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Neuer Mähroboter von Ecovacs

Ecovacs Goat G1-800: Vielseitiger Mähroboter mit top Preis-Leistung

Der Ecovacs Goat G1-800 ist eine Neuauflage des Mähroboters G1, der 2023 zu den ersten Modellen ohne Begrenzungskabel gehörte. Inzwischen haben andere Hersteller nachgezogen. Ist Ecovacs trotzdem noch eine gute Wahl? Wir haben den Test gemacht.

Autor: Andreas Seeger • 15.4.2024 • ca. 6:50 Min

Online-Siegel
Sehr Gut
EcovacsGoat G1-800
Mähroboter
April 2024 Zum Produkt
Ecovacs Goat G1-800 Teaser
Der Ecovacs Goat G1-800 ist mit Ladestation für 1.099 Euro erhältlich. Wir haben den Mähroboter getestet.
© Hersteller

Preise und MarktüberblickDer Ecovacs Goat G1-800 gehört mit einer UVP von 1.100 Euro zu den günstigeren Vertretern seiner Klasse. Er ist für relativ kleine Rasenflächen bis 800 m2 konzipiert, das größere Modell Goat G1-2000 (für bis zu 2.000 m2) kostet 2.000 Euro. Ein heftiger Preisaufschlag...

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Pro

  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr guter Lieferumfang
  • sehr gute App mit vielen Funktionen
  • präzise und zuverlässige Navigation
  • sehr gute Hindernisvermeidung
  • mit zwei Vorderrädern auch auf weichen Untergründen sicher unterwegs

Contra

  • UWB-Stelen müssen im Garten aufgestellt werden
  • nur 2,4 GHz Wifi
  • Videofunktionen noch nicht ausgereift
  • kein erweitertes Kartenmanagement
  • Probleme mit Engstellen

Fazit

Der Ecovacs Goat G1-800 navigiert mit seinen UWB-Stelen sehr präzise und zuverlässig, die Steuerung und die Verwaltung per App sind gelungen. Obendrauf gibt es mit den Überwachungs- und Videofunktionen praktische Alleinstellungsmerkmale, die allerdings noch etwas Feinschliff benötigen. Das gilt auch für das Kartenmanagement, hier haben wir Komfortfunktionen vermisst. Aber das Gesamtpaket ist auch aufgrund eines attraktiven Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Wer eine einfach strukturierte Rasenfläche hat, trifft mit dem G1-800 eine gute Wahl. Bei komplexeren oder voneinander getrennten Rasenflächen stößt der Einsteiger von Ecovacs dagegen an seine Grenzen.

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Preise und Marktüberblick

Der Ecovacs Goat G1-800 gehört mit einer UVP von 1.100 Euro zu den günstigeren Vertretern seiner Klasse. Er ist für relativ kleine Rasenflächen bis 800 m2 konzipiert, das größere Modell Goat G1-2000 (für bis zu 2.000 m2) kostet 2.000 Euro. Ein heftiger Preisaufschlag, wenn man bedenkt, dass sich beide Modelle nur wenig unterscheiden (der 2000er hat einen größeren Akku und ein 3G-Modem, zudem gehören zwei zusätzliche Navigationsbaken und eine Garage zum Lieferumfang), aber das soll hier nicht das Thema sein.

Wir konzentrieren uns stattdessen auf die Modelle für kleinere Rasenflächen. Und dabei fällt auf, dass die Alternativen zu Ecovacs fast ausnahmslos teurer sind: Der Landroid Vision M600 kostet 1.300 Euro, der direkte Konkurrent M800 sogar 1.800 Euro. Das gleiche gilt für Segways Navimov-H-Serie, die bei 1.400 Euro startet. Die für kleine Gärten konzipierte Navimov-i-Serie ist ab Mitte April erhältlich und setzt mit 999 Euro (bis 500 m2) zwar tiefer an. Aber das mit dem G1-800 vergleichbare Modell i108E (bis 800 m2) liegt mit 1.300 Euro wieder über unserem G1.

Einen Ausreißer nach unten markiert der Einhell Freelexo Cam 500 für 800 Euro, aber der bietet funktional deutlich weniger, vor allem die Steuerung per App ist reduziert.

