In Deutschland hat RIM noch viel Potential
Axel Kettenring ist Managing Director bei Research In Motion (RIM) Deutschland und verantwortlich für die Leitung von RIMs Deutschlandgeschäft einschließlich der Unternehmensstrategie, Business Development, Marketing und Vertrieb. Er ist im deutschen Hauptsitz von RIM in Düsseldorf tätig.

Vor seinem Eintritt bei RIM arbeitete Axel Kettenring als unabhängiger Berater und unterstützte eine Reihe von großen, multinationalen Organisationen bei der Bereitstellung von mobilen Internetdiensten. Davor verantwortete er von 2003 bis 2009 als General Manager Sony Ericssons Aktivitäten in D...
Vor seinem Eintritt bei RIM arbeitete Axel Kettenring als unabhängiger Berater und unterstützte eine Reihe von großen, multinationalen Organisationen bei der Bereitstellung von mobilen Internetdiensten. Davor verantwortete er von 2003 bis 2009 als General Manager Sony Ericssons Aktivitäten in Deutschland. Begonnen hat er bei Sony Ericsson als Director Global Accounts im Jahr 2002. Vor seinem Engagement bei Sony Ericsson arbeitete er als Channel Development Director für 3com. Axel Kettenring blickt auf einen breiten Erfahrungsschatz im internationalen Telekommunikations- und IT-Geschäft zurück.Ende Januar hat der deutsche Manager Thorsten Heins die Geschäftsführung bei RIM übernommen. Wird nach zuletzt schwierigen Zeiten für die Marke Blackberry jetzt alles anders?Viele Dinge, die RIM in der nächsten Zeit beschäftigen werden, sind noch von den ehemaligen CEOs Mike Lazaridis und Jim Balsillie auf den Weg gebracht worden. Mit der bevorstehenden Einführung von Blackberry 10 sehen wir uns für die Zukunft gut gerüstet. Da macht es Sinn, mit dem schon zuvor als Organisationsvorstand der Geschäftsleitung angehörenden Thorsten Heins jetzt einen Mann an der Spitze zu haben, der das Unternehmen von innen heraus kennt und weiß, was zu tun ist.
Zuletzt war RIM immer wieder wegen sinkender Marktanteile in der Diskussion. Wie will sich Blackberry gegen den Trend zu iPhone und Android behaupten? Wir haben in den USA, einem unserer Kernmärkte, Marktanteile verloren - doch gleichzeitig wachsen wir in Europa, im mittleren Osten, in Teilen Asiens und im pazifischen Raum. In Märkten wie etwa Deutschland haben wir noch viel Potenzial. Der Erfolg von Apple und Android ist auf die Consumerization zurückzuführen, Mitarbeiter bringen ihre privaten Smartphones mit ins Unternehmen und kümmern sich nicht um die Probleme, die das den IT-Abteilungen bringt. Wir haben uns lange auf unsere Stärken in Sachen Batterielaufzeit, Netzwerkeffizienz und Sicherheit konzentriert und die Stärken, die wir in anderen Bereichen haben, nicht richtig kommuniziert.
Sie sprechen damit das Thema Apps an, wo Apple für das iPhone viel mehr zu bieten hat ...Wenn Sie damit die Biertrinker-App meinen (lacht) ... Aber im Ernst: Wir meinen, dass es bei Apps mehr auf Qualität als auf Quantität ankommt - wobei wir mit 60_000 Apps auch in Sachen Quantität für die meisten Nutzer genug zu bieten haben. In Kürze kommt noch die Unterstützung von Android-Apps dazu, dann geht es auch bei uns in die Hunderttausende. Doch wir glauben, dass erst mit unserem Konzept der "Super Apps" das Potenzial von Smartphones richtig ausgeschöpft wird. Darunter verstehen wir Apps, die den Kontext, in dem Sie sich gerade befinden, kennen und nutzen: "Super Apps" stellen Bezüge zwischen Kalender, Adressbuch, Aufenthaltsort, sozialen Netzwerken und Ähnlichem her, um Ihnen in jedem Moment die Informationen zu geben, die Sie gerade brauchen. Auch bei diesen extrem vernetzten Apps bleibt Sicherheit für uns ein zentrales Thema. Sie haben auf einem Blackberry jederzeit die Kontrolle darüber, ob und wie Apps die Daten auf Ihrem Smartphone nutzen.
Und damit überzeugen Sie Privatkunden von den Vorteilen der Blackberrys?Es gibt Märkte, da sind wir voll etabliert. Wer in England keinen Blackberry besitzt, ist out. Hier sind schnelle Kommunikation und soziale Netzwerke die treibenden Faktoren - Bereiche, in denen wir besonders stark sind. Doch auch in Sachen Consumerization haben wir uns etwas einfallen lassen. Viele Arbeitgeber müssen aus Sicherheitsgründen die Nutzung von Blackberrys mehr oder minder stark einschränken, obwohl sie ihren Mitarbeitern gerne freie Hand ließen. Mit "Blackberry Balance" ist es möglich, zwei getrennte Bereiche auf einem Smartphone zu haben. Im beruflich genutzten Bereich sind etwa die Installation von Apps und die Nutzung öffentlicher WLAN-Netze verboten, im Privatbereich ist aber alles freigegeben. Da der private vom beruflichen Bereich vollständig isoliert ist, sind mit "Blackberry Balance" keine Sicherheitsrisiken verbunden - und der Arbeitgeber hat einen viel zufriedeneren Blackberry-Nutzer. Mit Blackberry 10, das auf dem Multitasking-fähigen Echtzeitbetriebssystem QNX basiert und dieses Jahr eingeführt wird, werden wir sogar einen Technologievorsprung haben. Zu den Stärken des in der Automobilindustrie bewährten QNX gehört es, viele Aufgaben bei hoher Stabilität und geringem Energieverbrauch gleich-zeitig zu bewältigen. Das sind die besten Voraussetzungen, um die Ansprüche an kommende Smartphones zu erfüllen.