Testbericht
RIM Blackberry Torch 9800 im Test
RIMs neue Business-, Multimedia- und Messaging-Maschine avanciert mit einem stimmigen Gesamtpaket zur neuen Nummer eins der Bestenliste.
- RIM Blackberry Torch 9800 im Test
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Es herrscht Umbruchstimmung in der Mobilfunkwelt: iOS und Android haben mit ihren innovativen Touchscreen-Konzepten den Markt gestürmt und die alten Hasen der Branche ganz schön ins Schwitzen gebracht. Insbesondere die Business-Vorreiter Research in Motion (RIM) und Microsoft konnten mit den hippen Bedienoberflächen der Newcomer zumindest bisher nur schwer mithalten.
Besserung sollen die neuen Versionen der Betriebssysteme bringen. Microsoft hat mit eisernem Besen gekehrt und alles auf Null gesetzt, das neue Windows Phone 7 bedeutet einen radikalen Philosophiewechsel und den Bruch mit Bewährtem.

Etwas vorsichtiger sind die Kanadier von RIM zu Werke gegangen. Das neue Blackberry 6.0 ist keine Komplettüberholung ihres Betriebsystems, sondern eine größtenteils sinnvolle Erweiterung und benutzerfreundlichere Anpassung der Oberfläche an die Touchscreen-Steuerung. Wer am Ende des Tages erfolgreicher sein wird, Microsoft mit seiner Radikaltour oder RIM mit seinem funktionalen Facelift, wird die Zukunft zeigen.
Das neue OS auf dem Laufsteg
Mit dem Blackberry Torch 9800 - Torch heißt Fackel - feiert aber nicht nur die neue OS-6-Version Premiere, sondern auch das erste Touchscreen-Smartphone mit ausziehbarer Schreibtastatur aus Kanada. Doch schauen wir uns zuerst das renovierte Innenleben an. Insgesamt halten die Entwickler an den bisherigen Grundzügen fest, das Bild der Nutzeroberfläche hat sich nur geringfügig verändert. Dennoch liefert RIM mit der neuen Version ein interessantes Bedienkonzept und kombiniert die Touchscreen-Steuerung mit dem bewährten Trackpad und der Blackberry-Taste, die beide alternativ oder in Ergänzung zum Touchscreen eingesetzt werden können und kontextabhängig sogar müssen - beispielsweise beim Aufrufen verfügbarer Optionen oder etwa in der Multitasking-Ansicht.

Das Hintergrundbild des Startbildschirms kann frei gewählt werden, Direktverknüpfungen oder Favoritenkontakte lassen sich darauf aber nicht ablegen. Um auf die vorinstallierte Software und die Einstellungsmöglichkeiten zuzugreifen, wird das Hauptmenü mit einem vertikalen Fingerwisch von unten nach oben über den Bildschirm geöffnet.
Wie eine virtuelle Schublade lässt sich das Menü stufenweise herausziehen; der Nutzer kann frei entscheiden, ob er sich eine, zwei, drei oder vier Reihen mit Shortcuts anzeigen lassen möchte. Welche Anwendungen an welcher Stelle stehen, kann durch Verschieben mit dem Finger frei gewählt werden. Auf Wunsch bleibt das aufgezogene Hauptmenü permanent stehen oder verschwindet wieder vollständig im unteren Bildschirmbereich. Durch horizontales Links-Rechts-Wischen bei aufgeklapptem Menü lassen sich Softinhalte in fünf unterschiedlichen Ansichten organisieren.
Wer nicht ständig alle Menü-Einträge durchforsten will, kann seine bevorzugten Anwendungen unter dem Reiter "Favoriten" ablegen oder über die Ansicht "Häufig" darauf zugreifen. Software-Downloads und Multimedia-Tools werden der Übersicht halber jeweils in einer eigenen Ansicht gelistet. Das will alles erst einmal gelernt sein. Blackberry-Greenhorns dürften sich mit diesem nicht auf Anhieb durchschaubaren Konzept anfangs etwas orientierungslos fühlen, eine gewisse Einarbeitung ist in jedem Fall nötig.
Abhilfe schafft die elegante Universalsuche, die aus dem Stand heraus aufgerufen wird. Hierzu genügt es einfach, die ersten Buchstaben des gesuchten Inhaltes einzugeben - der Blackberry listet passende Treffer beispielsweise aus Kontakten, Apps, Notizen oder auch Multimedia-Inhalte unmittelbar auf. In welchen Zielpfaden gesucht wird, kann in den Suchoptionen definiert werden. Bleibt die lokale Suche auf dem Gerätespeicher glücklos, werden zusätzlich die Blackberry Appworld, Google oder auch Youtube in die Suche einbezogen.
Kommunikation ist alles
Einem Blackberry eilt der Ruf voraus, die perfekte Mailmaschine zu sein - und dem macht auch der Torch alle Ehre. Aber nicht nur die Push-Funktionen für den privaten und geschäftlichen E-Mail-Verkehr überzeugen, sondern auch die geballten Messaging-Features.