Es gibt noch viele weitere Modelle, etwa den Dreame A1, den wir hier getestet haben, aber der ist für Rasenflächen bis 2.000 m2 konzipiert und spielt mit 2.000 Euro auch preislich in einer anderen Liga.

Bereits dieser Kurzüberblick macht deutlich, dass in den Markt für Mähroboter ohne Begrenzungskabel ordentlich Schwung rein kommt. Es gibt immer mehr Hersteller, die Auswahl ist größer und die Preise fallen – der Goat G1 aus dem letzten Jahr ist noch bei 1.600 Euro gestartet.

Ecovacs Goat G1 freigestellt
Zwei Kameras, Antennenstummel und tiefliegendes Chassis: Der G1-800 sieht genauso aus wie das 2023er Modell G1.
© Hersteller

Ecovacs navigiert anders als der Durchschnitt

Während nahezu alle Hersteller auf die Kombination aus RTK-Navigation und Kamera setzen, geht Ecovacs einen anderen Weg: Mit Hilfe von Antennen, die man im Garten aufstellt, wird ein kleines UWB-Funkfeld aufgebaut, das dem G1 zusammen mit zwei Kameras eine präzise Orientierung ermöglicht. Das UWB-Funkfeld hat gegenüber GPS den Vorteil der höheren Ausfallsicherheit und Stabilität: Während die RTK-Mähroboter bei bewölktem Himmel oder im Funkschatten zu Ungenauigkeiten neigen, gewährleistet UWB immer eine hohe Präzision.

Dieser Vorteil ist aber teuer erkauft. Denn die Antennen, die Ecovacs „Navigationsbaken“ nennt, stecken in 88 x 7 cm großen Stelen aus weißem Kunststoff, die im Garten aufgestellt werden müssen. Sie sind auch deswegen so auffällig, weil sie ein freies Sichtfeld brauchen. Man kann sie also nicht einfach hinter einem Baum verstecken, weil dann kein stabiles Funkfeld gespannt wird, was die App mit einer entsprechenden Fehlermeldung quittiert. Uns gelang es, eine Stele zumindest halb in einem Busch verschwinden zu lassen, auch wenn Ecovacs ausdrücklich davon abrät. Wie man es dreht und wendet: Die Dinger sind keine Schönheiten.

Ecovacs Goat G1-800 Navigationsbake
Mindestens zwei der 88 Zentimeter hohen Navigationsbaken müssen am Rand der Rasenfläche aufgestellt werden.
© connect

Zwei Antennen werden mitgeliefert, das reicht für die meisten Rasenflächen in der Größenklasse. Wer allerdings wie in unserem Fall einen verwinkelten Garten hat (siehe Karte auf dem Screenshot), muss auf 3 oder 4 Antennen aufstocken, wobei eine Antenne 100 Euro extra kostet. Jede Antenne wird mit 3 Batterien vom Typ D bestückt, das reicht für eine Gartensaison. Die Batterien sind im Lieferumfang enthalten.

Zum Lieferumfang gehört zudem eine Docking Station, die wieder zwei Ablagefächer enthält, hier kann man den Satz Ersatzmesser deponieren, der ebenfalls mitgeliefert wird. Sowohl der G1 als auch die Station bestehen aus hochwertigem Kunststoff, der top verarbeitet ist. Hier spürt man, dass Ecovacs eine Premium-Marke ist.

Ecovacs Goat G1-800 Produktfoto
Aktion Overlay
Der Goat G1-800 ist in weiß und hellgrau erhältlich. Wir haben die letztgenannte Variante getestet.
© connect

Ersteinrichtung und Fahrverhalten

Wenn man den QR-Code auf der Innenseite der oberen Abdeckung des G1 scannt, koppelt man ihn mit dem Smartphone und der Ecovacs-App. Es ist die gleiche App, mit der auch die Saugroboter gesteuert werden, wer bereits Ecovacs nutzt, wird sich also sofort zu Hause fühlen. Die Ersteinrichtung über die App ist sehr gut konzipiert, man wird Schritt für Schritt mit Hilfe von verständlichen Tutorials gelenkt, von der Aufstellung der Funksäulen bis zum Einfahren des G1. Man sollte etwa eine Stunde für alles einplanen, inklusive Abfahren der Rasenfläche.

