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Technik. Tests. Trends.
Gut organisiert

iOS und iCloud

Autor: Inge Schwabe • 23.1.2012 • ca. 3:45 Min

Mit dem Vorgänger der iCloud, dem kostenpflichtigen Dienst Mobile Me, hatte Apple keinen großen Erfolg in Deutschland. Der Nachfolger iCloud ist bis zu einer Nutzung von maximal 5 Gigabyte Onlinespeicher kostenlos. Wer mehr braucht, um zum Beispiel seine Geräte online zu sichern, zahlt einen Staf...

icloud sync screenshot
Synchronisationseinstellungen für Apples iCloud
© connect

Mit dem Vorgänger der iCloud, dem kostenpflichtigen Dienst Mobile Me, hatte Apple keinen großen Erfolg in Deutschland. Der Nachfolger iCloud ist bis zu einer Nutzung von maximal 5 Gigabyte Onlinespeicher kostenlos. Wer mehr braucht, um zum Beispiel seine Geräte online zu sichern, zahlt einen Staffelpreis zwischen 16 und 80 Euro jährlich für maximal 50 Gigabyte. Für die reine Synchronisation über iCloud reichen 5 Gigabyte aber in der Regel aus. Gegenüber dem Vorgänger besitzt iCloud auch einige neue Features. Ein Highlight ist der Fotostream, der die Bilder eines iPhones automatisch über iCloud auf den PC oder das iPad überträgt, wenn es sich in einem bekannten WLAN befindet. Das Gleiche gilt auch für Termine und Aufgaben, die allerdings - weil weit weniger tarifbelastend - bereits unterwegs über das Mobilfunknetz zum Onlinedienst übertragen werden können. Auf neuen Apple-Rechnern und mobilen Geräten ist der Service bereits vorinstalliert. Ältere, updatefähige iPhone- oder iPod-Touch-Modelle erhalten ihn mit der Aktualisierung auf iOS 5, iMac, MacBook und MacBook Air mit einem Update auf OS X Lion.

Wer PC-seitig nicht in der Apple-Welt zu Hause ist, seinen Windows- PC aber ebenfalls mit dem iPhone verbinden möchte, installiert die Systemsteuerung "iCloud für Windows Systeme". Die Software ist im Support-Bereich der Apple-Website unter Downloads erhältlich und erfordert Microsoft Windows Vista mit Service Pack 2 oder Windows 7 sowie Microsoft Outlook ab Version 2007. iTunes sollte in der Version 10.5 installiert sein. Bei einer Testinstallation auf einem 64-bit-Rechner mit Windows 7 und Microsoft Outlook 2010 gab es zunächst Startschwierigkeiten, die im vorliegenden Fall gut von der Vielzahl installierter Gerätetreiber und Synchronisationsprogramme herrühren konnten. Hier waren die Google-Kalender- Synchronisation und der im Folgenden noch vorgestellte Microsoft Outlook Hotmail Connector etwas weniger empfindlich. Der Apple-Mitarbeiter, der sich im Rahmen des für 90 Tage ab Kaufdatum kostenfreien technischen Supports  auf unser Problem einlassen musste, erwies sich als höchst geduldig - und erfolgreich.

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iPhone-Einstellungen bei Google Kalender
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Die Einrichtungsroutine erfordert eine Apple-ID, die man bereits hat, wenn man ein iPhone oder zumindest iTunes nutzt. Alternativ kann man sich eine neue Apple-ID erstellen, die gleichzeitig als E-Mail-Adresse dient. Die Konfiguration ermöglicht neben dem erwähnten Fotostream den Abgleich von Kalendern, Aufgaben, Kontakten und auch die Zusammenführung der Browser-Lesezeichen, wobei die Synchronisation auf PC, iPhone, iPad und iPod Touch jeweils separat eingerichtet werden muss.

Google auf dem iPhone

Umsteiger von einem Android-Smartphone zu einem iPhone möchten ihr Google-Konto, das sie mit Android genutzt haben, möglicherweise nicht aufgeben. Auf dem iPhone wird zunächst ein E-Mail-Konto für den Google-Account angelegt. Das ist dank der vorkonfigurierten Einstellungen für Google-Mail-Konten auf dem iPhone ein Kinderspiel, lediglich die E-Mail-Adresse und das Passwort müssen eingetippt werden. Danach ist die Synchronisation des Kalenders gegebenenfalls noch per Schieberegler einzuschalten - das war's. Ein Blick in den Kalender zeigt den Erfolg: Wenn die Termine nicht bereits über eine bestehende Datenverbindung geladen wurden, hilft die manuelle Aktualisierung innerhalb des Kalenders im gleichnamigen Menü.

Mehrere Kalender

Kalender-Einstellungen auf dem iPhone
Kalender-Einstellungen auf dem iPhone
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Online besteht die Möglichkeit, unter derselben Kennung mehrere Kalender zu erstellen, um Termine besser zu strukturieren oder auch einzelne Kalender für Freunde oder Kollegen freizugeben. Die verschiedenen Kalender sollten auch auf dem iPhone erscheinen und sich farblich voneinander unterscheiden. Ist dies nicht der Fall, hilft erneut ein Blick in die Einstellungen innerhalb der Kalender-App, wo sie eventuell erst angeklickt werden müssen. Tauchen sie auch hier nicht auf, müssen die Kalender auf der Google-Webseite erst für die Ansicht auf dem iPhone freigeschaltet werden. Der direkte Weg hierzu führt nach Anmeldung bei Google über diesen Link. Kalender, die hier nicht selektiert sind, erscheinen auf dem iPhone erst gar nicht und können dementsprechend auf dem Mobilgerät auch nicht aktiviert werden.  Der Sinn dieser zweistufigen Selektion erschließt sich einem freilich nicht.

Google und iCloud?

So richtig kompliziert wird es, wenn beide Kalender parallel verwendet werden. Falls sich dieses Vorgehen nicht vermeiden lässt oder sogar die Lösung für ein bestimmtes Szenario ist, sollte Folgendes bedacht werden: Ein neuer Termin kann und muss immer nur einem Kalender zugeordnet werden. Die Übertragung aus dem iPhone heraus erfolgt dann jeweils nur zu demjenigen Dienst, zu dem der Kalender gehört.

Wird also im internen Kalender, der über die iCloud synchronisiert wird, ein Termin erstellt, so wird dieser auch nur zu allen Geräten übertragen, die ebenfalls mit der iCloud kommunizieren Umgekehrt wird ein Termin, der einem Google-Kalender zugewiesen wird, nur zum Google-Konto und den mit diesem verbandelten Geräten synchronisiert. Hier schleicht sich freilich schnell mal ein Fehler ein - und schon purzeln die Termine durcheinander.

iTunes

Natürlich kann das iPhone nach wie vor auch ohne iCloud oder Google lokal über iTunes mit Outlook synchronisiert werden. Doppelt gemoppelt hält besser gilt hier aber nicht: Bei Verbindung von einem der beiden Onlinedienste mit Outlook ist die zusätzliche Synchronisation über iTunes eine mögliche Fehlerquelle für Duplikate und sollte daher vor dem nächsten Musikupdate deaktiviert werden.