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Technik. Tests. Trends.

Mobilfunkempfang in der Bahn

Funklochfenster sollen Internet im Zug verbessern

Siemens hat Fensterscheiben mit einer speziellen Oberfläche entwickelt, die elektromagnetische Strahlung frequenzabhängig reflektieren kann. Dadurch soll der Mobilfunkempfang in Zügen verbessert werden.

Siemens Funklochfenster
Das Funklockfenster von Siemens soll für besseren Smartphone-Empfang im Zug sorgen.
© Siemens

Die Fensterscheibenbeschichtung für Wärme- und Sonnenschutz in Zügen reflektiert nicht nur Wärme, sondern auch elektromagnetische Wellen. Das ist ein Hindernis für uneingeschränkten Mobilfunkempfang im Zug.Dieses Problem möchte die Bahn jetzt dank neuartiger "Funkl...

Die Fensterscheibenbeschichtung für Wärme- und Sonnenschutz in Zügen reflektiert nicht nur Wärme, sondern auch elektromagnetische Wellen. Das ist ein Hindernis für uneingeschränkten Mobilfunkempfang im Zug.

Dieses Problem möchte die Bahn jetzt dank neuartiger "Funklochfenster" mindern. Siemens hat Fensterscheiben für den Einsatz in Zügen entwickelt, die mit transparenten, leitenden Metalloxiden beschichtet sind. In einem speziellen Muster wird mithilfe eines Lasers die metallische Beschichtung der Fenster verdampft. Durch die so entstandenen Löcher können Funksignale in einem Frequenzbereich von 700 MHz bis 3,5 GHz passieren. Andere Frequenzbereiche werden dagegen weiterhin gedämpft.

Neben den reflektierenden Scheiben gibt es allerdings noch weitere Gründe für schlechten Mobilfunkempfang in der Bahn. Einer davon ist beispielsweise das hohe Tempo der Züge, wodurch das Mobilfunkgerät während der Datenverbindung ständig in eine andere Funkzelle wechseln muss. Deshalb kommt es nur bei etwa der Hälfe der Versuche zu einem problemlosen Aufbau der Verbindung.

So werden die neuartigen Fensterscheiben zwar kein störungsfreies Funknetz gewähren können, bei einem Test in der Österreichischen Bundesbahn konnte man aber immerhin eine Verbesserung des Empfangs um 33 Prozent feststellen.

In Deutschland sollen die neuen Fensterscheiben erstmals Ende 2018 eingesetzt werden.

Autor: Maureen Beck • 24.6.2016

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