Kampfpreise aus China: BYD Seal 06 für unter 14.000 Euro?

Ein Mittelklasse-Elektroauto mit über 500 Kilometern Reichweite, modernster Technik und Premium-Komfort – für den Preis eines top ausgestatteten E-Bikes. Was zunächst wie eine Fiebertraum klingt, ist in China bereits Realität. Der neue BYD Seal 06 wird dort für rund 13.400 Euro angeboten und bietet eine Ausstattung, die europäische Hersteller unter Druck setzen dürfte: Autopilot-Funktionen, ein drehbares 15,6-Zoll-Display, beheizte und belüftete Vordersitze sowie ein serienmäßiges Glaspanoramadach.

Doch die technischen Daten allein sind nicht das, was in Europa derzeit für Unruhe sorgt. Vielmehr ist es die aggressive Preispolitik, mit der BYD nicht nur neue Modelle auf den Markt bringt, sondern auch die Preise bestehender Fahrzeuge massiv senkt. Der Seagull – ebenfalls ein Elektroauto – ist in China bereits ab 6.800 Euro erhältlich. Ein Preisniveau, das für europäische Hersteller kaum realisierbar scheint.

Die chinesische Automobil-Association (CAMA) hat bereits reagiert und warnt vor den Folgen dieser Strategie. Man fürchtet einen neuen Preiskampf, der ganze Marktsegmente destabilisieren könnte. Auch international mehren sich kritische Stimmen. Denn es ist unklar, wie solche Preise zustande kommen und ob langfristige Wettbewerbsverzerrungen drohen.

In Europa bleibt BYDs Preisstrategie bislang Theorie. Zwar ist der Seagull auch hierzulande erhältlich – allerdings zu deutlich höheren Preisen. Das günstigste E-Auto auf dem deutschen Markt bleibt aktuell der Dacia Spring, der ab rund 16.900 Euro zu haben ist. Der Seal 06 könnte in Zukunft folgen, aber ob er zu einem Preis unterhalb der 20.000-Euro-Marke angeboten wird, ist fraglich.