Die besten Grafikkarten von 200 bis 500 Euro
Lust auf Spiele, aber kein Budget für die teuren Boliden von AMD und NVIDIA? Wir zeigen Ihnen, welche Grafikkartenleistung Sie im Jahr 2025 im Preisbereich von 200 bis 500 Euro erwarten können - mit aktuellen Empfehlungen, die DLSS, FSR und Stromverbrauch berücksichtigen. So treffen Sie eine fundierte Kaufentscheidung, ohne mehr auszugeben als nötig.

High-End-Grafikkarten gehören zu den teuersten PC-Komponenten. Preise ab 1.000 Euro sind für aktuelle Topmodelle wie die RTX 5080/90 oder die RX 7900 XTX üblich. Es geht aber auch günstiger: Schon ab 250 Euro gibt es solide Leistung für aktuelle Spiele in FullHD. Ab etwa 450 bis 500 Euro sind W...
High-End-Grafikkarten gehören zu den teuersten PC-Komponenten. Preise ab 1.000 Euro sind für aktuelle Topmodelle wie die RTX 5080/90 oder die RX 7900 XTX üblich. Es geht aber auch günstiger: Schon ab 250 Euro gibt es solide Leistung für aktuelle Spiele in FullHD. Ab etwa 450 bis 500 Euro sind WQHD und hohe Texturdetails drin. Nur wer auf großen 4K-Bildschirmen in maximaler Qualität oder mit Raytracing spielen will, braucht wirklich mehr.
Bevor wir zu den konkreten Empfehlungen kommen, hier ein kurzer technischer Überblick: Die Wahl der Grafikkarte (GPU, Graphics Processing Unit) sollte sich an der Auflösung und der Bildwiederholrate Ihres Monitors orientieren. Eine GPU, die mehr Leistung liefert, als Ihr Monitor darstellen kann, schafft allenfalls Reserven, die Sie aktuell gar nicht nutzen. Wichtiger ist eine ausgewogene Konfiguration von Monitor, GPU und neueren Upscaling-Technologien wie DLSS und FSR. Was es damit auf sich, hat erklären wir im nächsten Abschnitt.
Grafikkarten-Technik: Auflösung
Die Auflösung bestimmt, wie viele Bildpunkte Ihr Bildschirm darstellt. Je höher die Auflösung, desto schärfer und detailreicher wirkt das Bild – aber desto mehr muss die GPU leisten. Die drei gängigsten Auflösungen:
- FullHD (1.920 x 1.080): immer noch Standard für die meisten Spiele. Ein guter Kompromiss aus Bildqualität und Leistung, ideal für kleinere Monitore.
- WQHD (2.560 x 1.440): schärfer als FullHD, perfekt für größere Monitore ab 27 Zoll. Braucht mehr GPU-Power für flüssiges Gameplay.
- UHD/4K (3.840 x 2.160): die höchste Bildschärfe, aber auch die größte Last für die Grafikkarte – hier stoßen GPUs unter 500 Euro schnell an ihre Grenzen. Allerdings können Upscaling-Technologien wie DLSS oder FSR helfen, die Auflösung zu simulieren, ohne die volle Leistung bereitzustellen.
Upscaling-Technologien: DLSS und FSR - das steckt dahinter
Für hochauflösende Spiele werden normalerweise teure High-End-GPUs benötigt. Doch mit den aktuellen Upscaling-Technologien Nvidia DLSS und AMD FSR gibt es eine clevere Abkürzung: Die GPU rendert das Bild intern in einer niedrigeren Auflösung (z.B. 1080p) und rechnet es mit speziellen Algorithmen auf eine höhere Ausgabeauflösung (z.B. 1440p oder 4K) hoch.
Der große Vorteil: Upscaling liefert in vielen Spielen beeindruckend gute Ergebnisse und spart massiv Rechenleistung - oft kann eine Mittelklasse-GPU so 30-50% höhere Bildraten erreichen, ohne dass die Bildqualität spürbar leidet. Das macht Upscaling zu einer pragmatischen Lösung, wenn man nicht die teuersten Karten kaufen möchte.
Besonders leistungsfähig ist hier Nvidias DLSS (Deep Learning Super Sampling), das auf darauf spezialisierten Recheneinheiten der GPU ("Tensor-Cores") läuft und mit KI-Modellen arbeitet. AMDs FSR (FidelityFX Super Resolution) ist weniger anspruchsvoll und funktioniert deshalb auch auf älteren GPUs, leistet aber weniger.
Aber es gibt auch Kritik. Nicht alle Spiele unterstützen DLSS oder FSR, die Bildqualität hängt stark von der Implementierung ab und manchmal treten Artefakte auf - etwa bei kleinen Details, Schriften oder schnellen Bewegungen.
