Huawei Emotion UI im Check
Mehr zum Thema: HuaweiHuaweis Emotion UI geht eigene Wege und macht dabei vieles, aber nicht alles richtig. Dabei orientiert sich die Android-Benutzeroberfläche ein wenig an Apples iOS.

Huawei, der aufstrebende Smartphone-Hersteller aus China, sorgt mit Emotion UI für ein Novum: Es gibt keinen App-Drawer, also kein Hauptmenü. Bei Emotion UI verschmelzen die beiden gelernten Ebenen Homescreen und App-Drawer zu einer einzigen Ebene. Widgets, Apps, Ordner, Favoritenlinks - alles kom...
Huawei, der aufstrebende Smartphone-Hersteller aus China, sorgt mit Emotion UI für ein Novum: Es gibt keinen App-Drawer, also kein Hauptmenü. Bei Emotion UI verschmelzen die beiden gelernten Ebenen Homescreen und App-Drawer zu einer einzigen Ebene. Widgets, Apps, Ordner, Favoritenlinks - alles kommt zusammen.
Der Homescreen ist gleichzeitig auch der App-Drawer. Wer an das klassische Android-Konzept gewöhnt ist, empfindet das vielleicht als umständlich - zumindest am Anfang. Kennern fällt gleich auf: Das Konzept erinnert stark an Apples mobiles Betriebssystem iOS. Auch hier gibt es nur eine Bedienebene, alle installierten Anwendungen liegen sauber sortiert nebeneinander.
Emotion UI orientiert sich also an iOS, das immerhin als das intuitivste mobile Betriebssystem gilt. Die Zusammenführung der beiden Ebenen bietet Vor und Nachteile. Einerseits ist das Bedienkonzept geradliniger und sorgt für weniger Verwirrung, weil App-Verknüpfungen nur auf einer Ebene liegen.
Außerdem bietet die Trennung von Homescreen und App-Drawer die Möglichkeit, wichtige und weniger wichtige Inhalte übersichtlicher zu sortieren. Andererseits: Die App-Suche gelingt bei Emotion UI nur über den Umweg per Google Now. Das ist insofern ungeschickt, als dass man Google Now zwingend nutzen muss, wenn man die App-Suche verwenden möchte.
Zusatzfunktion mit echtem Mehrwert
Die vielleicht wichtigste Zusatzfunktion ist der Berechtigungsmanager. Hier lässt sich einstellen, welche App auf welche Inhalte (Kontakte, Nachrichten, Standort usw.) zugreifen oder über welches Netzwerk (3G und/oder WLAN) sie ins Internet darf. Versucht eine neu installierte App etwa, sich in den Kalender einzuklinken, poppt automatisch eine entsprechende Warnung auf. Das gibt es in der Form bei keinem anderen Android-UI.
Maximal stehen neun Homescreen-Ansichten zur Verfügung. Für die Platzierung der Widgets und Apps gibt es eine spezielle Ansicht, in der sich die Elemente bequem per Drag-and-drop auf den jeweiligen Homescreen ziehen lassen. In diese Ansicht gelangt man, indem man nach einem Longpress (langem Tastendruck) auf einem der Homescreens den Menüpunkt "Widgets" auswählt.
Touchwiz, Sense & Co.: Android-UIs im Vergleich
Mit einer Pinch-to-zoom-Geste (zwei Finger auf dem Touchscreen zusammenführen) startet die Helikopter-Ansicht, in der alle Homescreens übersichtlich gelistet sind. Insgesamt bietet Emotion UI sehr viele Möglichkeiten, die Oberfläche an die eigenen Vorstellungen anzupassen. Der Hintergrund ist selbstredend veränderbar; zusätzlich lassen sich verschiedene Animationen, Schemata und Designs einstellen.
Das Umschalten zwischen unterschiedlichen Soundprofilen klappt dank speziellem Widget einfach und optisch ansprechend. Generell sind die Icons hübsch gestaltet, die Farben wirken heiter und die Einteilung der Menüs ist übersichtlich. An manchen Stellen ist die Darstellung etwas zu verspielt, das insgesamt helle und freundliche Design hinterlässt aber einen angenehmen Gesamteindruck.
Dazu trägt auch das gut gelungene Notification-Center bei. Es ist hell und schlicht designt, bietet Zugriff auf das Einstellungsmenü und Schnellstarts für WLAN und Konsorten. Die Auswahl der Verknüpfungen ist dabei fest definiert und nicht veränderbar.
In der Multitasking-Ansicht gibt Emotion UI zusätzlich Auskunft über die aktuelle Speicherbelegung. Praktisch: Um den Arbeitsspeicher zu schonen, lassen sich alle aktiven Anwendungen mit einem Klick beenden. Das Einstellungsmenü ist in zwei Ansichten geteilt.
Smartphone-Markt: Huawei im Marken-Check
Unter dem Reiter "Alle" finden sich sämtliche verfügbaren System- und App-Einstellungen. Wem diese Ansicht zu überladen ist, der wechselt mit einem - den Google-Richtlinien entsprechenden - horizontalen Wisch nach links zum Reiter "Allgemein". Hier listet Emotion UI die wichtigsten Einstellungen in einem gröberen Raster auf, sodass das Ganze noch mal ein Stück übersichtlicher erscheint.
Vom Sperrbildschirm aus kann die Kamera-App direkt gestartet werden. Spezielle Lockscreen-Widgets sind hier allerdings nicht verfügbar. Als Testgerät für die Emotion UI haben wir das aktuelle Modell Huawei Ascend P6 verwendet.