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stereoplay Ratgeber

Das beste Bild zum Edel-Ton

stereoplay testet regelmäßig die neuesten Blu-ray-Player. Stellt sich nur noch die Frage, wie man zum HD-Klang das optimale Bild bekommt.

Autoren: Redaktion connect und Raphael Vogt • 28.7.2009 • ca. 5:55 Min

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© Archiv

Für altgediente Heimkino-Fans entwickelte sich die Bildqualität in den vergangen zwölf Jahren in fast unglaublichem Maß. Bis zum Start von DVD galt die LaserDisc als High-End-Bildmedium und lieferte zirka 500 x 576 Pixel Auflösung. Blu-ray-Discs bringen es auf 1920 x 1080 und damit rund sieben ...

Für altgediente Heimkino-Fans entwickelte sich die Bildqualität in den vergangen zwölf Jahren in fast unglaublichem Maß. Bis zum Start von DVD galt die LaserDisc als High-End-Bildmedium und lieferte zirka 500 x 576 Pixel Auflösung. Blu-ray-Discs bringen es auf 1920 x 1080 und damit rund sieben Mal mehr. Diesen Qualitätsgewinn gilt es zu erhalten.

Das beginnt, wenn das Signal den Player verlässt. Ein ordentliches HDMI-Kabel ist die einzige quasi verlustfreie Möglichkeit, das Signal der Platte zu transportieren. Beschränken Sie die Kabellänge auf das Nötigste, denn die Signaldämpfung steigt mit der Bildauflösung und der Kabellänge dramatisch. Der Härtetest: Schalten Sie im Playermenü die 24-Hertz-Wiedergabe ab und starten einen Spielfilm, der dann mit 1080p in 60 Hz läuft, der höchsten Datenrate, die aktuell vorkommen kann. Funktioniert die Übertragung ohne sichtbare Störungen, etwa Lichtblitzchen in dunklen Bildteilen, ist alles bestens. Vergessen Sie nicht, den Player wieder für 24 Hz freizuschalten.

Tipp: Ruckelfreie Spielfilme

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Das Gehäuse von Mitsubishis zweitgrößtem Heimkinoprojektor erinnert vertrauenerweckend an guten Flugzeugbau. Mit praktisch unhörbaren 17 dB ist er einer der leisesten LCD-Projektoren überhaupt. Der Farbraum des Mitsubishi ist leicht vergrößert, dafür lassen sich Farbbalance und Gamma praktisch perfekt kalibrieren. Das Signalprocessing legten die Japaner für maximale Schärfe aus, und so bietet sich der HC 6500 für TV und DVD ideal an. Der Mitsubishi HC 6500 ist hell, kontrastreich, unglaublich leise, flexibel positionierbar, sein Bild knackscharf, ausgewogen und kontrastreich. 2500 Euro, Test in Video-HomeVision 4/2009.
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Mit den 24 Bildern pro Sekunde besteht bis heute noch ein Problem, denn noch immer können das nicht alle Displays sauber verarbeiten. Einige Modelle (auch von Markenherstellern) nehmen das Signal am Eingang zwar entgegen, verarbeiten es aber intern mit ruckeligen 60 Hz. Das sollte man vor dem Kauf beim Händler ergründen.

Tipp: Maximale Schärfe

Für perfekten Blu-ray-Genuss sollten Sie nur noch Full-HD-Geräte kaufen, womit gemeint ist, dass der Bildgeber die gleiche 1920 x 1080-Pixel-Auflösung verwendet wie die Filme der Blu-ray-Discs. Nur wenn Pixel genau auf Pixel trifft, stellen sie die volle Bildschärfe dar. Problem: Die meisten TVs und Projektoren zeigen einen Overscan, also ein per Scaler über den Displayrand vergrößertes Bild (gegen unsaubere Bildkanten von analogen Bildquellen).  Diesen Beschnitt benötigen Blu-rays nicht. Schlimmer noch, die Skalierung mindert die Schärfe deutlich. Kaufen Sie nur Bildgeber mit abschaltbarem Overscan. Tipp: Auch die öffentlich-rechtlichen HD-Programme (bislang Arte HD, bald die gesamte ARD und ZDF) profitieren von Full-HD-Geräten, denn die Sendeauflösung von 720 x 1280 Pixeln liegt nahe am üblichen Raster von 1345 x 768 Pixeln aktueller Nicht-Full-HD-Displays. Geringe Skalierungen wie die hier notwendige führen zu stärkeren Artefakten und Unschärfen als große Faktoren. 720p vom Sender lässt sich daher schärfer und artefaktärmer auf 1080p hochrechnen.

Was für Fernsehgeräte gilt, sollten Sie bei Projektoren genauso beachten. Vermeiden Sie vor allem die elektronische Trapezkorrektur. Auch diese stellt einen Skalierungsvorgang dar und kostet eine Menge an wertvoller Schärfe. Positionieren Sie den Projektor stets waagerecht und zentrieren Sie das Bild mittels des Objektivs mit seinem verlustfreien Lensshift.

