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Alte Speichermedien erleben neue Nachfrage

Neben Speicherkrise: Auch Festplatten werden teurer

Nach RAM und SSDs steigen nun auch die Preise für klassische Festplatten deutlich an. Grund dafür könnte ein unerwarteter Nachfrageanstieg aus verschiedenen Bereichen sein. Analysten befürchten bereits weitere Engpässe im kommenden Jahr.

Vermeintlich neue Seagate-Festplatten sind derzeit im Fokus.
Klassische Festplatten erleben einen zweiten Frühling.
© Adobe Stock / Daniel Krasoń

Die weltweite Speicherkrise scheint sich weiter zu verschärfen. Nachdem RAM und SSDs bereits spürbar teurer geworden seien, steigt nun auch der Preis für herkömmliche Festplatten spürbar an. Laut einem Bericht von Digitimes Asia sei insbesondere der Markt für 3,5-Zoll-HDDs betroffen. Der Preis...

Die weltweite Speicherkrise scheint sich weiter zu verschärfen. Nachdem RAM und SSDs bereits spürbar teurer geworden seien, steigt nun auch der Preis für herkömmliche Festplatten spürbar an. Laut einem Bericht von Digitimes Asia sei insbesondere der Markt für 3,5-Zoll-HDDs betroffen. Der Preis für ein Terabyte Speicherplatz sei im Quartalsvergleich um rund vier Prozent gestiegen und liegt aktuell bei etwa 53 US-Dollar, also rund 45 Euro. Dies entspreche der stärksten Preissteigerung seit Ende 2023.

Verbraucher könnten stärker belastet werden

Analysten gehen davon aus, dass die Speicherknappheit sich auch im kommenden Jahr fortsetzen könnte. Besonders kritisch sei, dass große Unternehmen bevorzugt beliefert würden. Privatverbraucher müssten daher mit weiteren Preissteigerungen rechnen, insbesondere da sie bereits durch hohe RAM-Preise belastet seien.

Wachsende Nachfrage aus China und der Forschung

Hinter dem Preisanstieg könnte eine erhöhte Nachfrage nach klassischen HDDs stehen. Vor allem in China sei eine Rückbesinnung auf lokal gefertigte Hardware zu beobachten. In Verbindung mit selbstgebauten PCs kämen dabei zunehmend auch HDDs zum Einsatz. Zudem spiele die begrenzte Kapazität aktueller SSDs eine Rolle: Großanbieter aus dem Cloud-Sektor und KI-Labore in den USA würden verstärkt auf Festplatten setzen, wenn Geschwindigkeit nicht das Hauptkriterium ist. Insbesondere die Speicherung großer KI-Modelle erfolge zunehmend auf HDD-Basis.

Markttrend bleibt unklar

Ob der Preisanstieg anhält oder sich die Lage wieder entspannt, sei derzeit schwer abzuschätzen. Klar sei jedoch, dass die HDD – lange Zeit als veraltet betrachtet – aktuell eine neue Bedeutung im globalen Speichermarkt erlange.

Künstliche Intelligenz (KI/AI) lässt Hardware-Preise explodieren und Firmen wie Konsumenten leiden.
Speicherchips werden knapp. Die Folge: Hamsterkäufe und steigende Hardware-Preise.

Autor: Leif Bärler • 17.12.2025

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