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Die Neuheiten des Mobile World Congress in Barcelona

Interview mit Friedrich Joussen, Vodafone D2 GmbH

Autoren: Redaktion connect, Markus Eckstein, Bernd Theiss, Michael Peuckert und Josefine Milosevic • 4.3.2008 • ca. 2:10 Min

connect: Sie wollen 2008 kräftig wachsen. Wie wollen Sie dies angesichts der Marktsättigung und dem Preisdruck im Mobilfunk schaffen? Joussen: Ich bin sicher, dass wir bei Vodafone Deutschland in absehbarer Zeit wieder wachsen werden. Der Preisverfall verlangsamt sich, die Zahl der Handyminuten un...

connect: Sie wollen 2008 kräftig wachsen. Wie wollen Sie dies angesichts der Marktsättigung und dem Preisdruck im Mobilfunk schaffen? Joussen: Ich bin sicher, dass wir bei Vodafone Deutschland in absehbarer Zeit wieder wachsen werden. Der Preisverfall verlangsamt sich, die Zahl der Handyminuten und die Nutzung der neuen Datendienste steigen enorm an. Wir machen jetzt schon 800 Mio. Euro Umsatz mit den neuen Datendiensten und werden bald den SMS-Umsatz übertreffen.

connect: Die Discounter stehen für einfache, billige Tarife. Sie hingegen packen fürs gleiche Geld mehr Zusatzservice in ihre Pakete und haben jede Menge Angebote im Portfolio. Werden Sie bei dieser Tarifpolitik bleiben, oder planen Sie, neue Modelle auf den Markt zu bringen?Joussen: Der Preis ist nur eine Komponente beim Tarif, Leistungsumfang und Service sind weitere wichtige Faktoren. Bei Vodafone telefonieren und surfen unsere Kunden über das beste Netz, wie nicht zuletzt der letzte connect-Test gezeigt hat. Und wir bieten den besten Service über unsere kostenlose Hotline und unsere Shops.

connect: Die Mobilfunker sehen im mobilen Internet einen großen Umsatzbringer. Wie wollen Sie Ihre Kunden für höhere Datennutzung begeistern?Joussen: Bereits letzten Sommer haben wir die mobile Internet Flatrate eingeführt, die sehr gut angenommen wird. Jetzt sind wir dabei, die Nutzung auf dem Handy immer komfortabler zu machen, durch verbesserte Browser und Clients auf den Handys, die den Zugriff auf die meistgenutzten Internetdienste wie YouTube oder Ebay ganz einfach und schnell ermöglichen.

connect: Sie starten mit O2 ein neues Bezahlsystem für Internet und Handy. Bislang hat sich Mobile Payment nicht durchsetzen können. Was werden Sie jetzt besser machen?Joussen: Bislang war das Bezahlen im Internet recht kompliziert und viele Nutzer hatten Sicherheitsbedenken. Für unser System müssen sich unsere Vertragskunden nicht registrieren, sondern können direkt bezahlen. Damit fällt die erste Hürde für die Akzeptanz. Und beim Bezahl-vorgang braucht man nur seine Handynummer und sein Kundenkennwort, mehr gibt man im Internet nicht an. Dann bekommt der Kunde eine SMS auf sein Handy, die er noch bestätigen muss. Damit ist unser System sicherer als beispielsweise die Eingabe der Kreditkartennummer im Internet.

connect: Sie setzen bei Handy-TV statt auf DVB-H nun auf DVB-T. Welche Chancen räumen Sie Handy-TV auf dem deutschen Markt ein?Joussen: Wir wissen, dass unsere Kunden Fernsehen auf dem Handy schauen wollen. Allerdings ist die Zahlungsbereitschaft dafür eher gering. Deswegen schauen wir uns die unterschiedlichen Möglichkeiten an, darunter Mobile TV über UMTS, DVB-H, DVB-T und andere Technologien. Festgelegt sind wir bei der Technologie nicht.

connect: Welche Handy-Services werden sich aus Ihrer Sicht durchsetzen? Location-Based-Services, Datendienste, GPS-Services oder etwas Ähnliches?Joussen: Es wird eine Vielzahl von Diensten sein. Unter anderem bin ich sicher, dass E-Mail auf dem Handy ein großer Trend in 2008 wird. Nach dem Erfolg von mobile E-Mail bei Geschäftskunden gibt es jetzt entsprechende Tarife und gute Handys auch für Consumer, sodass E-Mail auf dem Handy bei jedermann Einzug halten wird. Weitere wichtige Trends sind Navigation, Musik und Fernsehen auf dem Handy.