Tipp: Richtige Farben

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Panasonic setzt im TX P 46 GW 10 auf die hauseigene Plasma-Technik der 12. Generation. Der Clou: Alle nur erdenklichen Tuner inklusive digitalem Kabel- und Satellitenstandard in HD befinden sich serienmäßig an Bord. Plasmatypisch zeigt der Panasonic einen etwas erweiterten Farbraum, aber eine wunderbar lineare Farbbalance und -mischung. Die Gammakurve verläuft etwas unruhig, aber nahe am Ideal. Perfekt für die HD-Zukunft gerüstet, zeigt der TX P 46 GW 10 ein knackiges und ausbalanciertes Bild mit knackigen Farben und noch knackigerem Kontrast. 1700 Euro, Test in Video-HomeVision 5/2009.
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Die richtige Farbdarstellung stellt bis heute eine Herausforderung für Digitaldisplays dar, denn alle Normen beziehen sich auf die Eigenschaften analoger Bildröhren. Diese Eigenschaften muss das LCD, der Plasma-Schirm oder ein DLP-Chip aufwendig emulieren. Drei Parameter stechen dabei heraus, mit denen aktuelle Bildgeber zu kämpfen haben. Farbraum: Dieser beschreibt den Farbton jeder Grundfarbe - Rot, Grün und Blau -, aus denen sich das Bild mischt. Ein vergrößerter Farbraum hat kitschig bunte Bilder zur Folge, da die Grundfarben zu satt sind. Dass uns das die Hersteller als Kunden seit Jahren als Vorteil verkaufen, ist genauso absurd, als böte man einen Plattenspieler an, der LPs schneller dreht als mit 33 1/3 Umdrehungen. Wie beim Plattenspieler: Es gibt nur einen richtigen Farbraum, nur dann stimmt jede der Grundfarben. Der nächste Punkt: Die Grundfarben müssen im richtigen Verhältnis stehen. Die Farbmischung ab Werk ist in der Regel deutlich blaustichig, weil das heller wirkt. Auch hier gilt: Es gibt nur einen richtigen Wert, und das ist die Farbbalance, mit der alle Aufnahmen entstehen. Diese Farbbalance nennt der  Techniker "D65", was einer Farbtemperatur von 6504 Kelvin entspricht, einer neutralen Mittagssonne im Sommer. Gamma heißt der letzte wichtige Parameter, und der beschreibt die Helligkeitswiedergabe in Relation zu den Extremwerten zwischen Schwarz und Weiß. Korrekt folgt das Bild der inversen Gamma-Kurve der Kameras und damit einem Logarithmus der Zahl 2,22. Nur wenn dieser Wert eingehalten wird (Toleranz liegt zwischen 2,1 und 2,4), stimmen die Schattierungen aller Farben und Graustufen.

Tipp: Richtig justieren

Ab Werk stimmen praktisch keine Parameter mit diesen Normen überein. Die Hersteller stimmen die Displays so ab, dass sie im Regal eines Großmarktes wie eine Neonwerbung strahlen. Immer mehr Hersteller bieten aber einen für korrekte TV- und Filmübertragung voreingestellten Modus, den man nur finden muss. In der Regel heißt dieser "Film", Movie" oder "Neutral". Oft hilft ein Blick in die Anleitung, oder fragen Sie ihren Fachhändler. Noch besser und jeden Cent wert: Lassen Sie Ihren Fernseher oder Projektor professionell vor Ort kalibrieren. Dazu braucht es entsprechendes Messequipment und Fachkenntnisse. Gute Fachhändler und einige freie Dienstleister bieten diesen Service an. Ein korrekt kalibriertes Bild wirkt kinogleich, natürlich in den Farben und wunderbar plastisch. Gegebenenfalls lohnt es sich bei gegebenem Budget sogar, ein preiswerteres Gerät mit Kalibrierung zu kaufen als das teurere Produkt unkalibriert. Das gilt für TV-Geräte und erst Recht bei Projektoren.

