EU-Richtlinie
Interoperabilität: Meta öffnet Whatsapp für andere Messenger
Meta plant, Whatsapp für andere Messenger zu öffnen. Grund dafür ist der ab März verpflichtende Digital Markets Act (DMA).

Das ständige Hin und Her zwischen verschiedenen Messaging-Apps, um die richtige Person zu erreichen, soll bald der Vergangenheit angehören: Whatsapp plant, seinen Usern das Senden von Nachrichten aus anderen Apps heraus zu ermöglichen.Seit etwa zwei Jahren arbeitet Whatsapp nun schon daran, ander...
Das ständige Hin und Her zwischen verschiedenen Messaging-Apps, um die richtige Person zu erreichen, soll bald der Vergangenheit angehören: Whatsapp plant, seinen Usern das Senden von Nachrichten aus anderen Apps heraus zu ermöglichen.
Seit etwa zwei Jahren arbeitet Whatsapp nun schon daran, anderen Messaging-Apps den Zugang zu seinem Dienst zu ermöglichen, ohne dabei die Sicherheit der Nachrichten zu beeinträchtigen. Dies ist ein großer Schritt für die Chat-App und verspricht mehr Auswahl für die Nutzer. In einem Interview mit Wired verrät ein Vertreter von Whatsapp, wie das Vorhaben umgesetzt werden soll.
Dieser Schritt erfolgt jedoch nicht rein freiwillig. Aufgrund der Monopolstellung, die Whatsapp im Messaging-Bereich inne hat, hat die EU-Kommission unter Berufung auf den im November 2022 in Kraft getretenen und ab März 2024 verpflichtenden DMA (Digital Markets Act) Meta dazu aufgerufen, Whatsapp für andere Messenger zu öffnen.
Wie sicher sind die Pläne, Whatsapp mit anderen Messengern zu verknüpfen?
So soll sich die geplante Interoperabilität zunächst auf den Austausch von Textnachrichten, Bildern, Sprachnachrichten, Videos und Dateien zwischen Einzelpersonen konzentrieren. Die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer haben dabei oberste Priorität, so Meta. Bedeutet: die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll auch bei der Kommunikation mit anderen Messengern wie etwa Signal aufrechterhalten werden.
Um Datenmissbrauch zu verhindern muss die Konkurrenz zudem einen Vertrag unterzeichnen, bevor ihre Nutzer mit denen des Meta-Dienstes Nachrichten austauschen können. Die Messenger-Dienste verpflichten sich dabei entweder das gleiche Signal-Protokoll wie Whatsapp oder ein alternatives Verschlüsselungsprotokoll zu verwenden.
Die Entscheidung, ob man mit Personen, die einen anderen Messenger nutzen, via Whatsappp kommunizieren möchte, soll außerdem jedem selbst überlassen bleiben. Wer sich dafür entscheidet, soll die Nachrichten aus anderen Apps künftig in einem separaten Bereich seines Posteingangs sehen. Wie WABetaInfo berichtet, wurde ein solcher Bereich Anfang des Jahres bereits in einer Beta-Version des Messengers gesichtet.
Welche Messenger werden unterstützt?
Welche Whatsapp-Konkurrenten Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Meta-Tochter haben, ist bis dato nicht absehbar. Laut Wired gab es nur verhaltene Reaktionen auf eine entsprechende Anfrage. Der Messaging-Anbieter Threema teilte beispielsweise mit, dass das Unternehmen die von Whatsapp angekündigte Lösung ablehnt. Grund für die Absage sei die Tatsache, dass die Spezifikationen für die Chat-Sicherheit und den Datenaustausch allesamt von Whatsapp kommen.