Handy & Co.
Ratgeber: Kostenfallen im Mobilfunk
Die Handynutzung steigt immens, doch dadurch wird nicht alles billiger. Damit Sie Ihr hart verdientes Geld nicht aus dem Fenster schmeißen, zeigt Ihnen connect exemplarisch die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk.

Hoher Folgepreis
Noch vor fünf Jahren haben die Mobilfunker für Handygespräche bis zu 99 Cent pro Minute abkassiert. Mittlerweile ist der Minutenpreis dank Prepaid-Discountern wie Simyo, Aldi oder Fonic bei neun Cent die Minute und drunter angelangt. Doch nicht alle halten die Preislatte so niedrig: Gerade die Großkonzerne wie die Deutsche Telekom und Vodafone verlangen bei ihren meisten Tarifen nach Verbrauch der Inklusivminuten oder außerhalb der Sprachflatrates bis zu 29 Cent die Minute. Wer da nicht aufpasst, zahlt teures Lehrgeld: So gibt's etwa den Tarif Vodafone Superflat Festnetz im Onlineshop schon für 9,95 Euro pro Monat. Darin sind unbegrenzte Gespräche ins Festnetz inklusive. Wer aber nur eine Stunde in Handynetze plaudert, zahlt am Monatsende mal kurz 17,40 Euro extra. Ein teurer Spaß, wenn man's nicht besser weiß: Denn Vodafone bietet zusätzlich zu seinen Sprachflat-Vertragstarifen auch Minutenpakete als Tarifoptionen an. Und die lohnen sich allemal: Für nur fünf Euro mehr im Monat gibt's schon 60 Inklusivminuten in fremde Handynetze, für zehn Euro sind 120 Inklusivminuten drin und für 20 Euro Aufpreis offerieren die Düsseldorfer 240 Sprachminuten in Fremdnetze pro Monat.
Teures Wunschhandy

Seit Jahren reden die Mobilfunker davon, die Subventionen bei den Endgeräten zu streichen. Doch bislang trauten sich nur die E-Netz-Betreiber, dies auch konsequent umzusetzen: So verlangen O2 und die E-Plus-Marke Base beim Handykauf den vollen Gerätepreis via Einmal- oder Ratenzahlung. Der Rest der Netzbetreiber subventioniert die Endgeräte zwar auch nicht mehr im vollen Maße, doch nach wie vor gibt's beim Neuvertrag ein topaktuelles Gerät verbilligt zur Auswahl. Aber geht die Rechnung wirklich auf? Was zahlt der Vertragskunde tatsächlich für das subventionierte Wunschhandy? Zu viel, wenn er zum Gerät einen Einsteigertarif wählt - denn je geringer die monatlichen Fixkosten sind, desto kleiner ist die Subvention.
Für das Samsung-Windows-Mobile-Smartphone i8000 Omnia II berappen Telekom-Kunden mit dem günstigsten Minutenpaket Relax 60 bei zwei Jahren Vertragslaufzeit insgesamt rund 699 Euro. Wer sich das Handy übers Internet holt und mit einem 9-Cent-Discount-Tarif über zwei Jahre eine Stunde pro Monat plaudert, kommt mit etwa 430 Euro weg - und spart rund 269 Euro. Anders sieht die Rechnung für Vielnutzer aus: Wer fast eine Dreiviertelstunde täglich mit einem 9-Cent-Spartarif telefoniert, blecht bei den Discountern Simyo, Congstar oder Fonic 108 Euro pro Monat, was über zwei Jahre satte 2592 Euro ausmacht. Rechnet man den Web-Kaufpreis des Samsung-Smartphones hinzu, macht das insgesamt über 2890 Euro - für den gleichen Spaß zahlt man im Relax-1200-Minuten-Paket bei der Telekom über 1000 Euro weniger. Noch schlimmer trifft's iPhone-Quasselstrippen, die via Discount-Karte mit einem im Ausland gekauften Apple-Phone plaudern: Da fällt der Preisunterschied zum teuersten Telekom-Complete-Tarif gar deutlich über 2000 Euro aus.