Tipp: Sinnlose Features

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Der VPL HW 10 arbeitet als bislang preiswertester Beamer mit Sonys SXRD-LCD-Technik. Auch er ist sehr leise. Ein Knaller: Der Sony erlaubt, die Farbdeckung der drei LCD-Panels elektronisch zu justieren. Das Menü bietet die Möglichkeit, den Farbraum zwischen nativ (vergrößert) und normgerecht umzuschalten. Die Farbbalance, die Farbmischung und die Gammakurve lassen sich quasi perfekt kalibrieren. Zusammen mit dem auf analogen Look und Homogenität getrimmten Processing ergibt sich ein sehr realistisch wirkendes, ruhiges, harmonisches Kinobild. 2400 Euro, Test in Video-HomeVision 4/2009.
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In der Regel bieten Bildgeber Dutzende an vermeintlichen automatischen Bildverbesserern an. Leider schaden die meisten mehr, als ihre klangvollen Namen versprechen. Bildfrequenz-Vervielfacher (100 Hz und mehr) machen bei LCD-Technik Sinn. Fast alles andere (Rauschunterdrückungen = DNR, Kontrastverstärker, Schwarzwertverbesserer und viele andere Automatiken) sollten Sie für Blu-ray tunlichst ausschalten und allenfalls selektiv und vorsichtig dosiert einsetzen. Die meisten dieser Unsinnigkeiten finden Sie in den Geräten nur aus Marketinggründen, zeigt sich doch, dass sich Produkte mit mehr Features in der Ausstattungsliste leichter verkaufen als weniger Spielereien. Daher taugen die meisten nach ihrem Einsatz als Verkaufshilfe nur noch zum Abschalten.

Tipp: Gleiche Sprache sprechen

Eine praktische Sache sind die Fernsteuer-Funktionen im HDMI-Signal Consumer Electronics Control, kurz CEC. Dumm nur, dass außer ein paar Grundbefehlen wie "An", "Aus", "Start" und "Stop" nur wenige Befehle unter verschiedenen Marken kompatibel sind. Wer aber markengleiche Geräte kombiniert, etwa Panasonic-Player mit Panasonic-Plasma-TV, der braucht sich um die richtige Eingangswahl und ähnliches keine Gedanken mehr zu machen, das handeln die Geräte untereinander alleine aus, und auch der Gebrauch einer einzigen Fernbedienung für beides bleibt dann kein Traum. Das gilt für fast alle markengleichen Kombinationen, leider aber nur für wenige Markenmixe. Verwirrend: Die Hersteller nennen CEC unterschiedlich, Panasonic etwa ruft es VIERA-Link. Hier sollten Sie gegebenenfalls Ihren Fachhändler fragen, in wie weit Ihre Wunschkombination aus Geräten miteinander kommuniziert.

Tipp: TV-Tipp

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© Samsung bietet im UE 46 B 7090 neben dem edlen Look und extrem flachen Gehäuse von weniger als 3 cm Tiefe ein aufwendiges Farbmanagement. Nahezu perfekt trafen praktisch alle Parameter vom Farbraum über die Farbbalance und Gamma die Normvorgaben. ...

Noch ein wichtiger Tipp unabhängig von Blu-ray-Disc: Für ein großes TV-Display und erst recht für eine Projektion auf große Leinwand brauchen Sie das schärfste TV-Bild, dass Sie kriegen können, und das kommt aktuell vom Satelliten. Analoger Empfang macht für großformatige Wiedergabe keinen Sinn, wirkt verwaschen und grisselig. Digitaler Kabelanschluss und DVB-T sind schärfer als analoge Standards, aber ungeschlagener Qualitätssieger bleibt der Satellitenempfang, bei dem mit gutem Receiver Sender mit hoher Datenrate durchaus DVD-Qualität erreichen. Ein DVB-S2-HD-Receiver rüstet Sie zudem bestens für den Start der öffentlich-rechtlichen HD-Programme, die allesamt bis zum kommenden Frühjahr on air sein sollen, und das umfasst immerhin sämtliche ARD- und ZDF-Programme.

Tipp: Beste Empfehlungen

stereoplays Schwestermagazin Video-HomeVision testet monatlich Fernseher und Projektoren, weshalb wir die Kollegen baten, uns zwei aktuelle Projektoren und zwei Fernseher zu empfehlen, die sowohl objektiv technisch als auch subjektiv konzeptionell aus der Masse des Angebots herausstechen und eine perfekte Ergänzung zum guten Klang bieten. Sie finden sie auf den vorhergehenden Seiten.

stereoplay Checkliste: Augen auf beim Displaykauf

- Full-HD - 1920 x 1080 Pixel: Für maximale Schärfe muss das Display genauso viele Pixel wie die Blu-ray zeigen.- Gute HDMI-Kabel nehmen: HDMI-Kabel nicht länger als notwendig verlegen. 1080p/60 als Härtetest.- Echte 24 Hz: Achten Sie auf durchgängige 24-Hz-Verarbeitung.- Overscan abschaltbar: Was für analoge Signale sinnvoll ist, kostet bei BD-Wiedergabe unnütz Detailschärfe.

- Shopmodus abstellen: Für zu Hause den für Filmwiedergabe korrekten Modus wählen.Unsinnige Features: Bild-Verschlimmbesserer, DNR etc.: abschalten!- CEC-Steuerung: Bei Playern und TVs gleicher Marke bietet CEC angenehmen Komfort. Namen beachten. - Kalibrieren lohnt sich: Das beste Bild erhalten Sie erst nach der Kalibrierung Ihres Displays durch den Fachmann.

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