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Interoperabilität

Whatsapp öffnet sich für andere Messenger - was bedeutet das?

Wie der DMA die Medienwelt verändert: Die EU-Kommission hat Meta dazu aufgefordert, Whatsapp für andere Messenger zu öffnen. Aber was ändert sich nun?

Autor: Yvonne Junginger • 7.3.2024 • ca. 3:00 Min

Whatsapp-Logo in einer Sprechblase
Whatsapp öffnet sich für andere Messenger. Aber wie funktioniert das?
© Coosh448/stock.adobe.com

Am 7. März 2024 tritt ein neues EU-Gesetz in Kraft, das in der digitalen Medienlandschaft für einige Veränderungen sorgt. So ist unter den verschiedenen Regelungen und Vorschriften, die der DMA (Digital Markets Act) in der EU einführt, eine besonders relevant für Messaging-Dienste und ihre Nutz...

Am 7. März 2024 tritt ein neues EU-Gesetz in Kraft, das in der digitalen Medienlandschaft für einige Veränderungen sorgt. So ist unter den verschiedenen Regelungen und Vorschriften, die der DMA (Digital Markets Act) in der EU einführt, eine besonders relevant für Messaging-Dienste und ihre Nutzer.

Um die Monopolstellung, die Whatsapp im Messenger-Bereich inne hat, zu relativieren, hat die EU-Kommission Meta dazu aufgerufen, seine Messenger auch für andere Messaging-Dienste zu öffnen. Davon ist auch der beliebte Chat-Dienst Whatsapp betroffen. Aber was bedeutet das für Sie als User und wie wird die Forderung des DMA umgesetzt?

Whatsapp: Was ist Interoperabilität und was bedeutet das für mich?

Bei der Interoperabilität handelt es sich um ein Konzept, das die Fähigkeit verschiedener Systeme oder Dienste beschreibt, nahtlos miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. In diesem Fall bedeutet das, dass ausgewählte Messaging-Dienste wie Whatsapp eine Kompatibilität mit anderen Drittanbietern ermöglichen müssen.

Dies soll es den Nutzern erlauben, Nachrichten zwischen verschiedenen Plattformen auszutauschen, unabhängig davon, welchen Messenger-Dienst sie verwenden. So können Nutzer künftig auch beispielsweise mit ihren Telegram-Kontakten chatten, ohne die Whatsapp-Anwendung verlassen und die App wechseln zu müssen. Wichtig zu wissen: Als Nutzer müssen Sie dieses Angebot nicht annehmen. Es steht Ihnen frei, zu entscheiden, ob Sie sich mit Usern von anderen Messengern via Whatsapp verbinden möchten.

Wie sicher ist das Ganze?

Ein wichtiger Aspekt bei der Umsetzung der Interoperabilität ist der Schutz der Verschlüsselungsprotokolle. Meta, das Unternehmen hinter dem Messenger Whatsapp, setzt auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, um die Sicherheit der Kommunikation zu gewährleisten.

Durch die Verwendung des Signal-Protokolls als Grundlage für die Verschlüsselung sollen Nachrichten sicher über verschiedene Plattformen hinweg ausgetauscht werden können, erklärt das Unternehmen in einem Blogeintrag. Um die Sicherheit und den Datenschutz der User zu gewährleisten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Messengern erforderlich.

Dazu müssen interessierte Messaging-Dienste einen Vertrag mit Meta abschließen. Bereits vor einigen Wochen wurde jedoch klar, dass andere Nachrichtendienste wie etwa Threema kein großes Interesse daran hätten, sich im Rahmen der Interoperabilität mit Whatsapp zu verbinden. Grund dafür sei wohl, dass die Spezifikationen für die Chat-Sicherheit und den Datenaustausch allesamt von Whatsapp kommen.

Whatsapp-Interoperabilität: Welche Messenger werden unterstützt?

Meta erklärt jedoch, dass es theoretisch auch die Möglichkeit gebe, eine Art Vermittler oder Proxy zwischen den Drittanbieter-Anwendungen und den Whatsapp-Servern einzusetzen. Diese Vermittler könnten den Drittanbietern mehr Flexibilität und Kontrolle darüber geben, welche Daten ihre Anwendungen vom Whatsapp-Server erhalten.

Whatsapp Interoperabilitaet
Eine vereinfachte Abbildung der Architektur von Whatsapp.
© Meta

Darüber hinaus würde diese Lösung den Drittanbietern ersparen, das Whatsapp-Protokoll in ihre Anwendungen zu integrieren. Dies könnte die Hemmschwelle für andere Messenger senken. Welche Messenger konkret mitmachen, ist noch nicht klar.

Die Einführung der Interoperabilität von Whatsapp gemäß DMA bringt also sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Durch die Möglichkeit, Nachrichten über verschiedene Plattformen hinweg auszutauschen, soll die Kommunikation einfacher, vielfältiger und zugänglicher für alle Nutzer werden.

Zunächst soll es nur möglich sein, Text- und Sprachnachrichten, Bilder und Dateien zwischen den Messengern zu versenden. Später sollen dann weitere Funktionen hinzugefügt werden. Ob sich das auch so umsetzen lässt, bleibt abzuwarten.

FAQs: Häufige Fragen zur Öffnung Whatsapps

  • Was bedeutet Interoperabilität im Kontext des DMA?
    Die Interoperabilität gemäß DMA ermöglicht es Messaging-Diensten, mit anderen Plattformen kompatibel zu sein. Nutzer können somit Nachrichten zwischen verschiedenen Diensten austauschen, unabhängig vom genutzten Dienst.
  • Welche Messaging-Dienste sind gemäß DMA zur Interoperabilität verpflichtet?
    Gemäß dem DMA ist der Meta-Messenger Whatsapp aufgrund seiner Rolle als "Gatekeeper" dazu verpflichtet, Interoperabilität zu ermöglichen. So müssen Drittanbieter in der Lage sein, mit dieser Plattformen Nachrichten auszutauschen.
  • Wie sicher ist die Öffnung von Whatsapp?
    Die Sicherheit erfolgt durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Einhaltung strenger Standards. Meta setzt bewährte Verschlüsselungsprotokolle wie Signal ein, um die Kommunikation zu sichern.
  • Welche Rolle spielt Datenschutz bei der Interoperabilität?
    Der Datenschutz nimmt einen hohen Stellenwert ein. Meta und andere Dienste müssen Datenschutzrichtlinien einhalten und die Privatsphäre der Nutzer schützen.
  • Wie können Drittanbieter die Interoperabilität mit Whatsapp nutzen?
    Drittanbieter müssen technische Anforderungen erfüllen und eine Vereinbarung mit Meta abschließen. Durch die Zusammenarbeit mit Meta können Drittanbieter ihre Dienste mit Whatsapp kompatibel machen und ihren Nutzern eine erweiterte Messaging-Erfahrung bieten.
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