Android- und iOS-App

Remote Desktop App: Windows fernsteuern

15.11.2013 von Tim Kaufmann

Mit Microsoft neuer Remote Desktop App können Sie Windows per Smartphone und Tablet steuern. Dadurch werden auch das iPad oder ein Nexus 7 zu einer Art Windows-Tablet - zumindest theoretisch. Denn in der Praxis kann die App nicht wirklich überzeugen.

ca. 1:55 Min
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System, Windows 8, Screenshot
System, Windows 8, Screenshot
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Microsoft Remote Desktop ist eine ausgereifte Technik zur Fernsteuerung von Windows-PCs über ein Netzwerk. Die App spiegelt den Display-Inhalt des entfernten PCs. Außerdem nutzt sie die Bildschirmtastatur des Tablets sowie dessen Touch-Steuerung, um Eingaben und Mausbewegungen vorzunehmen.

Das Highlight an der neuen Version 8.0 soll die RemoteFX-Funktion sein, die grafische Effekte überträgt und sogar das Abspielen von Videos erlauben könnte. Wir haben uns Remote Desktop auf einem iPad 4 angesehen.

Nicht für Windows Starter- und Home-Versionen

Grundsätzlich kommen alle Microsoft-Betriebssysteme ab Windows XP für die Bedienung mit Microsoft Remote Desktop in Frage. Allerdings sind die Home-Versionen grundsätzlich ausgeschlossen. Remote Deskotp funktioniert nur mit den Pro-, Business-, Enterprise-, Ultimate- und Server-Edition. Starter- und Home-Nutzer sind also immer auf eine Alternative wie Teamviewer angewiesen.

Microsoft erklärt online, welche Grundlagen zu schaffen sind, damit sich ein PC per Remote Desktop fernsteuern lässt. Am Beispiel von Windows 8.1: Sie öffnen die Suchfunktion mit der Tastenkombination Windows + S, tippen "System" ein und klicken dann auf den gleichnamigen Treffer. Dann können sie die Remote-Desktop-Funktion unter "Remoteeinstellungen" aktivieren.

Umständlich, langsam und ohne Gesten

Nach der Installation können Sie in der App mehrere Verbindungen zu unterschiedlichen PCs konfigurieren. Das schwierigste dabei: Nur beim Zugriff im LAN reicht die Eingabe des Netzwerknamens des PCs. Für den Zugriff via Internet müssen Sie sich mit dynamischem DNS beschäftigen und Port-Weiterleitungen einrichten. Das funktioniert in besagtem Teamviewer deutlich komfortabler. Steht die Verbindung, ersetzt der Finger den Mauszeiger. Kurzes Antippen eines Elementes wird zum linken Mausklick. Den rechten aktivieren Sie durch etwas längeres Drücken. Wem das zu ungewohnt ist, der kann über eine Leiste am oberen Rand auch den Mauszeiger aktivieren. Dieser lässt sich dann mit den Fingern über das Display schubsen. Auch die Bildschirmtastatur steht über die Leiste zur Verfügung.

Der Knaller ist, wie schlecht der Remote Desktop am Gas hängt. Selbst über ein 802.11n-WLAN ruckelt er, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. An die Wiedergabe von Videos, vielleicht sogar ein Hintertürchen zu "Flash auf dem iPad" gar nicht zu denken.

Und wer gehofft hat, dass man die Charms von Windows 8/8.1 durch Wischen über den Display-Rand einblenden kann, sieht sich ebenfalls enttäuscht. Dabei kann der (zugegebenermaßen kostenpflichtige) Splashtop das schon seit über einem Jahr.

Fazit: Echt enttäuschend

Microsoft hat eine richtig lustlose Remote Desktop App abgeliefert. Sie wirkt wie eine lästige Pflichtübung und ist alles andere als das, was wir uns von einem Unternehmen dieser Größe und den absoluten Windows-Spezialisten erwartet hätten. Greifen Sie lieber zu anderen Apps, zum Beispiel TeamViewer oder Splashtop.

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