WWDC 2022
iOS 16: Neuer Lockscreen und weitere Features
Apple hat auf der WWDC 2022 das neue iOS 16 vorgestellt. iPhones erhalten damit einen neu designten Lockscreen. Welche anderen neuen Features gibt es?

Zum Auftakt der World Wide Developers Conference (WWDC) 2022 hat Apple das neue iPhone-Betriebssystem iOS 16 vorgestellt. Das bietet eine Design-Änderung, die man bereits von außen sehen kann: Apple hat den Sperrbildschirm neu gestaltet. Darüber hinaus können wir uns im Herbst, wenn iOS 16 veröffentlicht wird, auf eine Reihe weiterer Änderungen freuen.
iOS 16: Personalisierter Sperrbildschirm mit Widgets
Apple gibt dem Sperrbildschirm in iOS 16 ein neues Design und eine neue Bestimmung. Man kann den Lockscreen nun stärker personalisieren und durch Widgets mit Funktionen füllen. Ähnlich wie bereits von den Apple Watch Komplikationen bekannt, kann man im Sperrbildschirm des iPhone nun Informationen wie das Wetter, anstehende Termine oder die Aktivitätsringe ablesen.
In einer neuen Sperrbildschirm-Galerie findet man zahlreiche Optionen für Hintergrundbilder. Darunter sind auch animierte Hintergründe, die etwa das Wetter abbilden. Man kann auch verschiedene Sperrbildschirme einrichten, die man durch Wischen wechseln kann.
Die Benachrichtigungen finden einen neuen Platz am unteren Rand des Sperrbildschirms. Sie sollen dort platzsparender angezeigt werden und können auch ausgeblendet werden. Mit Live Aktivitäten kann man sich außerdem über laufende Ereignisse in Echtzeit informieren lassen. Dort können beispielsweise Sportergebnisse, Trainingseinheiten oder Bestellungen von Lieferdiensten angezeigt werden.
iOS 16: Fokus kombiniert mit dem Sperrbildschirm
In iOS 16 wird außerdem der Fokus weiter angepasst. Die Funktion, bei der man verschiedene Profile für bestimmte Situationen einrichten kann, wird nun auf den Sperrbildschirm erweitert.
So kann man für jeden Fokus einen eigenen Sperrbildschirm mit passendem Hintergrundbild und Widgets einrichten, etwa für Arbeit, Freizeit, Training, etc. Durch Wischen auf den jeweiligen Sperrbildschirm wird der Fokus automatisch gestartet. Entsprechend sind dann auch beispielsweise die passenden Apps auf dem Homescreen eingestellt.
Neu im Fokus ist außerdem die Möglichkeit, Informationen innerhalb von Apps zu filtern. So kann man einstellen, dass man innerhalb eines Fokus nur bestimmte E-Mails, Nachrichten oder Kalenderereignisse zu sehen bekommt.
iOS 16: Geteiltes Fotoalbum für Familien
Das Family Sharing wird in iOS 16 um die geteilte iCloud Fotomediathek erweitert. Dabei handelt es sich um eine separate iCloud Mediathek, zu der bis zu sechs Personen beitragen können. Fotos können aus der persönlichen Mediathek geteilt werden oder nach bestimmten Kriterien automatisch an die Familien-Mediathek gesendet werden. In der Kamera-App kann man über einen Umschalter festlegen, welche Apps in der geteilten Mediathek landen.
Alle Mitglieder können die Bilder der geteilten iCloud Fotomediathek bearbeiten, was dann für alle anderen Teilnehmer sichtbar ist. Die Bilder werden bei allen Personen auch in persönlichen Rückblicken oder Erinnerungen mit eingebunden.
In der Familienfreigabe soll es außerdem einfacher werden, einen Account für Kinder anzulegen und darin die entsprechenden Berechtigungen und die Kindersicherung je nach Altersstufe zu steuern und anzupassen.
iOS 16: SharePlay in Nachrichten
Apple erweitert in iOS 16 die SharePlay-Funktion und integriert sie auch in Nachrichten. Künftig kann man in einem Chat etwa ein Video starten und dies parallel ansehen, während man mit der anderen Person weiter chattet. Alle Teilnehmer haben dabei Kontrolle über die Steuerung und können das Video beispielsweise für alle pausieren. Bisher war dies nur während einem Videoanruf in FaceTime möglich.