Schon beim Abfahren der Rasengrenze merkt man, dass sich der G1 sehr präzise steuern lässt. Er bewegt sich allerdings relativ langsam, auch beim Mähen, aber das hat den Vorteil, dass abrupte Schwenker vermieden werden und sich der Roboter nicht so leicht festfährt. Man kann die Geschwindigkeit in der App erhöhen, indem man Mäh-Effizienz von „fein“ auf „effizient“ umstellt. Das beschleunigt auch den Mähvorgang und der G1 ist schneller fertig. Allerdings ist der (ansonsten angenehm leise G1) dann auch lauter.

Ecovacs Goat G1-800 Test Screenshots
Verwaltet wird der G1-800 über die Ecovacs-Home-App. Ob Kartendarstellung (mitte) oder Einstellungen (rechts): Wer bereits einen Ecovacs-Saugroboter hat, wird sich sofort zu Hause fühlen.
© connect/Anbieter

Das Fahrverhalten ist sehr zuverlässig, der G1 hat sich in unserem verschachtelten und unebenen Garten (siehe Karte auf dem Screenshot) nur sehr selten festgefahren, was wir bei anderen Herstellern schon schlechter gesehen haben. Hindernisse werden sehr gut erkannt, auch der Gartenschlauch wird nicht einfach überfahren.

Probleme mit Engstellen

Das Schnittbild ist sehr gut, allerdings werden aufgrund der mittig positionierten Messerscheibe die Ränder nicht exakt gemäht - das Problem haben aber die meisten Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Ein weiters Problem: Der G1 mag keine Engstellen. Ecovacs gibt an, dass Engstellen mindestens 1 m breit sein müssen, was wir bestätigen können - wenn es enger wird, weigert sich der G1, hindurchzufahren. Da Ecovacs kein erweitertes Karten- beziehungsweise Zonenmanagement unterstützt, kann man solche Engstellen auch nicht als Durchfahrtzonen definieren. Wer eine komplexe Rasenfläche oder mehrere getrennte Rasenflächen hat, sollte daher zu einem anderen Modell (Segways oder Stiga) greifen.

Bluetooth und WiFi

Die Kommunikation mit der Außenwelt erfolgt über WiFi und Bluetooth, wobei Ecovacs weiter auf den veralteten 2,4-GHz-Standard setzt. Leider ist das kein Einzelfall, die meisten Hersteller machen das so. Über WiFi kann man den G1 aus der Ferne steuern, allerdings nicht in Fernsteuerung nehmen. Für die Fernsteuerung (und damit auch das Einfahren) ist eine direkte Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone erforderlich.

Ecovacs Goat G1-800 Test Screenshots
In der App kann man den Mähzeitplan entweder selbst erstellen oder auf Basis der Gartengröße automatisch erstellen lassen. In den erweiterten Einstellungen (mitte) kann man zudem die Abdeckung des UWB-Funkfeldes überprüfen. (rechts)
© connect/Anbieter

Ecovacs App

Die Ecovacs -App ist der Dreh- und Angelpunkt des Roboters. Die Funktionalität ist umfangreich, von der Mäh-Geschwindigkeit bis hin zur Tierschutzzeit lässt sich hier Vieles abgestuft anpassen.

Es gibt allerdings drei Kritikpunkte, die Ecovacs hoffentlich per Software-Update ausräumt:

  • Man kann einzelne Segmente der Grenze auf der Karte nicht nachträglich ändern. Das bedeutet: Wenn man im Nachhinein merkt, dass man sich beim Einfahren an einer Stelle zu dicht an der Kante bewegt hat, muss man die gesamte Karte neu erstellen.
  • Man kann zwar die Karte in Bereiche aufteilen, aber man kann diese Bereiche nicht im Mähplan berücksichtigen. Also zum Beispiel: Montag wird nur Bereich A gemäht, Dienstag Bereich B – das geht bisher nicht.
  • Man kann keine voneinander getrennten Bereiche anlegen, die Karte muss in einem Stück abgefahren werden. Bei anderen Herstellern (etwa Segways oder Stiga) kann man mehrere Zonen anlegen und diese über Durchfahrtswege miteinander verbinden. Was macht man, wenn man zwei getrennte Rasenflächen hat? Ecovacs ist in diesem Fall eine schlechte Wahl.
Ecovacs Goat G1 Test Spot-Überwachung
Bei der Spot-Überwachung kann man Wegpunkte auf der Karte markieren, die der Goat G1-800 dann für einen bestimmten Zeitraum patrouilliert.
© connect/Anbieter

