Alexa zum Mitnehmen
Amazon Echo Buds 2 im Test: Lohnt sich der Kauf?
Amazon steigt nun auch in Deutschland in den Kopfhörermarkt ein. Wir haben uns die Echo Buds der zweiten Generation im Praxistest in die Ohren gesteckt.

Amazon weitet sein Hardware-Portfolio aus und bietet die zweite Generation seiner kabellosen Kopfhörer auch in Deutschland und Österreich an. Die Echo Buds (2. Gen.) sind in zwei Versionen jeweils in Schwarz oder Weiß erhältlich:
- für 119,99 Euro mit kabelgebundenem Ladecase
- für 139,99 Euro mit einem drahtlos aufladbaren Case
- als Zubehör gibt es ein Ladepad von Anker für 18 Euro
Überzeugen Klang und ANC?
Kommen wir gleich zur Königsdisziplin: dem Klang. Der ist nicht schlecht, kann aber nicht wirklich begeistern. Höhen geraten gerne mal zu schrill, Bässe zu rumpelig. Generell fehlt es der Performance an breitflächig differenzierter Brillanz. Zur Übertragung vom Zuspieler setzt Amazon auf Bluetooth 5.0 und das Standard-Audioprotokoll A2DP. Das hochwertigere aptX wird nicht unterstützt.
Auch die aktive Geräuschunterdrückung haben wir in dieser Preisklasse schon deutlich wirkungsvoller erlebt, etwa bei den Anker Soundcore Liberty Air 2. Läuft leise oder keine Musik, kommt bei den Ear Buds einfach zu viel durch. Der Transparenzmodus, der Umgebungsgeräusche verstärkt, lässt sich in fünf Stufen anpassen – fabriziert mit zunehmender Durchlässigkeit aber ein deutliches Ruherauschen.
Alexa hört aufs Wort
Dafür gehen die Amazon-Stöpsel beim Thema Sprachsteuerung und Alexa in die Vollen. Die Echo Buds hören aufs Wort und setzen Befehle unmittelbar um. Musik lässt sich auf Zuruf aus Amazon Music, Spotify oder Apple Music starten. Dabei werden auch komplexere Suchanfragen („Alexa, spiele die Playlist/das neue Album von XXX auf Apple Music“) erfüllt.


Die üblichen Alexa-Anfragen wie Wetter, Nachrichten aus der bevorzugten Quelle, Kalendereinträge (abfragen oder erstellen) und 1000 andere Dinge lassen sich mit der Assistenz selbstverständlich ebenfalls erledigen. Wer sein Smart Home über Alexa verwaltet, kann mit den Echo Buds auf Zuruf das Licht einschalten oder die Heizung hochfahren. Wer Apples Siri oder Googles Assistent nutzen möchte, kann den bevorzugten Assistenten in der App über den Punkt „Tap-Steuerung“ auf eine Sensorfläche legen.
Automatischer Stopp und IPX4
Gut: Die Wiedergabe stoppt automatisch, wenn man einen Ohrhörer herausnimmt. Zudem sind die Echo Buds nach IPX4 gegen Spritzwasser und Schweiß geschützt. Eine Belüftung sorgt für Druckreduktion, zur individuellen Anpassung liegen vier Ohrpolster und drei optionale Ohrbügel bei. Die App bietet zudem einen Passtest. Die Echo Buds sitzen sicher, fühlen sich aber ein wenig hart an.
Ein nettes Gimmick: Der Zuruf "Alexa, starte ein Workout" protokolliert auf Spaziergängen oder Joggingrunden die Anzahl der Schritte, die Geschwindigkeit pro Kilometer sowie die zurückgelegte Strecke. Das aktuelle Tempo lässt sich während der Rennerei jederzeit abfragen. Verrät man der App sein Gewicht, bekommt man auch verbrannte Kalorien mitgeteilt.
An den Hörern lassen sich durch Tipper auf die Sensorflächen die üblichen Aktionen auslösen – Start, Stopp, Titelsprung und der Wechsel zwischen ANC und Transparenzmodus. Das Feintuning erfolgt über die Alexa-App auf dem Smartphone.
Akku durchschnittlich
Der Akku spielt bis zu 5 Stunden Musik, wenn man ANC und Alexa handsfree deaktiviert bis zu 6,5 Stunden. 15 Minuten im Case reichen für weitere 2 Stunden. Mit vollständiger Aufladung im Case sind bis zu 15 Stunden (19,5 Stunden) drin. Telefonieren – was im Test in guter Qualität möglich war – kann man bis zu 4 Stunden (12 Stunden mit Ladecase). Keine Rekordwerte, aber alltagstauglich.
Fazit: Für Alexa-Fans
Der große Wurf sind die Echo Buds der 2. Generation nicht – bei Klang und ANC haben Mitbewerber fürs gleiche oder weniger Geld mehr zu bieten. Wer sein Leben mit Alexa teilt und die Komfortfunktionen der Sprachassistenz schätzt, findet aber eine solide Möglichkeit, diese Qualitäten auch unterwegs zu nutzen.