Mobilfunk
So testet connect Sprachqualität und Daten
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- Fazit: Große Unterschiede
Um die Qualitäten der Mobilfunknetze zu ergründen, sind hoher Aufwand und große Sorgfalt nötig.
Was Sprachverbindungen angeht, zeigen moderne Mobilfunknetze wenig Schwächen. Wenn doch Kritik kommt, betrifft sie häufig belebte Plätze zu Zeiten, an denen sich dort viele Telefonierer aufhalten. Um dem gerecht zu werden, war in diesem Jahr P3 communications, der seit vielen Jahren bewährte Messpartner von connect, mit zwei Fahrzeugen gleichzeitig unterwegs.
Während das eine stark frequentierte Plätze aufsuchte, war das andere Fahrzeug im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Zwischen beiden liefen simulierte Gespräche, deren Zuverlässigkeit und Audioqualität gemessen wurden. Die Systeme der Wagen riefen sich dabei abwechselnd gegenseitig an. Um die Ergebnisse räumlich zuordnen zu können, befanden sie sich bei diesen Mobile-to-Mobile-Messungen immer in der gleichen Region oder Stadt. Gemessen wurden die gleichen Kenngrößen wie 2009, wobei die Messung von einem Handy zum anderen statt zum Festnetz diesmal für deutlich verschärfte Bedingungen sorgte.
Datenverbindungen auf dem Prüfstand
Neben den Sprachmessungen standen Stabilität und Geschwindigkeit der Datenverbindungen auf dem Prüfstand beider Messfahrzeuge. Dabei analysierte das an Hotspots eingesetzte Fahrzeug in regelmäßigen Intervallen alle üblichen Dienste mit ihren speziellen Protokollen. Hierzu gehörte der Upload über FTP, der HTTP-Download, die Nutzung von E-Mail über IMAP und SMTP sowie das Surfen im Netz. Jeder Netzbetreiber wurde dabei mit seinem hochwertigsten USB-Surfstick sowie der zugehörigen Dashboard-Software gemessen. Nur so kommen etwa Mobilfunknetztypische Flusskontrolloptimierungen zum Tragen.

Damit das bewegte Fahrzeug unter sich sehr schnell ändernden Bedingungen mehr Messpunkte erfassen konnte, beschränkte es sich auf Download-Messungen. Zwischen den Städten legten beide Fahrzeuge auf getrennten Wegen die Strecke teils auf Landstraßen, teils auf Autobahnen zurück.
Hohe Verfügbarkeit statt singuläre Spitzenleistung
Ein weiterer Aspekt moderner Mobilfunkdatennetze wird ebenfalls in den neuen Messungen berücksichtigt. An einzelnen Standorten erreichen Netzbetreiber extreme Geschwindigkeiten (HSPA+ bis theoretisch 21 Mbit/s brutto). Das kann bei reiner Betrachtung der durchschnittlichen Datenraten Schwächen an anderen Stellen überkompensieren.

Um solche verfälschenden Effekte zu vermeiden, bestimmten die Tester bei den Dienste-Messungen die Zeiten für die jeweilige Aufgabe. Dann mittelten sie über alle Einzelwerte. Die bei der Aufgabe übertragenen Datenmenge geteilt durch die so bestimmte Zeit ergibt eine realistische durchschnittliche Datenrate, die nicht von einzelnen Extremwerten verzerrt wird. Die Messung der prozentualen Verfügbarkeit von Highspeed-Verbindungen ergänzt das Bild. Für den Kunden ist breitflächige Verfügbarkeit schließlich wichtiger als singuläre Spitzenleistung.