Patentstreit mit Apple
iPhone-Streit: Qualcomm will Verkauf in Deutschland stoppen
Der Streit zwischen Apple und Qualcomm eskaliert weiter. Der Chiphersteller klagt jetzt gegen Einfuhr und Verkauf des iPhone in Deutschland.

Die Schlammschlacht um die Lizenzgebühren für das Apple iPhone dauern an. Nachdem Qualcomm bei seinen Forderungen gegenüber Apple bisher auf Granit beißt, könnten bald die Verbraucher die Konsequenzen tragen. Der Chiphersteller reichte nun in München und Mannheim Klage gegen Apple wegen Patentrechsverletzungen ein. Die Forderung gegenüber dem Gericht ist ein Einfuhr- und Verkaufsstopp für das iPhone in Deutschland.
In den USA läuft bereits eine ähnliche Klage. Auch hier will Qualcomm einen Verkaufsstopp der iPhones erreichen, bis Apple die Lizenzgebühren für die Verwendung von Qualcomms Technologien zahlt. Dabei handelt es sich unter anderem um die Regulierung des Akkuverbrauchs und die Erhöhung der Datengeschwindigkeit der iPhones. Die Klage soll Apple unter Druck setzen.
iPhone-Kunden müssen sich laut der WirtschaftsWoche noch keine Sorgen machen. Bevor deutsche Gerichte tatsächlich den Import der iPhones nach Deutschland stoppen könnten, sollten die Verhandlungen noch mindestens ein Jahr andauern. Damit können iPhone-Fans das für Oktober erwartete iPhone 8 hierzulande sicher kaufen.
Streit um Lizenzgebühr eskaliert
Der Streit um Lizenzgebühren zwischen Qualcomm und Apple eskaliert damit weiter. Nachdem sich Apple-CEO Tim Cook und Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf nicht auf eine Lizenzgebühr einigen konnte, die für beide Parteien annehmbar war, hatte Apple seine Patentzahlungen im März eingestellt.
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Mit einer Lizenzgebühr von 14 bis 18 Dollar pro iPhone ist das für Qualcomm ein großer Teil des Umsatzes. Dieser fällt jetzt weg. So berichtet das Wirtschaftsmagazin Fortuneüber einen Verlust von 16 Prozent des Aktienwertes des Unternehmens im laufenden Jahr. Denn zu Qualcomms Leidwesen ist Apple auch der größte Lizenznehmer des Konzerns.