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Ratgeber Vernetzung

Ethernet-Vernetzung: Praxistipps und Technik

Autor: Hannes Rügheimer • 8.10.2018 • ca. 1:40 Min

Die folgenden Praxistipps helfen bei der Ethernet-Vernetzung für bis zu 10 Gigabit/s.Gigabit-Geräte am eigenen Switch10-Gbit- und auch Multi-Gigabit-Switches sind relativ teuer. In praktisch jedem Netz wird es jedoch mehrere Geräte geben, die nach wie vor mit maximal 1 Gbit/s angebunden werden. S...

Ethernet-Vernetzung: Mauerdurchbruch
Ethernet-Vernetzung: Mauerdurchbruch
© digitalzimmer.de

Die folgenden Praxistipps helfen bei der Ethernet-Vernetzung für bis zu 10 Gigabit/s.

Gigabit-Geräte am eigenen Switch

10-Gbit- und auch Multi-Gigabit-Switches sind relativ teuer. In praktisch jedem Netz wird es jedoch mehrere Geräte geben, die nach wie vor mit maximal 1 Gbit/s angebunden werden. Statt sie an teure Highspeed-Ports zu hängen, empfiehlt es sich, einen Gigabit-Switch mit Uplink-Port an den 10-Gbit-Switch zu docken und dort alle langsameren Netzwerkgeräte anzuschließen. Wer auf maximale Performance Wert legt, wählt dafür einen Gigabit-Switch mit einem 10-Gbit/s-Uplink-Port – dies vermeidet Flaschenhals-Effekte auf der Uplink-Verbindung.

Stecker beim Durchführen durch Bohrlöcher abkleben

Sollen mehrere Räume vernetzt werden, lässt sich das Durchbohren von Wänden kaum vermeiden. Der dazu verwendete Bohrmeißel muss mindestens 2 Millimeter mehr Durchmesser haben als der Stecker des durchzuführenden Netzwerkkabels – in der Praxis empfehlen sich ein 18- oder 20-Millimeter-Bohrmeißel und eine entsprechend starke Bohrmaschine. Kleben Sie beim Durchführen des Kabels seinen Netzwerk- oder SFP-plus-Stecker mit Tesafilm oder Paketband ab, damit dort kein Gips oder Staub eindringt.

Ethernet-Vernetzung: Glaskabel
Fiber fürs Heimnetz: Für Backbone-Verbindungen zwischen zwei Switches kommen auch Glasfaserkabel infrage.
© fiber24.net

Glasfaser-Backbone

Für Heimnetze mag es nach Overkill klingen: Doch für Uplink-Verbindungen ist ein Glasfaserkabel eine interessante Alternative. Denn viele 10-Gbit-Switches haben dafür „SFP+“-Steckplätze (Small Formfactor Pluggable Plus). Passende Module für Kupfer-Verkabelung (10-Gbit-Ethernet) sind deutlich teurer als für dieselbe Geschwindigkeit ausgelegte Glasfaserleitungen. Ein 10-Gbit-Fiber-Kabel mit zwei fest installierten SFP-plus-Modulen und 20 Meter Länge gibt es schon ab etwa 90 Euro, die Kupfer-Variante kostet mehrere Hundert Euro. Aber Vorsicht beim Verlegen: Glasfaserkabel dürfen nie geknickt werden!

Technik: Multi-Gigabit-Ethernet

10 Gigabit/s erfordern hochwertige Kabel (mindestens Cat 6). Sogenannte Multi-Gigabit-Switches unterstützen aber 2,5 oder 5 Gbit/s auch mit älteren Netzwerkkabeln.

Die elektrischen Eigenschaften von Netzwerkkabeln werden durch Qualitätskategorien bezeichnet – die jeweilige „Cat“ ist auf dem Kabel aufgedruckt. Wer ein Netzwerk für Gigabit-Geschwindigkeit verkabelt hat, dürfte schon früher mindestens Cat 5 gewählt haben. Doch 10 Gbit/s erfordern Cat 6 – und selbst damit ist die Strecke auf 55 Meter begrenzt. Für längere Netzwerkverbindungen wird sogar die noch höherwertige Cat 6A benötigt. Kabel in dieser Qualitätsstufe sind ungefähr doppelt so teuer wie Cat 5. Das größere Hindernis ist jedoch meist der Aufwand einer neuen Kabelverlegung. Multi-Gigabit-Switches können auf geringeren Kabelqualitäten immer noch 2,5 oder 5 Gbit/s übertragen. Allerdings müssen auch die in den Rechnern eingesetzten Netzwerkkarten/-adapter diese Geschwindigkeitsstufen unterstützen.​​

Ethernet-Vernetzung:
Kompromiss für ältere Kabel: Mit „Multi-Gigabit“- Technik lassen sich auf Cat 5e oder Cat 6 zumindest 2,5 oder 5 Gbit/s übertragen.
© Hanes Rügheimer