Teures Schnäppchen

Ob in den Handyshops in den Fußgängerzonen oder im Internet - überall wimmelt es von Multimedia-Handys zum Aktionspreis. Doch Vorsicht: Hinter den vermeintlichen Schnäppchen verbergen sich oft wahre Groschengräber, denn das Handy gibt's meist nur mit einem teuren Tarif. So bietet Vodafone das Nokia X6 zum Spottpreis von einem Euro - aber nur in Verbindung mit dem Tarif Superflat Internet. Darin sind zwar jede Menge Inklusivleistungen wie eine Sprachflat fürs Fest- und Vodafone-Netz, eine Datenflat sowie Frei-SMS enthalten, doch dafür darf der Schnäppchenjäger auch rund 60 Euro pro Monat blechen. Damit nicht genug: Wer fremdgeht und in andere Netze anruft, zahlt teure 29 Cent pro Minute. Das macht in zwei Jahren mindestens 1440 Euro Fixkosten.
Weiteres Beispiel Mobilcom-Debitel: Wer keinen Wert auf ein topaktuelles Smartphone legt, der kommt mit dem ausdauerstarken Nokia-Slider 6303 Classic gut zurecht. Das 3-Megapixel-Handy gibt's beim Service-Provider derzeit als Tophit in Verbindung mit einem "Five-for-fun-Tarif" für einen schlappen Euro. Das 50-Minutenpaket fürs O2-Netz kostet mit fünf Euro pro Monat auch nicht die Welt. Doch den Reibach will die Freenet-Tochter mit den Folgekosten machen: Nach Verbrauch der Inklusivminuten fallen sage und schreibe 49 Cent die Minute an - wer da sein Telefongeplauder nicht im Rahmen hält, ist der Gelackmeierte.
Auf Fußangeln achten
Der Online-Handel floriert: Laut der neuesten Umfrage des Bielefelder Forschungsinstituts TNS Infratest stieg der Anteil der Kunden, die ab und an etwas im Internet ordern, auf 71 Prozent. Das gilt auch beim Handykauf: Immer mehr Mobilfunknutzer wählen den bequemen Bestellweg via Web, statt sich in den Telefonshops die Beine in den Bauch zu stehen. Obendrauf überschlagen sich die Mobilfunker mit jeder Menge Rabatt beim Onlinekauf: So ködern sie mit bis zu 3600 Frei-SMS oder werben wie Vodafone mit Superflat-Angeboten zum Nulltarif. Doch von der Null-Euro-Aktion sollte man sich nicht blenden lassen und aufmerksam das Kleingedruckte lesen: Die Handynutzung zum Nulltarif gilt höchstens die ersten drei Monate. Für den Rest der langen zweijährigen Vertragslaufzeit darf der Neukunde den vollen Betrag löhnen, was je nach Sprachflat-Tarifwahl bis zu 109,95 Euro pro Monat ausmacht.
Auch sonst heißt's: Unbedingt das Kleingedruckte beachten - denn bei den Mobilfunkern ist es leider oft Unsitte, oben zu trommeln und wesentliche Infos zu Preisen und Konditionen ganz unten in den Fußnoten zu verstecken. Noch dazu müssen sich die Handynutzer oft durch ein seitenlanges Dickicht an Kleingedrucktem plagen. Im Sinne des Kunden ist das wahrlich nicht!
Vorsicht bei voreingestellten Datentarifen

Die Datenpreise sind zwar in den letzten drei Jahren über 90 Prozent gefallen - doch es gibt noch genug Tariffallen, mit denen sich der uninformierte Kunde eine horrende Rechnung einhandeln kann. So geschehen bei einem connect-Leser: Er hat sich bei seinem Anbieter bei der anstehenden Vertragsverlängerung zu seinem Base-Tarif, der 25 Euro im Monat kostet, ein Nokia E72 ausgesucht. Ein schönes Gerät, keine Frage. Nur: Das Nokia-Smartphone wählte sich selbstständig ins Web ein und verursachte dem unbedarften Kunden schon im ersten Monat 50 Euro Mehrkosten. Nach langem Suchen fand er in den Einstellungen den E-Plus-Internet-Zugangspunkt und löschte ihn. Seine E-Mails wollte der Nutzer per Handy via WLAN zu Hause abrufen. Ein paar Tage später bekam er eine Nachricht von Nokia, dass ein wichtiges Software-Update zur Verfügung stehe. Der Nutzer lud sich die15 MB große Datei herunter - in der Annahme, dass der Download über sein heimisches WLAN-Netz erfolge. Falsch gedacht: Das Handy wählte sich trotz vermeintlicher Deaktivierung weiterhin übers Internet ein. Mit dem Software-Update standen nun weitere 80 Euro auf der Sollseite. Das ist leider kein Einzelfall: Denn Smartphones loggen sich bei entsprechender Konfiguration häufig selbst ins Internet ein, um E-Mails oder Statusupdates abzurufen. Wer da keinen entsprechenden Datentarif nutzt, kann arm werden.
