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Autarker Rasenmäh-Roboter

Dreame A1 im Test: Cleverer Mähroboter mit Lidar-Navigation

Begrenzungskabel oder andere Positionierungshilfen braucht der Dreame A1 nicht – dank Lidar-Sensor navigiert er autark im Garten und erkennt Hindernisse via 3D-Orientierung.

Autor: Hannes Rügheimer • 9.4.2024 • ca. 4:25 Min

Online-Siegel
sehr gut
DreameA1
Mähroboter
April 2024 Zum Produkt
Dreame-A1-Aufmacher
Macht den Rasen schön: der Mähroboter Dreame A1.
© Dreame

Was beim Saugen in den Innenräumen gut funktioniert, wollen Gartenbesitzer auch im Außenbereich nutzen: einen autarken Roboter, der lästige Arbeit abnimmt – im einen Fall das Saugen, im anderen Fall Rasenmähen. Die chinesische Firma Dreame setzt dies um und präsentiert mit dem für knapp 2000...

Pro

  • autarke Navigation
  • komfortable App
  • kann mit Gartenschlauch gereinigt werden
  • mäht sehr leise

Contra

  • nur 2,4-GHz-WLAN
  • Sprachmeldungen bislang nur auf Englisch
  • keine Option für Auffangbehälter

Fazit

Mit 2000 Euro ist der Dreame A1 definitiv ein Vertreter der gehobeneren Klasse unter den Mäh-Robotern. Dafür gibt er sich keine Blöße: Autarke Navigation, Antrieb und Mähleistung haben im Test überzeugt, die Bedienung ist komfortabel und wird durch praxisgerechte Details erleichtert.

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Was beim Saugen in den Innenräumen gut funktioniert, wollen Gartenbesitzer auch im Außenbereich nutzen: einen autarken Roboter, der lästige Arbeit abnimmt – im einen Fall das Saugen, im anderen Fall Rasenmähen. Die chinesische Firma Dreame setzt dies um und präsentiert mit dem für knapp 2000 Euro angebotenen Dreame A1 ihren ersten Rasenmäh-Roboter. Dabei setzt das Unternehmen auf die Erfahrungen, die es seit seiner Gründung 2017 mit seinen Saugrobotern gesammelt hat.

Mit einem Format von 64 x 44 x 26 Zentimeter ist der Dreame A1 ein Stück größer als ein ausgewachsener Bodenstaubsauger, mit rund 12 Kilogramm ist er zudem kein Leichtgewicht. Letzteres wirkt sich allerdings nur aus, wenn das Gerät zu seinem Aufstellungs- beziehungsweise Einsatzort getragen werden muss, was sich im Idealfall vermeiden lässt und was das Gerät im eingeschalteten Zustand mit permanenten Beschwerden „Robot is lifted“ beklagt.

Dreame-A1-hochgehoben
Schickes Design: Der Dreame A1 kann sich sehen lassen.
© Dreame

Ladestation fest im Boden verankert

Wenn es die zu pflegenden Gartenflächen erlauben, bekommt die Ladestation und Heimatbasis des A1 einen permanenten Standort. Der braucht Zugang zu einer Steckdose, um das mit 9,5 Metern Kabel gelieferte Netzteil anzuschließen, das in Ruhepausen den 5-Ah-Akku auflädt. Die Steckverbindung ist wasserfest, das seinerseits mit einem etwa ein Meter langen Zuleitungskabel bestückte Netzteil sollte allerdings im Trockenen stehen.

Die Ladestation sollte möglichst plan auf dem Boden stehen, damit der Roboter ohne Probleme von ihr abfahren und zu ihr zurückkehren kann. Um dies auch auf etwas unebenerem Grund sicherzustellen, liefert Dreame acht Kunststoffanker mit, die sich mit einem ebenfalls mitgelieferten Inbus-Schlüssel in den Boden bohren lassen und so die Platte der Ladestation verankern.

Übrigens: Zur Markteinführung liefert Dreame eine als separates Zubehör geplante Abdeckung oder „Garage“ kostenlos nach (mehr dazu auf der Homepage des Herstellers). Sie schützt den Roboter besser vor Regen und anderen Wettereinflüssen als die in der Standardausführung nur bis zum Lidar-Sensor reichende Dachkonstruktion der Ladestation. Diese Gratiszugabe gibt es noch bei Bestellung bis zum 18. April 2024, danach soll sie voraussichtlich 200 Euro extra kosten.

Zu den durchdachten Details zählt, dass auch in der serienmäßigen Abdeckung eine aufsteckbare Bürste integriert ist, die den Lidar-Sensor von Grasresten und Schmutz befreit, wenn er in seine Basisstation zurückkehrt.

Lokale Bedienung oder Fernsteuerung per App

Unter einer Klappe befinden sich ein Display, vier Tasten und ein Dreh-Drück-Regler, mit denen sich das Gerät einschalten und in den Basisfunktionen bedienen lässt. Hiermit startet man auch die Erstinstallation, in deren Rahmen die Bediensprache ausgewählt sowie die Anmeldung am heimischen WLAN und in der App initiiert wird. Zur Einrichtung zählt auch die Vergabe einer PIN, die verhindert, dass Fremde das Gerät bedienen oder gar stehlen und es an einem anderen Ort einsetzen können.