Per KI können via Frame Generation (FG) noch aktuell eins bis vier Zwischenbilder (zwischen jedem, real berechneten Frame) erzeugt werden, ohne die GPU entsprechend zu belasten. Solche Frame-Generierungslösungen fühlen sich oft etwas „weich“ an und können die Eingabeverzögerung erhöhen, was für E-Sportler problematisch sein kann.
Unter dem Strich gilt jedoch: Für die meisten Spieler sind DLSS und FSR heute keine Notlösung mehr, sondern eine kosteneffiziente Technologie, die Mittelklasse-GPUs konkurrenzfähig macht. Wer sein Budget optimal nutzen will, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten, ob die bevorzugten Spiele Upscaling unterstützen und ob die gewählte GPU das passende System (DLSS bei Nvidia, FSR bei AMD) bietet.
GPU-Technik: Bildwiederholfrequenz (FPS)
Die Bildwiederholrate, gemessen in Bildern pro Sekunde (FPS, Frames per Second), gibt an, wie viele Bilder die Grafikkarte pro Sekunde erzeugen kann. Mehr FPS sorgen für ein flüssigeres Gameplay, besonders bei schnellen Spielen:
- 30 FPS: dies ist das Minimum für ein spielbares Erlebnis, kann aber zu Rucklern führen.
- 60 FPS: bietet ein flüssiges und angenehmes Spielerlebnis, insbesondere bei Actionspielen.
- 120 FPS und mehr: wird von ambitionierten Spielern bevorzugt und erfordert Monitore mit hohen Bildwiederholfrequenzen (z. B. 144 Hz oder 240 Hz).
Moderne GPUs mit DLSS 4 oder FSR 3 können hier zusätzlich punkten, weil Frame Generation mehr Bilder pro Sekunde liefert, als die GPU nativ berechnen könnte. Das ist butterweich anzuschauen, bringt aber keinen Vorteil bei der Reaktionszeit.
Diese kann sogar steigen, weil sich die Latenz auf Basis der real berechneten Frames ergibt. Durch den Einsatz von FG oder Multi-FG (MFG) sinkt diese Zahl leicht. In der Praxis sollten Sie (M)FG nur nutzen, wenn die reale FPS-Zahl hoch genug ist, dass sich ein Spiel nicht "ruckelig" anfühlt.

GPU-Technik: Arbeitsspeicher (VRAM)
Für hochauflösende Texturen, komplexe 3D-Modelle und stabile FPS ist der Arbeitsspeicher (VRAM) des Grafikprozessors entscheidend. Je höher die Auflösung und je besser die Texturqualität, desto mehr VRAM wird benötigt. Die Faustregeln 2025:
- 8 GB VRAM: ausreichend für FullHD bei mittleren bis hohen Details. Ist aber kaum zukunftsfähig - wir raten ab.
- 12 GB VRAM: empfohlen für WQHD und hohe Texturqualität.
- 16 GB VRAM oder mehr: ideal für 4K-Gaming, High-End-VR und maximale Details in AAA-Spielen.
Achtung: Hat die GPU nicht genügend VRAM, muss sie auf den langsameren Systemspeicher zurückgreifen. Das führt zu FPS-Einbrüchen, langen Nachladezeiten oder sogar Rucklern - auch wenn die GPU an sich leistungsfähig ist.
GPU-Technik: PCIe-Lanes
Die PCIe-Schnittstelle (Peripheral Component Interconnect Express) verbindet die GPU mit dem Mainboard und regelt die Datenübertragung. Je aktueller der PCIe-Standard, desto höher die mögliche Bandbreite:
- PCIe 3.0: Lange Standard, heute in älteren Mainboards verbreitet.
- PCIe 4.0: Weit verbreitet in modernen Systemen, doppelte Bandbreite pro Lane gegenüber 3.0.
- PCIe 5.0: Neueste Generation, meist noch High-End-Mainboards vorbehalten – aktueller aber oft irrelevant, da GPUs selten die volle Bandbreite ausnutzen.
PCIe-Lanes (x1, x4, x8, x16) sind dabei die „Datenautobahnen“ zwischen GPU und System. Wichtig: PCIe ist abwärtskompatibel. Eine PCIe 4.0- oder 5.0-GPU läuft problemlos in einem PCIe 3.0-Slot, aber nur mit der Bandbreite von 3.0. Praktisch ist das selten ein Problem: Selbst moderne GPUs schöpfen die Bandbreite von PCIe 4.0 kaum aus. Entscheidender ist, ob der Slot mit x16-Lane* angebunden ist – nur dann kann die GPU ihr Potenzial entfalten.
