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Technik. Tests. Trends.
Die Neuheiten des Mobile World Congress in Barcelona

Interview mit Ralf Gerbershagen, Motorola

Autoren: Redaktion connect, Markus Eckstein, Bernd Theiss, Michael Peuckert und Josefine Milosevic • 4.3.2008 • ca. 2:15 Min

connect: Ende Januar schockte Motorola die Branche mit der Ankündigung, dass das Handy-Geschäft möglicherweise verkauft wird. Gibt es hierzu Neuigkeiten? Gerbershagen: Nein, es gilt weiterhin: Wir arbeiten an einer strukturellen und strategischen Neuausrichtung der Geschäftsbereiche. Da ist im ...

connect: Ende Januar schockte Motorola die Branche mit der Ankündigung, dass das Handy-Geschäft möglicherweise verkauft wird. Gibt es hierzu Neuigkeiten? Gerbershagen: Nein, es gilt weiterhin: Wir arbeiten an einer strukturellen und strategischen Neuausrichtung der Geschäftsbereiche. Da ist im Moment alles offen.

connect: Sony Ericsson, Huawei - es gibt ja fast täglich wechselnde Gerüchte über potenzielle Käufer... Gerbershagen: (Lacht) Stimmt, ich glaube gestern war's Google? Wer ist es denn heute? Wir staunen da selbst. Nein, im Ernst: es gibt da im Moment keine Neuigkeiten.

connect: Gibt es einen Zeitplan, wann eine Entscheidung fallen soll? Gerbershagen: Nein, auch das ist im Moment völlig offen, wir werden die Optionen in Ruhe prüfen. Hierzu vielleicht eine Anmer- kung: Motorola wird in der Öffentlichkeit als Handyhersteller wahrgenommen, aber wir machen ja einiges mehr. Der Bereich Enterprise Mobility Solution beliefert Regierungs- und Geschäftskunden beispielsweise mit Tetra-Technologie für den Polizeifunk oder auch mit Barcode-Scannern. Der Bereich Networks kümmert sich um Breitband-Technologien und Dienste wie WiFi, Wimax und dann LTE. Bei Set-Top-Boxen in unserem Geschäftsfeld Connected Home sind wir Marktführer - was kein Mensch weiß. Und all diese Themen werden zusammenwachsen.

connect: Das klingt nach Zukunftsmusik. Gerbershagen: Keineswegs - das ist das, was wir hier auf der Messe zeigen. Ich habe zu Hause jetzt Apple TV und das erste Mal meine ganzen Fotos nicht mehr auf dem Laptop, sondern wirklich im Wohnzimmer und über den Fernseher Zugriff darauf. Es ist interessant zu sehen, was sich da über die Jahre alles angesammelt hat. Und irgendwann werde ich unterwegs nicht auf das Fernsehangebot im Hotel angewiesen sein, sondern ich bin über WiFi und Internet direkt mit meinem Rechner zu Hause verbunden. Da geht die Reise hin und wir sind da gar nicht mehr so weit davon entfernt. Mit T-Home sehen wir die Anfänge. Die Herausforderung wird sein: Der Kunde muss das beherrschen können. Wir können all das aus einer Hand liefern - das können nur wenige. Deshalb fände ich es schade, wenn wir das Handygeschäft aufgeben würden.

connect: Sie zeigen hier in Barcelona ja nur wenige Handyneuheiten. Gerbershagen: Wir zeigen das Z10, den Nachfolger des Z8, edler und jetzt mit 3,2-Megapixel-Kamera und vielen Möglichkeiten, Filme unterwegs zu bearbeiten und gleich zu veröffentlichen.

connect: Der Vorgänger wurde mit dem Film Bourne Identity ausgeliefert. War das ein einmaliger Versuch oder wollen Sie da mehr machen? Gerbershagen: Wir würden da gerne mehr machen, aber die Film- und Musikindustrie ist sehr vorsichtig, insbesondere bei allen Titeln, die neu sind.

connect: Dann gibt's noch das neue ROKR-Modell...Gerbershagen: ROKR ist unser Musikbrand und das E8 unser Beitrag, die Bedienung der Geräte weiter zu vereinfachen. Die Front ist nichts anderes als eine Glasscheibe mit Piezo-Kristallen. Darauf werden immer nur die benötigten Steuerelemente eingeblendet - also beim Musikhören die Playertasten. Und im März kommt der Pebble-Nachfolger MOTO U9 mit größerem Außendisplay. Und da kommt noch mehr im zweiten Halbjahr. Wir wollen in Zukunft zeitnah zum Marktstart die Produkte vorstellen.

connect: Wir sind gespannt!Gerbershagen: Wir sind kampferprobt, wir kriegen das wieder hin!