Videomodus noch nicht ausgereift

Eine Besonderheit ist der Videomodus, über den man aus der Ferne auf die Kameras zugreifen kann. Dieser unterstützt wie die Deebot-Saugroboter auch Videochats, allerdings hängte sich die App bei unserem Test immer auf, wenn wir diese Funktion aktivieren wollten. Auch die Spot-Überwachung funktionierte noch nicht richtig. Dabei kann man Überwachungspunkte (Spots) festlegen, die der G1-800 dann anfährt und per Kamera überwacht, die Dauer der Überwachung kann man definieren. Wenn der G1 während der Überwachung eine Bewegung registriert, wird man informiert. In unserem Fall wurden die festgelegten Spots nicht angefahren, der G1 verließ nur für ein paar Sekunden die Station, um dann zu melden „Spot-Überwachung abgeschlossen“.

Ecovacs Goat G1 Test Spot-Überwachung Videostream
Bei der Spot-Überwachung oder auch beim Mähvorgang kann man die G1-Kamera auf das Smartphone streamen und schauen, ob im Garten alles in Ordnung ist. Ein Steuern des Goat aus der Ferne ist nach wie vor nicht möglich, das funktioniert nur im Nahbereich per Bluetooth.
© connect/Anbieter

Dass diese Features noch nicht fehlerfrei funktionieren, möchten wir an dieser Stelle nicht überbewerten. Zum einen bietet Ecovacs hier mehr als die Konkurrenz, zum anderen zeigt die Vielfalt der Videofunktionen, dass man hier für die Zukunft noch einiges erwarten kann.

Ecovacs Goat G1-800 Unterseite
Ein Blick auf die Unterseite des Goat G1-800. Wie bei den meisten Mährobotern ist die Scheibe mit den 3 Messern mittig positioniert, ein exakter Schnitt direkt an der Kante ist damit nicht möglich.
© connect

Akkulaufzeit knapp kalkuliert

Der Akku gehört mit nur 4.000 mAh zu den kleinsten auf dem Markt. Zum Vergleich: Segways Navimov H1500E hat 7.800 mAh, der Goat G1 2023 hat 5.200 mAh und der Goat G1-2000 hat 8.700mAh. Da der G1-800 bei einem Ladestand von 20 Prozent damit beginnt, zur Ladestation zurück zu fahren, hat man eine reale Einsatzzeit von etwa anderthalb Stunden. Das hat nur knapp gereicht, um unsere verschachtelte 230 m2 Rasenfläche im Modus "Fein" zu mähen. Natürlich ist die Flächenleistung viel besser, wenn man eine quadratische Rasenfläche ohne Sperrzonen hat. Aber die 800 m2 mit einer Akkuladung erscheinen auch in diesem Fall sehr sportlich. Kritisieren möchten wir den kleinen Akku an dieser Stelle trotzdem nicht, weil das bei einem Mähroboter nachrangig ist - ob das Gefährt einmal oder mit Boxenstop zweimal am Tag seine Runden dreht, hat keine große Relevanz, weil der Nutzer nicht aktiv werden muss.

Online-Siegel
Sehr Gut
EcovacsGoat G1-800
Mähroboter
April 2024 Zum Produkt

Fazit: vielseitig, zuverlässig und relativ günstig

Der Ecovacs Goat G1-800 navigiert mit seinen UWB-Stelen sehr präzise und zuverlässig, die Steuerung und die Verwaltung per App sind gelungen. Obendrauf gibt es mit den Überwachungs- und Videofunktionen ein Alleinstellungsmerkmal, das allerdings noch etwas Feinschliff benötigt. Das gilt auch für das Kartenmanagement, hier haben wir Komfortfunktionen vermisst. Aber das Gesamtpaket ist sehr gut, was auch am attraktiven Preis-Leistungsverhältnis liegt. Wer eine einfach strukturierte Rasenfläche hat, trifft mit dem G1-800 eine gute Wahl. Bei komplexeren oder voneinander getrennten Rasenflächen stößt der Einsteiger von Ecovacs dagegen an seine Grenzen.

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