AVM-Fritzbox: Das bringen die Firmwareupdates mit sich
Neue Funktionen und geschlossene Sicherheitslücken: Etliche AVM-Fritzboxen bekommen ein umfangreiches Firmwareupdate spendiert.

- AVM-Fritzbox: Das bringen die Firmwareupdates mit sich
- WLAN, FritzNAS und Sicherheits-Features
- FritzApp
- Telefonieren ohne Provider
Wenn Sie sich früher einen Fernseher gekauft haben, bot der eine Reihe von Features. Und dabei blieb es dann auch: Nach fünf Jahren beherrschte die Flimmerkiste immer noch dieselben Funktionen - nicht mehr und nicht weniger. Heutige Produkte aus der TK- und IT-Technik orientieren sich am Computer ...
Wenn Sie sich früher einen Fernseher gekauft haben, bot der eine Reihe von Features. Und dabei blieb es dann auch: Nach fünf Jahren beherrschte die Flimmerkiste immer noch dieselben Funktionen - nicht mehr und nicht weniger. Heutige Produkte aus der TK- und IT-Technik orientieren sich am Computer und lassen sich wie dieser in gewissem Umfang per Update auf den neuesten Stand der Technik bringen.
Fritzbox-Hersteller AVM macht von dieser Möglichkeit regen Gebrauch und stellt seinen Produkten regelmäßig kostenlose Firmwareupdates zur Verfügung. Dabei geht's nicht nur um Bugfixing, sondern um echten Mehrwert - so sind die AVM-Boxen nach besagten fünf Jahren und diversen Software-Erneuerungen nicht mehr mit der Ursprungsversion vergleichbar. Den Kunden freut's und für AVM sind die Updates ein wichtiges Instrument im Kampf um Kunden - denn Hardware bauen kann mittlerweile fast jeder.
Nun ist es wieder mal so weit: Die Berliner haben die Firmware für ihre Topseller Fritzbox 7270, 7240, 7390 und die baugleichen Providermodelle massiv aufpoliert. Um die neue Version aufzuspielen, geben Sie im Browser Ihres PCs einfach "fritz.box" ein. Nun öffnet sich die Startseite des Boxenmenüs. Klicken Sie hier auf "System/Firmware-Update/neue Firmware suchen", um das kostenlose Update zu starten. Und das lohnt sich, wie der folgende Überblick über die neuen Funktionen zeigt.
Benutzeroberfläche
So erscheint die Startseite in neuem Glanz: Neben der Farbgebung hat AVM vor allem die Benutzerführung der Fritzbox überarbeitet. Während man früher oft versehentlich im Installationsassistenten landete, kommt man nun im linken Navigationsmenü direkt auf die Einstellungen der jeweiligen Unterpunkte. Auch hält die Box nun auf der Startseite die wichtigsten Informationen im Überblick bereit. Musste man bislang beispielsweise die Anruferliste aufrufen, um zu sehen, wer angeklingelt hat, bekommt man nun die letzten sechs Anrufe gleich auf der Startseite serviert. Klickt man auf "mehr", kommt man zur ausführlichen Anruferliste. Genauso verhält es sich mit dem Telefonbuch.
Auch zu den meisten anderen Funktionen finden sich Statusangaben auf der Startseite, ein Klick auf den Begriff führt zur jeweiligen Konfigurationsseite. So sieht man beispielsweise auf einen Blick den DSL-Status. Will man mehr wissen, klickt man auf den Begriff und wird zur DSL-Seite geleitet, wo wie bisher viele weitere Infos zum Spektrum und andere Informationen einsehbar sind.
IPv6: massig neue IP-Adressen
Jedes Netzwerkgerät, das sich im Internet bewegt, bekommt automatisch eine sogenannte IP-Adresse zugewiesen - eine eindeutige Adresse, unter der das Gerät im Internet erreichbar ist. Als das System der IP-Adressen vor vielen Jahren zur Gründerzeit des Internets definiert wurde, konnte man sich nicht vorstellen, dass die damit möglichen gut vier Milliarden IP-Adressen einmal knapp werden könnten.
Dieser Fall ist nun eingetreten, da weltweit immer mehr Menschen und Netzwerkgeräte wie Computer, Smartphones, aber auch Fernseher und Internetradios ins Web drängen. Die Lösung heißt IPv6, eine neue Art der IP-Adressvergabe. Mit diesem Verfahren lassen sich 340 Sextillionen Adressen verteilen - eine unvorstellbare Anzahl. Mit der neuen Firmware beherrscht die Fritzbox neben dem bisherigen IPv4 auch das neue IPv6. So ist die Box direkt an IPv6-fähigen Provideranschlüssen einsetzbar und unterstützt natives IPv6 über PPP. Bis die Internetprovider auf IPv6 umgestellt haben, wird mittels der 6to4-Technik auch die Nutzung von IPv6 an herkömmlichen IPv4-Anschlüssen ermöglicht.
Auch kann IPv6 natürlich im Heimnetzwerk genutzt werden. Für AVM keine triviale und vor allem speicherfressende Angelegenheit, denn der Protokollstack muss nun doppelt, nämlich für IPv4 und IPv6, vorhanden sein - der Grund, warum dieses Feature in der neuen Firmware für ältere 7270-Fritzboxen, die noch weniger Hauptspeicher haben, nicht enthalten ist. Bei den Modellen Fritzbox Fon WLAN 7270 ab Seriennummer xxxx.304.00.000.001 ist der volle Funktionsumfang und damit auch IPv6 enthalten.
Neuerungen bei DECT
Auch die eingebaute DECT-Basisstation wurde weiterentwickelt. Als wichtigste Neuerung hat AVM den Voll-Eco-Mode spendiert. Der schaltet den DECT-Funk im Standby-Betrieb auf Wunsch vollständig aus. Dieses Feature muss man in der Benutzeroberfläche aktivieren, zudem müssen die eingebuchten Mobilteile Voll-Eco-Mode unterstützen. Voll-Eco-Mode ist Teil des neuen CAT-iq-Standards, den aktuell nur die AVM-eigenen Mobilteile MT-D und MT-F sowie viele neuere Gigaset-Telefone beherrschen. Durch die Aktivierung von "DECT-Eco", wie die Funktion bei AVM heißt, reduziert sich allerdings die Standby-Zeit der eingebuchten Mobilteile.
Weiterhin hat AVM die Qualität der Sprachübertragung verbessert sowie das Bewegungsknacken in der Verbindung, das vielen Fritzbox-Besitzern zu schaffen machte, reduziert. Auch in Sachen Kompatibilität gibt's Fortschritte zu vermelden: So werden die aktuelle Uhrzeit und das Datum nun auch auf Gigaset-Telefonen direkt von der Box eingestellt.
Besitzer des AVM-Mobilteils MT-F dürfen sich ebenfalls über neue Features freuen: Sie können nun im Telefonbuch der Box Bilder für ihre Kontakte hinterlegen. Ruft ein bekannter Mensch an, erscheint auf dem Display des MT-F das entsprechende Bild. Zudem lassen sich am MT-F neuerdings E-Mails nicht nur lesen, sondern auch versenden. Für beide MT-F-Features muss jedoch auch das Mobilteil mit neuer Firmware versorgt werden. Per Briefsymbol wird deren Verfügbarkeit im Display angezeigt; erlaubt man per Tastendruck die Installation, läuft alles Weitere automatisch ab. Anschließend gilt es noch, die Mail- und Picture-CLIP-Funktion im Menü der Fritzbox freizugeben, dann stehen die Features bereit.