Grundsätzlich gilt: Wer mit seinem Handy mehr als ab und an im Web surfen will, ist mit einem voreingestellten Datentarif schlecht bedient. Der greift dann, wenn der Kunde keine Datenoption gebucht hat. Telekom, Vodafone und O2 rechnen bei ihren voreingestellten Tarifen zeitabhängig ab: Telekom und O2 neun Cent die Minute, Vodafone ebenfalls, allerdings im Fünf-Minuten-Takt - sprich: Auch wer nur kurz online geht, zahlt jedes Mal volle fünf Minuten, also 45 Cent. Das kann einen gravierenden Unterschied machen: Wer nur drei Mal am Tag kurz seine Mails abruft (also drei Minuten am Tag online ist), ist bei der Telekom und O2 am Ende des Monats schon 8,10 Euro los, bei Vodafone rund 40,50 Euro. Vorsicht ist auch bei Mobilcom-Debitel geboten: Der Mobilfunker rechnet neuerdings in seinem voreingestellten Standard-Datentarif 1,99 Euro pro Tag ab. Wer nur alle Jubeljahre online geht, fährt damit nicht schlecht. Doch wer öfter mal surft, zahlt drauf - so hat man nach nur zehn Tagen schon 20 Euro auf der Uhr. Für das Geld gibt's bereits Datenflats, die den ganzen Monat gelten.
Surfen außerhalb der EU kein Urlaubsspaß

Im Ausland herrschen andere Gesetze, das gilt insbesondere auch für Handynutzung. Man will es nicht glauben, doch nicht wenige Mobilfunknutzer wissen nicht, dass die in Deutschland gebuchten Datenflats nicht für den Auslandeinsatz gelten. Wenn sie aus dem Urlaub zurück sind und die Mobilfunkrechnung ins Haus flattert, trifft sie dann fast der Schlag: Für die Surfeskapaden sind oftmals vier- bis fünfstellige Beträge fällig. Da ist die Urlaubsbräune schnell weg. Dem schiebt die EU-Komission neuerdings einen Riegel vor: Seit 1. Juli gilt die verordnete Obergrenze von 59,50 Euro - danach wird die Datennutzung automatisch gekappt oder wie bei O2 das Übertragungstempo gedrosselt. Doch außerhalb der EU herrschen andere Preise: Da kann ein mageres MB schon mal über 60 Euro kosten. So hat's auch Bild-Chef Kai Diekmann erwischt, der in drei Tagen in Marokko weit über 40 000 Euro versurft hat. Da ist man mit den Datenoptionen fürs Ausland deutlich günstiger dran, die die Netzbetreiber nicht nur für Businesskunden offerieren.
Teure Telefonate außerhalb der EU
Dass sich die damalige EU-Kommissarin Viviane Reding vor drei Jahren mit der Regulierung derüberteuerten Roaming-Tarife durchsetzte, kann man ihr ewig danken: Mittlerweile sind die Gesprächskosten innerhalb der EU um 70 Prozent gefallen. Doch außerhalb der EU sieht's ganz und gar nicht entspannt aus: Während ein Handyanruf im EU-Ausland 46 Cent die Minute kostet, zahlt der Urlauber in der Türkei mit über 1,50 Euro pro Minute schon das Dreifache. Skurril wird's außerhalb Europas: Da fallen für ein Handygespräch je nach Anbieter und Land bis zu 5,12 Euro die Minute an. Wer da zu lange plauscht, kann gleich beim Schuldenberater vorsprechen. Auch Vodafone- und E-Plus-Nutzer sollten das Display im Auge behalten: Falls sie im Ausland nicht automatisch auf die günstigeren Partnernetze umgestellt werden, müssen sie die Netzwahl manuell vornehmen, sonst wird's teuer.