GPU-Technik: Raytracing
Raytracing ist eine moderne Rendering-Technik, die Lichtstrahlen physikalisch simuliert und so extrem realistische Schatten, Reflexionen und Beleuchtungseffekte erzeugt. Für Blockbuster-Spiele wie „Cyberpunk 2077“ oder „Alan Wake 2“ ist Raytracing ein visuelles Highlight - allerdings extrem rechenintensiv.
In der Preisklasse bis 500 Euro bedeutet das: Raytracing ist nur dann sinnvoll, wenn die GPU es mit Upscaling und Framegenerierung kompensieren kann. Ohne diese Hilfen bricht die Auflösung oder Bildrate stark ein. Außerdem unterstützen (Stand 2025) längst nicht alle Spiele Raytracing - und selbst dann kann es Geschmackssache sein, ob der grafische Mehrwert die Leistungseinbußen rechtfertigt.
Es gilt also: Schön, wenn die GPU es kann - aber in dieser Preisklasse kein Muss.

FullHD: Intel Arc B580 oder Nvidia RTX 3060 ab 260 Euro
Für flüssiges FullHD-Gaming mit hohen Details starten Sie aktuell ab etwa 270 Euro. Mehr Budget bringt hier natürlich noch mehr Leistung, etwa in Form von leiseren Karten, mehr FPS oder besseren Raytracing-Fähigkeiten. Aber als Untergrenze empfehlen wir die folgenden Modelle. Wer maximale Stabilität sucht, greift zu Nvidia. Wer mehr Speicher und Leistung fürs Geld will, nimmt Intel – sollte aber etwas technisches Feingefühl mitbringen.
Intel Arc B580 (12 GB)
Viel Speicher, sehr gute Leistung, aber erfordert oft aktuelle Treiber und Feineinstellungen.
- Intel Arc B580 Limited Edition, 12GB, ab 311 Euro, Amazon
- ASRock Arc B580 Challenger 12GB OC, ab 322 Euro, Amazon
- Acer Nitro Arc B580 OC, ab 333 Euro, Alternate
Nvidia RTX 3060 (12 GB)
Stabile Performance, DLSS-Unterstützung, bewährt und recht effizient.
FullHD & WQHD (1080p & 1440p): Intel Arc A770 oder AMD RX 7600 XT ab 320 Euro
Für FullHD mit sehr hohen FPS oder WQHD mit mittleren bis hohen Details beginnen gute Konfigurationen ab ca. 300 Euro. Mehr Budget bringt hier leisere Karten, höhere Taktraten oder bessere Raytracing-Fähigkeiten. Als Einstieg empfehlen wir die folgenden Modelle. Die AMD-Karte punktet mit Einfachheit, die Intel-Variante bietet mehr Features – ideal für Bastler, die Raytracing wollen.
AMD RX 7600 XT (16 GB)
Viel Speicher, solides Preis-Leistungs-Verhältnis, unkomplizierte Nutzung.
- Acer Nitro Radeon RX 7600 XT OC, 16GB, ab 490 Euro - Notebooksbilliger
- Sapphire Pulse Radeon RX 7600 XT OC, 16GB, ab 363 Euro, Amazon
- GIGABYTE Radeon RX 7600 XT Gaming OC 16G, ab 324 Euro, Amazon
Intel Arc A770 (16 GB)
Stärker bei Raytracing, gutes Gesamtpaket, erfordert aber aktuelle Treiber und gelegentlich Feineinstellungen.
WQHD & UHD (1440p & 4K): AMD RX 7800 XT oder Nvidia RTX 4060 Ti ab 450 Euro
Für 1440p-Gaming mit höchsten Details oder 4K mit angepassten Settings liegt der Einstieg bei etwa 450 bis 500 Euro. Mehr Budget bringt hier mehr Raytracing-Leistung (z. B. RTX 4070 Super), leisere Kühler oder ab Werk übertaktete Modelle. Für reine Rasterleistung ist AMD die klare Empfehlung, wer DLSS und Frame Generation nutzen will, sollte zu Nvidia greifen.
AMD RX 7800 XT (16 GB)
Beste Rohleistung für Rastergrafik, viel Speicher, starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- ASUS Dual Radeon RX 7800 XT OC, ab 499 Euro, Notebooksbilliger
- PowerColor Radeon RX 7800 XT, ab 480 Euro, Proshop
- XFX Speedster SWFT 210 Radeon RX 7800 XT Core Edition, ab 479 Euro, Notebooksbilliger
Nvidia RTX 5060 Ti (16 GB)
Effizienter, mit DLSS4 und Frame Generation.