Neu in Nachrichten ist auch die Option, eine gesendete Nachricht zu bearbeiten oder zurückzurufen. Gelöschte Nachrichten können auch wieder hergestellt werden. Außerdem kann man einen Chat als ungelesen markieren, um später zu antworten.
iOS 16: Texterkennung in Videos
Mit Live Text kann auf dem iPhone Texte in Bildern nachschlagen und übersetzen. In iOS 16 funktioniert dies nun auch in Videos. Man kann das Video anhalten und den gezeigten Text übersetzen lassen oder eine Währung umrechnen. Dies soll mit On-Device-Intelligenz funktionieren.
Die Funktion "Visuelles Nachschlagen" ermöglicht es, in Fotos ein Objekt durch Tippen und Halten freizustellen, um es in anderen Apps einzusetzen. Außerdem soll das Erkennen von Vögeln, Insekten und Denkmälern nun möglich sein.
Die Diktierfunktion wurde auch erweitert und ermöglicht es, nahtlos zwischen Eingabe per Sprache und Touch-Bedienung zu wechseln. Dafür bleibt die Tastatur nun auch während des Diktierens aktiv.
iOS 16: Später mit Apple Pay bezahlen
In Apple Wallet wird - zunächst nur in den USA - die Option "Später mit Apple Pay bezahlen" integriert. Damit kann man einen Einkauf mit Apple Pay in vier Raten über sechs Wochen bezahlen. Die Zahlungen werden für bessere Übersicht in der Wallet aufgelistet.
In der Wallet wird außerdem weitere Unterstützung für Schlüssel und Ausweise integriert. Man soll seinen in der Wallet hinterlegten Ausweis für die Identifikation in Apps nutzen können. Schlüsselkarten, etwa für Hotels, soll man aus der Wallet heraus über Apps sicher teilen können. Ob diese Funktionen auch in Deutschland erhältlich sein werden, wird nicht genannt. Bisher konnte man nur Führerscheine bestimmter US-Staaten als Ausweis hinterlegen.
iOS 16: Neue Generation von CarPlay
CarPlay soll in der neuen Generation noch tiefer in die Autos integriert werden. Inhalte können dann auf mehreren Displays im Fahrzeug bereit gestellt werden. Die Steuerung von Klimaanlage oder Radio soll direkt über CarPlay möglich werden. Ebenso sollen Fahrzeugdaten und weitere Informationen, etwa zum Wetter oder der abgespielten Musik, in Widgets auf dem Dashboard erscheinen. Fahrzeuge, die das neue CarPlay unterstützen, sollen ab Ende des Jahres auf dem Markt kommen.
iOS 16: Passkey statt Passwörter
Mit iOS 16 und macOS Ventura führt Apple mit Passkey eine Alternative zu Passwörtern ein. Es wird bei der Anmeldung ein digitaler Schlüssel erstellt, der immer auf dem Gerät bleiben und nicht auf Webservern gespeichert werden soll. Zur Identifikation wird Face ID oder Touch ID verwendet.
Über den iCloud Schlüsselbund werden die Passkeys zwischen iPhone, iPad, Mac und Apple TV synchronisiert. Auf Geräten anderer Hersteller kann man sich über das iPhone und einen QR-Code identifizieren.
iOS 16: Safety Check
Mit dem Safety Check führt Apple ein neues Tool ein, das den Datenschutz verbessern soll. Es soll vor allem Opfern von häuslicher Gewalt helfen, schnell zu überprüfen, wer Zugriff auf ihre persönlichen Daten hat und diesen einschränken. Mit einem Handgriff soll es etwa möglich sein, alle anderen in der iCloud angemeldeten Geräte abzumelden und Datenschutzberechtigungen zurückzusetzen.
iOS 16: Komplett überarbeitete Home App
Apple hat zusammen mit iOS 16 die Unterstützung für den kommenden Smart-Home-Standard Matter angekündigt. In dem Zusammenhang hat Apple auch die Home App komplett überarbeitet und auf eine neue technische Grundlage gestellt. In der App soll es einfacher werden, Zubehör zu steuern und zu organisieren. Dank Matter wird auch die plattformübergreifende Zusammenarbeit einfacher.
iOS 16: Welche Geräte werden unterstützt?
iOS 16 steht ab Juli als öffentliche Beta zur Verfügung und wird voraussichtlich im Herbst in der finalen Version veröffentlicht. Folgende iPhones unterstützen laut Apple iOS 16:
- iPhone 13, iPhone 13 mini, iPhone 13 Pro, iPhone 13 Pro Max
- iPhone 12, iPhone 12 mini, iPhone 12 Pro, iPhone 12 Pro Max
- iPhone 11, iPhone 11 Pro, iPhone 11 Pro Max
- iPhone XS, iPhone XS Max, iPhone XR
- iPhone X
- iPhone 8, iPhone 8 Plus
- iPhone SE (2. Generation oder neuer)