Neue Angriffswelle nutzt Geräteverknüpfung aus
GhostPairing: So übernehmen Hacker WhatsApp-Konten ohne Passwort
Eine neue Masche namens "GhostPairing" ermöglicht es Angreifern, WhatsApp-Konten vollständig zu übernehmen – ganz ohne Passwort. Dabei setzen sie auf soziale Manipulation und legitime Funktionen des Messengers.
Die neue Phishing-Kampagne „GhostPairing“ soll laut Sicherheitsforschern eine Schwachstelle im Umgang mit der Funktion zur Geräteverknüpfung bei WhatsApp ausnutzen. Die Angreifer missbrauchten eine legitime Methode, um neue Geräte mit einem Konto zu verbinden, ursprünglich gedacht für die N...
Die neue Phishing-Kampagne „GhostPairing“ soll laut Sicherheitsforschern eine Schwachstelle im Umgang mit der Funktion zur Geräteverknüpfung bei WhatsApp ausnutzen. Die Angreifer missbrauchten eine legitime Methode, um neue Geräte mit einem Konto zu verbinden, ursprünglich gedacht für die Nutzung von WhatsApp Web.
Kein Passwort notwendig
Besonders tückisch: Die Angreifer müssten keine Passwörter stehlen, da sie sich über eine vermeintliche Identitätsprüfung Zugang verschaffen könnten. Diese werde in der Regel über Links initiiert, die von kompromittierten Kontakten stammen. Der Nutzer werde auf eine gefälschte Webseite geleitet, auf der er seine Telefonnummer und anschließend einen von WhatsApp erhaltenen Kopplungscode eingeben solle.
Täuschung durch Social Engineering
Laut dem Sicherheitsunternehmen Gen Digital (via bleepingcomputer.com) sollen die Opfer den achtstelligen Code aus Sicherheitsgründen übermitteln, tatsächlich bestätige man damit jedoch unbewusst die Verknüpfung eines fremden Geräts mit dem eigenen Konto. Diese Methode funktioniere auch bei technisch versierten Nutzern, da sie auf gezielte Täuschung durch vertrauenswürdige Kontakte setze.
Internationale Verbreitung
Ursprünglich sei die Kampagne in Tschechien entdeckt worden. Inzwischen breite sich der Angriff jedoch international aus. Nach erfolgreicher Verknüpfung sei das Gerät des Täters dauerhaft mit dem WhatsApp-Konto des Opfers verbunden. Auf diese Weise könnten Angreifer sämtliche Chatverläufe und Medien einsehen sowie im Namen des Opfers kommunizieren.
So lässt sich der Zugriff erkennen
Nutzer hätten laut Experten die Möglichkeit, in den WhatsApp-Einstellungen unter „Verknüpfte Geräte“ sämtliche aktiven Sitzungen zu überprüfen. Unbekannte Einträge, etwa ein Browser, der dem Nutzer nicht vertraut ist – sollten sofort entfernt werden.
Schutzmaßnahmen begrenzt wirksam
Die Aktivierung der Zwei-Schritt-Verifizierung (2FA) könne zwar zusätzlichen Schutz bieten, sei im Fall von GhostPairing aber nur bedingt wirksam. Da die Freigabe in diesem Szenario durch den Nutzer selbst erfolgt, greife diese Schutzmaßnahme nur, wenn der Angriff rechtzeitig erkannt werde.