Wer in Grenznähe wohnt oder Urlaub macht, ist vor bösen Überraschungen ebenfalls nicht sicher: So kann es passieren, dass sich das Handy ins Netz des Nachbarlandes einbucht, wenn das stärker funkt als das heimische. Wenn's dumm läuft, plaudern Handynutzer am Bodensee dann zum teuren Auslandstarif. Doch damit nicht genug: Auch für ankommende Anrufe darf der Verbraucher bis zu 70 Cent pro Minute zahlen, und für 1 MB Daten je nach Anbieter und Tarif gar bis über 20 Euro. Da hört der Spaß wirklich auf. Daher gilt in Grenznähe: Buchen Sie sich mit manueller Netzwahl fest in das deutsche Handynetz ein.
Bei Hotline-Anruf Ärger
In puncto Hotline herrschen bei den Mobilfunkern unterschiedliche Sitten: Während Telekom-, Vodafone- sowie O2-Kunden die Hotlines über Handykurzwahlen in der Regel gratis erreichen, schert E-Plus mit seiner Preispolitik aus: So zahlen Base-Kunden für den Service-Anruf via Handy 99 Cent pro Telefonat. Die rote Laterne hält hier aber seit Jahren die Drillisch-Tochter Simply: Wer deren Kundenservice bemüht, darf für den Hilfeanruf aus dem Festnetz sage und schreibe 1,29 Euro pro Minute blechen. Wer da in der Warteschleife hängt, kann schon mal über einen Zweitjob nachdenken. Da ist die Discount-Konkurrenz wie Simyo, Aldi oder Congstar mit 49 Cent pro Service-Minute geradezu billig dagegen. Vorbildlich ist Tchibo: Die Beratung kostet beim Kaffeeröster gerade mal fünf Cent die Minute vom Handy aus.
Takt ist entscheidend
Wenn die Umsätze sinken, verschlechtern die Mobilfunker hier und da die Konditionen: So folgen auch manche Netzbetreiber, genauer O2 und E-Plus mit der Marke Base, dem schlechten Beispiel der meisten Discounter und rechnen Gespräche pro Minute ab. Deshalb schätzt man die Ausnahmen umso mehr: Vodafone, Telekom, Tchibo, Rewe und Aldi rechnen im 60/1-Takt ab - die erste Minute wird voll bezahlt, danach geht's sekundengenau weiter. Der junge Billiganbieter Minutel kalkuliert bei seinem Prepaid-Tarif Minutel Plus gar vom Start weg im Sekundentakt.
SMS-Abo-Falle
Handynutzer sind für Abzocker nach wie vor ein gefundenes Fressen. Nicht selten verschicken dreiste Gesellen fingierte Flirt-Offerten per SMS, die Erwachsene und vor allem Jugendliche zum Antworten animieren. Wer's tut, hat verloren: Für den SMS-Plausch darf der Kunde meist bis zu zwei Euro pro Message zahlen. Auch sonst geraten unbedarfte Kunden durch vermeintliche Gratisdienste in die Abofalle: So werben nach wie vor Online-Services mit Gratis-SMS-Diensten. Wer im Web seine Handy-nummer eingibt, hat oft unwissentlich ein Abo abgeschlossen - für 4,99 Euro pro Woche. Das ist rechtlich zwar nicht haltbar, den Ärger hat man aber doch. Daher: Finger weg von solchen zwielichtigen Angeboten.
Veraltete Tarife kündigen
Nicht selten telefonieren Mobilfunkkunden über Jahre hinweg mit veralteten Tarifen, bei denen Anrufe zu Mondpreisen von bis zu einem Euro pro Minute abgerechnet werden. Da kann man sein Geld gleich aus dem Fenster schmeißen. Kontrollieren Sie also öfter die Angebote des Anbieters bzw. der Anbieter miteinander.
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