantiert, dass alle Daten in Europa gespeichert werden und der hiesigen Datenschutzgesetzgebung folgen. Hinter Firmen wie Ecovacs, Dreame oder Mammotion stehen dagegen chinesische Unternehmen, bei den nicht so ganz klar ist, wie mit den Daten umgegangen wird.

Das gilt auch für Garantie und Service - hier ist man am besten beraten, wenn man auf eine bekannte Marke mit einem etablierten Kundenservice setzt. Ecovacs mit seiner jahrelangen Präsenz im Bereich Staubsaugerroboter ist da eine andere Hausnummer als ein Newcomer wie Mammotion.

Mähroboter Dreame Zonenmanagement
Wenn Rasenflächen voneinander getrennt sind, ist ein erweitertetes Zonenmanagement erforderlich, so wie hier am Beispiel von Dreame gezeigt.
© Hersteller

Rasenfläche oder Rasenzonen?

Kommen wir nun zur Rasenfläche. Hier spielt natürlich die Größe eine Rolle, aber weniger als bei anderen Produkten. Das liegt an der autonomen Arbeitsweise: Damit ein Mähroboter seinen Job macht, ist kein menschliches Eingreifen erforderlich - ob das Gerät einmal am Tag oder zweimal am Tag mit Nachladen auf dem Rasen seine Runden dreht, ist zwar nicht unwichtig, aber es ist nicht entscheidend. Wichtiger sind andere Faktoren:

  • Flächenaufteilung: Gibt es eine zusammenhängende Rasenfläche oder mehrere voneinander getrennte? Es gibt Modelle wie die von Ecovacs, die kein Rasenzonenmanagement beherrschen.
  • Beschaffenheit der Ränder: Wenn der Rand wie mit dem Lineal gezogen ist, dann haben die meisten Mähroboter leichtes Spiel. Je unregelmäßiger die Ränder, desto größer die Herausforderung für den Mähroboter. Kleine und leichte Modelle haben hier Vorteile.
  • Beschaffenheit der Rasenoberfläche. Hier gilt das Gleiche wie für die Ränder: Je einfacher, desto besser. Unebene Rasenflächen oder Rasenflächen mit Steigungen stellen höhere Anforderungen an die Manövrierfähigkeit. Schwere Modelle, die abrupt die Richtung wechseln, bleiben eher stecken als kleine und leichte Modelle. Einen riesigen Unterschied macht auch ein Allradantrieb: Der Mammotion Luba 2 AWD (All Wheel Drive) fährt allen davon.
Landroid Wildtiere schützen
Nicht nur bei den Landroids Standard: Der Wildtierschutz vermeidet, dass die Mähroboter nachts oder in der Dämmerung herumfahren. Die intelligente Sensorik soll zusätzlich Kollisionen verhindern.
© Hersteller

Überschätzte Gefahr für Igel und Maulwürfe

Kommen wir noch zu einem Fakt or, der oftmals überschätzt wird. Viele Menschen machen sich Sorgen, dass das autonome Gefährt gnadenlos Kröten, Maulwürfe und Igel niederwalzt und eine Blutspur über den Rasen zieht. Wir haben unseren Garten die Saison 2023 mit diversen Modellen gepflegt und konnten nicht einen Zwischenfall verzeichnen.

Zum einen haben alle von uns getesteten Modelle eine Tierschutz-Option, die den Roboter daran hindert, bei Nacht und in der Dämmerung zu fahren. Zum anderen erkennen die Sensoren der Roboter größere Objekte wie Igel. Hinzu kommt, dass die Fahrgestelle so niedrig positioniert sind, dass sie gegen einen Igel stoßen statt diesen zu überfahren. Man kann natürlich nichts ausschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist niedriger als wir gedacht haben.

Dreame-A1-hochgehoben
Schickes Design: Der Dreame A1 kann sich sehen lassen.
© Dreame

Dreame A1: Beste Out-of-the-Box-Lösung

  • Preis: 2.000 Euro
  • Navigation: LiDAR
  • Stark: Auspacken und Losfahren
  • Kritikpunkte: Grenzabschnitte können nachträglich nicht geändert werden

Dreame hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Hersteller von Staubsaugerrobotern gemacht. Dass der Weg hin zum Rasenmähroboter nicht weit ist, sieht man am Konkurrenten Ecovacs. Im Gegensatz zu diesem überzeugt der Dreame A1 aufgrund seiner unkomplizierten Out-of-the-Box-Konzeption: Man muss keine Navigationssender oder GPS-Masten im Garten aufstellen, sondern packt den Roboter aus und fährt die Grenzen ab - fertig.

Der A1 navigiert mit Hilfe von LiDAR - und wie unser Test zeigt, gelingt das richtig gut. Das Gerät ist für Rasenflächen bis 2.000 m2/Tag konzipiert, also auch für größere Gärten geeignet. Die App bietet umfangreiche Einstellungen, erlaubt allerdings nicht das nachträgliche Ändern einzelner Grenzabschnitte.

Ecovacs Goat G1-800 Produktfoto
Aktion Overlay
Der Goat G1-800 ist in weiß und hellgrau erhältlich. Wir haben die letztgenannte Variante getestet.
© connect

Ecovacs Goat G1-800: Preis-Leistungssieger für einfache Rasenflächen

  • Preis: 1.100 Euro
  • Navigation: UWB, Kameras
  • Stark: attraktives Preis-Leistungsverältnis
  • Kritikpunkte: Navigationsstelen müssen im Garten aufgestellt werden

Das Modell von Ecovacs überzeugt vor allem mit seinem Preis-Leistungsverhältnis, denn für 1.100 Euro bekommt man bei keinem anderen Hersteller einen Mähroboter mit so großem Funktionsumfang. Der G1-800 patrouilliert auf Wunsch auch im Garten und man kann aus der Ferne auf die Videokameras zugreifen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Test zum G1-800.

