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Die Vollautomatik erleichtert das Fotografieren und führt bei perfekten Verhältnissen mit ausreichend Licht recht verlässlich zu brauchbaren, oft guten Ergebnissen. Wer auch unter schwierigen Bedingungen ansehnliche Bilder zustande bringen will, sollte allerdings die Schwächen und Möglichkeiten...
Die Vollautomatik erleichtert das Fotografieren und führt bei perfekten Verhältnissen mit ausreichend Licht recht verlässlich zu brauchbaren, oft guten Ergebnissen. Wer auch unter schwierigen Bedingungen ansehnliche Bilder zustande bringen will, sollte allerdings die Schwächen und Möglichkeiten seiner Smartphone-Kamera kennen und einige Grundregeln beachten.
ISO-Automatik bei guten Lichtverhältnissen
Für die Belichtungssteuerung gibt es drei wichtige Stellschrauben: die Blende, (die jedoch bei den sechs Testkandidaten fest vorgegeben ist); die Dauer der Belichtung, die die Smartphones in der Regel automatisch an die anderen beiden Parameter anpassen; und die ISOZahl, also die Lichtempfindlichkeit der Kamera. Wer will, kann Letztere beim HTC, Nokia, Samsung und Sony manuell einstellen. Allerdings sollten Sie dabei eines im Hinterkopf behalten: Je höher die ISO-Zahl, desto schlechter die Bildqualität.
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Aus diesem Grund wählt die Kameraautomatik stets die niedrigste ISO-Zahl, bei der die Belichtungszeit noch kurz genug für verwacklungsfreie Aufnahmen ist. Das Xperia Z2 und das Lumia 930 hielten sich bei unserer Fototour am sonnigen See und in den Bergen recht genau an ihre untere ISO-Einstellgrenze.
Das HTC One M8 und das Samsung Galaxy S5 verwendeten sogar ISO-Zahlen, die unter dem lagen, was der Anwender händisch definieren kann. Wer hier bei Toplicht versucht, mit manuell vorgegebener ISO-Zahl mehr herauszuholen, kann also nur verlieren. Fazit: Bei guten Lichtverhältnissen ruhig die ISO-Automatik wählen.

Digital-Zoom meiden
Die Möglichkeit, das Motiv mit nur einer Bewegung am Touchscreen näher heranzuholen, erscheint verlockend. Da es sich bei Smartphones aber um digitale Zooms handelt, geht diese Bequemlichkeit auf Kosten der Bildqualität.
Deshalb sollten Sie immer versuchen näher an das Objekt heranzugehen anstatt den Zoom zu nutzen. Sollte dies nicht gehen, verwenden Sie so wenig Zoom wie möglich.
Bei Nacht ein (improvisiertes) Stativ verwenden
Die Nachtaufnahme ist für Smartphones die Königsdisziplin - hier zeigt sich, was ihre Kameras wirklich drauf haben und was manuelle Einstellungen tatsächlich bewirken können. Das Problem, das es zu lösen gilt: Das Licht, das bei Nacht durch das Objektiv bis zum Sensor dringt, reicht nicht, um eine niedrige ISO-Zahl für gute Bildqualität und eine kurze Belichtungszeit für verwacklungsfreie Freihandaufnahmen zusammenzubringen.
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Was tun? Im Automatikmodus entscheiden sich die Smartphones in der Regel für die hohe ISO-Zahl, schließlich müssen sie davon ausgehen, dass kein Stativ zur Verfügung steht: Sie verstärken also das Signal und mit ihm leider auch das Rauschen. An diesem Punkt haben die Kameras zwei Möglichkeiten: Entweder sie versuchen, das Rauschen mit Filtern zu eliminieren und rechnen dabei meist auch feine Details aus dem Foto heraus - wie etwa in unserem Beispiel beim HTC One M8, Nokia Lumia 930 und Sony Xperia Z2 geschehen (Straßenpflaster); oder sie lassen mehr Rauschen im Bild und schonen die Feinzeichnung - wie LGs G3 und Apples iPhone.

Auf der Suche nach einer Lösung stößt man zunächst einmal auf das Motivprogramm Nacht, doch das brachte im Test keine nennenswerten Vorteile. Der einzige Weg zu ordentlichen Nachtaufnahmen führt also über eine längere Belichtungszeit. Am Nokia Lumia 930 lässt sie sich direkt einstellen und bis 4 Sekunden erhöhen. Wer dann noch das Smartphone auf einem passenden oder improvisierten Stativ befestigt und den Selbstauslöser aktiviert, hat gute Chancen auf tolle Bilder.
Am HTC, Samsung und Sony kann der Anwender zwar nicht die Verschlusszeit, alternativ dazu aber die ISO-Zahl regulieren, etwa auf ISO 100 oder 200 setzen. Theoretisch muss die Kamera dann die Dauer der Belichtung entsprechend verlängern, was bei uns allerdings nur mit dem Sony Xperia Z2 überzeugend funktionierte und im Zusammenspiel mit Stativ und Selbstauslöser zu sehr guten Resultaten führte.
Das Galaxy S5 ging im Test nie über 1/15 s Belichtungszeit hinaus - zu kurz für ISO 100 bis 800, und höhere ISO-Zahlen ließen sich am S5 nicht einstellen. Die Folge: Die Fotos erscheinen zu dunkel. Das HTC legte bei der manuellen ISO-Steuerung ein wunderliches Verhalten an den Tag: War ISO 100 vorgewählt, verwendete das gute Stück ISO 800, bei ISO 400 stattdessen ISO 1250.