So sind mit bereits installierten Clients für Facebook, Twitter und MySpace die wichtigsten Netzwerke schon eingeplant; sie werden mit Anwendungen für die gängigsten Instant-Messenger ergänzt. Hinzu kommt das Programm "Social Feeds", in dem zum einen Meldungen aus allen eingerichteten Netzwerken und Messengern zusammenlaufen, zum anderen diverse RSS-Feeds für den absoluten News-Flash abonniert werden können.
Zudem kann man damit eigene Nachrichten, neudeutsch Tweets, wahlweise in allen oder in ausgewählten Netzwerken posten, also veröffentlichen. Was nicht funktioniert, ist Meldungen von Freunden direkt zu kommentieren; hierzu zuerst muss der entsprechende Client per Fingertipp geöffnet werden.

Im Zuge des Software-Updates wurde auch der Webbrowser überarbeitet, der nun - genauso wie bei iOS und Android - auf der offenen HTML-Technologie Webkit basiert. Er ermöglicht somit Surfen auf mehreren Seiten gleichzeitig, aber auch Multitouch-Gesten sowie automatische Zeilenumbrüche beim Zoomen. Animierte Flash-Inhalte werden jedoch nicht angezeigt. Für die nötige Übersicht beim Surfen sorgt der 3,2 Zoll große Bildschirm, speziell im Querformat.
Eingabemöglichkeiten
Auf Fingerberührungen reagiert der kapazitive Touchscreen unmittelbar und zuverlässig; wenn es einmal enger zur Sache geht - etwa in Online-Formularen - kann das Trackpad zur Hilfe genommen werden. Dessen Empfindlichkeit lässt sich im Übrigen individuell an die feinmotorischen Fähigkeiten des Nutzers anpassen. Mit das wichtigste Argument für einen Blackberry ist die mechanische Schreibtastatur, die beim Blackberry Torch 9800 auf Topniveau liegt. Selbst das Problem der obersten Ziffernreihe, die bei Slider-Handys oft zu nah am Displaygehäuse liegt und unbequem zu erreichen ist, hat RIM gelöst - hier ist ausreichend Luft.
Die einzelnen Drücker sind fest verankert und geben beim Tippen spürbar Rückmeldung. Für eine optimale Bedienung mit zwei Daumen hat RIM die Ausrichtung der Tasten von der Mitte ausgehend leicht nach links beziehungsweise nach rechts geneigt, sodass sie mit dem jeweiligen Daumen besser bedient werden können. Alles andere als intuitiv ist allerdings die Eingabe der deutschen Umlaute: Um ein ä, ö oder ü zu erzeugen, muss man die Taste für den jeweiligen Vokal drücken und gleichzeitig über das Trackpad wischen.
Erstklassiges Gehäuse

Den Business-Anspruch haben die Kanadier ja quasi gepachtet; ihr neues Topmodell kommt folgerichtig in eine hochwertigen Schale. Der metallisch glänzende Rahmen des Blackberry Torch 9800 wirkt schick und verleiht dem Slider Eleganz. Gelungen ist auch die komplett gummierte Rückseite mit geriffelter Akkuabdeckung und gutem Grip für sicheren Halt.
Die Schiebemechanik dieses Smartphones wird dem hohen Anspruch ebenfalls gerecht: Der Bildschirm gleitet gleichmäßig und geschmeidig nach oben und bleibt im ausgefahrenen Zustand stabil. Das konstruktionsbedingte Spiel zwischen den beiden Komponenten ist zwar auch hier vorhanden, wird jedoch kaum spürbar.
In der Summe das Beste
Mit einem insgesamt stimmigen Gesamtpaket sichert sich der Blackberry Torch 9800 den Platz an der Sonne der connect-Smartphone-Bestenliste und bekommt als erstes Smartphone überhaupt die Note "sehr gut". Das Mobiltelefon hat in allen Disziplinen vorbildliche Ergebnisse erzielt und auch in der TESTfactory einen soliden Lauf hingelegt. Großer Touchscreen, vollwertige Schreibtastatur, gute Laborwerte und eine zeitgemäße Ausstattung ergeben ein Top-Ergebnis.

RIM ist seinen Tugenden treu geblieben und hat die Ansprüche professioneller Nutzer erfolgreich mit dem Social-Networking- und Multimedia-Hype gepaart. Das Alleinstellungsmerkmal "E-Mail-Push-Dienst" mag inzwischen obsolet sein, fällt aber nur auf den ersten Blick als Kaufargument weg - schließlich sind Blackberrys in Unternehmen anerkannte Business-Phones und nicht zuletzt aufgrund ihrer Sicherheitskonzepte und Gruppenrichtlinien geschätzte Alltagsbegleiter. Hinzu kommt, dass beim Abruf mobiler Daten RIMs Proxyserver die zu übertragenden Mengen auf das nötigste reduzieren; das mag in Zeiten von Daten-Flatrates eine eher untergeordnete Rolle spielen, bei Auslandsreisen jedoch kommt dieser Kostenfaktor wieder ins Spiel.
Der Blackberry Torch 9800 wird mit Sicherheit seine Anhänger finden, vorwiegend in der Blackberry-Klientel; neue Zielgruppen werden trotz Social-Networking- und Multimedia-Features aufgrund der immensen Präsenz von Android und Co. dagegen schwer zu erschließen sein. Profitieren könnte RIM allerdings von Microsofts Hinwendung zum Massenmarkt - dadurch werden sich eventuell weitere Businessnutzer gewinnen lassen.
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