Wie sehr viele IoT-Geräte unterstützt auch der Dreame A1 nur 2,4-GHz-WLANs. Die Anmeldung am Dualband-WLAN einer Fritzbox klappte in unserem Check dennoch problemlos – gibt es mit anderen Heim-Funknetzen Schwierigkeiten, sollte ein reines 2,4-GHz-Netz bereitgestellt werden.

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Zum Kartografieren des Gartens und für manuelle Bedienung lässt sich der Dreame A1 wie ein ferngesteuertes Modellauto „fahren“.
© connect
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Die wichtigsten Funktionen lassen sich auch über Tasten, Dreh-Drück-Regler und Display lokal am Gerät bedienen.
© connect
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Die Erstellung einer Karte ist Pflicht – ohne geht es in der App nicht weiter. Schnitthöhe und andere Einstellungen lassen sich komfortabel vornehmen.
© connect

Die zur Steuerung benötigte App „Dreamehome“ findet sich in den App-Stores von Android und iOS – es ist dieselbe App, die auch die Saugroboter des Herstellers steuert. Die Basisfunktionen inklusive Modusauswahl lassen sich aber auch direkt am Gerät bedienen.

Der erste Schritt nach Anmeldung und Inbetriebnahme besteht darin, die zu mähende Gartenfläche zu kartografieren. Dazu steuert man den A1 wie ein ferngesteuertes Modellauto über eine Steuerfläche in der App zu den entfernten Außenpunkten der Rasenfläche. Dabei lassen sich auch „No Go“-Zonen definieren, um die der Roboter einen Bogen machen soll.

Beim ersten Versuch wollten wir testweise nur ein kleines Areal vermessen, damit tat sich der A1 etwas schwer – es ist sinnvoll, in diesem Schritt wirklich den kompletten Garten abzufahren. Zusätzlich will das Gerät wissen, auf welchem Pfad es zurück zu seiner Ladestation findet – auch dies bringt ihm sein Nutzer via App-basierter Fernsteuerung bei.

Ein kleiner Schönheitsfehler, den künftige Firmware-Updates aber vielleicht noch beheben werden: Trotz Spracheinstellung „Deutsch“ gab der A1 seine per Computerstimme generierten Rückmeldungen ausschließlich auf Englisch.

Laut Hersteller läuft die autarke Navigation auch dann, wenn sich der Roboter in Bereiche bewegt, in denen er kein WLAN-Signal mehr empfängt. Im Testszenario hatten wir dieses Problem nicht – aufgrund der Funktionsweise ist aber nachvollziehbar, dass dies so klappt wie versprochen.

Leise und präzise – das Mähen klappt gut

Den eigentlichen Mähvorgang absolviert das Gerät konsequent in u-förmigen Bahnen – die bei manchen Robo-Saugern zu beobachtende chaotische Fahrweise würde beim Rasenschnitt wohl auch unschöne Spuren hinterlassen. Das Schnittwerk besitzt drei Messer, die sich bei Bedarf dank Schnellverschluss leicht wechseln lassen. Insgesamt neun Ersatzklingen für drei komplette Wechsel werden mitgeliefert.

Im Vergleich zu konventionellen Rasenmähern – elektrisch oder benzingetrieben – arbeitet der A1 angenehm leise. Einen Auffangbehälter gibt es allerdings nicht. Das Schnittgut wird über die Rasenfläche verteilt, was viele Hobbygärtner aber ohnehin als sinnvolle Düngemaßnahme schätzen.

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Auch unter den erschwerten Bedingungen eines über den Winter vernachlässigten Flächenstücks hat der Dreame A1 seine Aufgabe problemlos erledigt.
© connect
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Der Dreame A1 lässt sich einfach mit dem Gartenschlauch reinigen.
© Dreame
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Der Dreame A1 erkennt Hindernisse und umfährt sie. Auch Tiere werden so geschützt.
© Dreame

Navigiert zuverlässig, umfährt Hindernisse

Nach dem Einsatz lässt sich der Roboter mit dem Gartenschlauch reinigen, auch auf der dann typischerweise von Gras und Erde verschmutzten Unterseite. Insgesamt ist das Gerät gemäß IPX6 als wasserdicht spezifiziert.

Die Navigation und Umfahrung von Hindernissen funktionierte im Praxistest gut, auf Wunsch lässt sich in der App sogar eine 3D-Darstellung des kartografierten Gartens anzeigen. Dreame gibt an, dass der A1 an einem Tag bis zu 1000 Quadratmeter Rasen mähen kann, im etwas gröber agierenden Effizienz-Modus sogar bis zu 2000 qm. Darin einberechnet ist, dass ein komplett leergemähter Akku in rund 65 Minuten wieder aufgeladen ist.

Wer in Hanglage wohnt, freut sich zudem darüber, dass der eigene Garten auch bis zu 45 Prozent beziehungsweise 24 Grad Neigung aufweisen darf. An seine Grenzen stößt der Antrieb bei Stufen, Einfassungen und ähnlichen Begrenzungen.

Online-Siegel
sehr gut
DreameA1
Mähroboter
April 2024 Zum Produkt

Fazit: Autark und komfortabel

Ob ein Mähroboter für den eigenen Garten eine relevante Erleichterung verspricht, hängt von den Gegebenheiten des Grundstücks ab. Hat der Robo-Mäher überall, wo er aktiv werden soll, die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, kann man ihn recht entspannt sich selbst und seiner Arbeit überlassen. Verglichen mit günstigeren Modellen überzeugt der Dreame A1 vor allem mit seiner autarken Navigation und mit insgesamt komfortabler Bedienung.