Es gibt allerdings nur ein rudimetäres Zonenmanagement (so muss die Garage innerhalb der Mähzone aufgestellt werden) und bei verschachtelten Rasenflächen reichen die zwei mitgelieferten Navigationsstelen nicht aus, sodass man für 100 Euro pro Stück nachkaufen muss. Der Preisvorteil geht dann verloren. Daher ist der G1-800 eine sehr gute Lösung für einfache Rasenflächen, wenn es komplexer wird, sollte man ein anderes Modell wählen.

Stiga A1500
Der Stiga A1500 ist für 2.999 Euro erhältlich. Dafür gibt es ein europäisches Produkt mit Server-Anbindung in Europa und kostenlosen Mobilfunk über den gesamten Lebenszeitraum des Produktes.
© Hersteller

Klein, leicht, leise: Stiga A1500 ist der Hidden Champion aus Europa

  • Preis: 2.999 Euro
  • Navigation: RTK
  • Stark: sehr kompakt und leise
  • Kritikpunkte: hoher Preis

Von Stiga kommt einer der wenigen kabellosen Mähroboter, die in Europa entwickelt und produziert werden. Allein dafür gibt es einen großen Pluspunkt, denn das bedeutet auch, dass alle Server in Europa stehen und die Daten nach europäischen Richtlinien verwaltet werden.

Positiv überrascht waren wir zudem von den kompakten Abmessungen und von der leisen Arbeitsweise: Den kleinen Mähroboter von Stiga hört und sieht man kaum, so unauffällig verrichtet er seinen Dienst. Mit ca. 9 Kilogramm wiegt der 1500er nur halb so viel wie der Luba 2 und bleibt deswegen selten irgendwo stecken, die Wahrscheinlichkeit für Rasenbeschädigungen ist niedriger als bei vielen anderen Modellen.

Die Software hat den guten Eindruck allerdings getrübt, bei unserem Test 2023 kam es häufig zu Abstürzen nicht nur der App, sondern auch des Roboters. Diese Probleme scheint Stiga aber inzwischen behoben zu haben. Bleibt noch eine weitere Hürde: Der hohe Preis. Die von uns getestete Konfiguration kostet satte 3.000 Euro. 2024 soll noch ein kompakteres Modell in den Handel kommen, für Gärten bis 500 m2. Der Stiga A500 kostet aber immer noch satte 1.700 Euro. Im Preis inbegriffen ist immerhin 4G-Connectivity im Vodafone-Netz über den gesamten Produktlebenszyklus, es ist also kein WiFi im Garten erforderlich.

Mammotion Luba 2 AWD
Der Mammotion Luba 2 AWD gehört mit seinem Allradantrieb zu den geländegängigsten Mährobotern auf dem Markt.
© Hersteller

Verwinkelt, uneben, Hanglage: Mammotion Luba 2 AWD schafft auch schweres Gelände

  • Preis: ab 2.199 Euro
  • Navigation: RTK, Kamera, Ultraschall
  • Stark: die beste Wahl für unebene Rasenflächen
  • Kritikpunkte: hoher Preis, App läuft nicht immer rund

Der Luba 2 ist das Gegenteil von Stiga: Schwer und bullig statt leicht und kompakt. Dass er trotzdem sicher auch in unebenen Gärten seine Bahnen zieht, ohne festzufahren und den Rasen aufzureißen, liegt an der geländegängigen Konfiguration: Die Räder hinten sind sehr breit und sorgen für einen sehr guten Grip, die Räder vorne sind gefedert und omnidirektional - und sie werden ebenfalls von einem Motor angetrieben. Der Luba 2 AWD ist also ein richtiger Offroader mit Allrad-Antrieb. Konsequenz: In unserem Test blieb der Mähroboter praktisch nie stecken.

Eine weitere Besonderheit sind die zwei nebeneinander angeordneten Mähteller, die für eine enorme Schnittbreite von 40 cm sorgen. Zum Vergleich: Der Ecovacs G1-800 schafft 22 cm. Gut gefallen haben uns zudem die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten in der App, von der Schnitthöhe über das Wendeverhalten (mit dem Allradantrieb kann der Luba 2 auf der Stelle wenden) lassen sich viele Details anpassen.

Es gibt auch ein umfangreiches Zonenmanagement, das kaum Wünsche offen lässt. Allerdings läuft in der App nicht alles rund: Deutsche Übersetzungsfehler sind keine große Sache, aber bei uns kam es auch zu Abstürzen beim Ändern eines Grenzabschnittes und zu sporadischen Fehlermeldungen.

Was noch fehlt: Landroid, Segways

Dieser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Landroid-Vision-Serie von Worx haben wir bisher noch nicht betrachten können. Ebenfalls spannend ist die neue i-Serie von Segways, die gerade auf den Markt kommt. Wir haben die H-Serie getestet (H1500E mit Vision Fence), da diese aber von Segways nicht mehr verkauft wird, haben wir sie hier nicht berücksichtigt. Dabei gehört Segways zu den Pionieren in diesem Segment, mit einer ausgereiften App und einer sehr guten Produktqualität. Geplant ist, diesen Überblick entsprechend zu erweitern.

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