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Technik. Tests. Trends.
Testbericht

AV-Receiver Onkyo TX NR 3007

Sagenhaft, wie souverän-locker und doch rhythmisch auf den Punkt gebracht der Onkyo TX NR 3007 (1800 Euro) die Bassläufe von Benny Rietvelds "100 SQ.FT." übertrug.

Autor: Johannes Maier • 1.9.2010 • ca. 1:30 Min

AV-Receiver Onkyo TX NR 3007
AV-Receiver Onkyo TX NR 3007
© Archiv
Inhalt
  1. AV-Receiver Onkyo TX NR 3007
  2. Datenblatt

Nach dem Öffnen des TX NR 3007 riefen die Tester zur Sicherheit nochmal bei Onkyo an: "Das gibt's doch nicht, dass dieser 25 Kilo schwere AV-Receiver nur 1800 Euro kostet!" Summa summarum spannen neben dem Standby-Benjamin gleich drei kernige Trafos das Netzfutter um, was in puncto Vorstufen- un...

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Eine von zig Anschlussoptionen des 9-Kanalers: Sieben Lautsprecher bleiben stets unter Strom, dazu kommt bequemes Umschalten zwischen den Klemmen Front Wide (1) und Front Height (2).
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Nach dem Öffnen des TX NR 3007 riefen die Tester zur Sicherheit nochmal bei Onkyo an: "Das gibt's doch nicht, dass dieser 25 Kilo schwere AV-Receiver nur 1800 Euro kostet!"

Summa summarum spannen neben dem Standby-Benjamin gleich drei kernige Trafos das Netzfutter um, was in puncto Vorstufen- und Videoboard-Versorgung zu erzstabilen Verhältnissen führt. Dann harren nicht die üblichen sieben, sondern neun säuberlichst separat aufgebaute  Endstufen auf multikanalige Großtaten, wozu jetzt auch die Ansteuerung entweder von Front-oben- oder von Front-Wide-Zusatz-Boxenpärchen gehört. Dafür stehen als Algorithmen sowohl Dolby Pro Logic IIz als auch Audyssey DSX zur Verfügung.

Darüber braucht sich der HiFi-Purist aber nicht aufzuregen, weil er Hall-Funktionen jeglicher Art, die bei dem mit drei DSP-Tonprozessoren bestückten 3007 auch THX-Ultra2-Plus-Tricks umfassen, auf "Direct"- oder "Pure-Audio"-Knopfdruck abstellen kann.

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1) Hier schwitzen 18 Endtransistoren für neun Endstufen, die Ansteuerungs-kreise bekamen eigene Platinen. 2) Der rechte Zusatztrafo versorgt die Videosektionen, der linke die analogen Eingangskreise. 3) Unter den Extra-Trafos befinden sich zwei Ventilatoren, die bei stereoplay aber nicht hörbar störten.
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Von Front links bis zum einzeln regelbaren Subwoofer 2, für alle Kanäle setzt der Onkyo feine Stereo-D/A-Wandler des Typs PCM 1796 ein. Schließlich nickt der Videofreund andächtig, wenn er auf der Videoplatine den adligen Prozessor Reon VX von Genesis/Faroudja erblickt. Der erlaubt für alle Eingangssignale - von Skalierung und De-Interlacing ganz abgesehen - so tüftelige Kalibrierungen, dass er ausgewachsene ISF-zertifizierte Ingenieure herausfordern kann (Imaging Science Foundation).

Lassen die dumpfen UKW-Töne des Onkyo auf das hellere Internet-Angebot von Last.fm und vTuner schielen, erwies er sich bei CDs als braver Ombudsmann. Kraftvoll, perspektivisch, doch nie hart oder ruppig, den angenehm-milden Klängen vertrauten wir uns gerne an. Ebenso den weiten wie sauber abgezirkelten Räumen, die der 3007 schon bei den Altformaten DTS und Dolby Digital offeriert. Bei HD-Musik blieben dann die Münder offen stehen. Sagenhaft, wie souverän-locker und doch rhythmisch auf den Punkt gebracht der Onkyo die Bassläufe von Benny Rietvelds "100 SQ.FT." übertrug. Überaus jung, schwungvoll und lieblich erschien die Stimme der goldigen Dänin Annekei dazu. So holte der Onkyo - wegen seiner Höhenkunst hatte Denons AVR 4310 bis dato die Nase vorn - bei HD-Titeln auf und avanciert damit zum eventuell noch interessanteren Sonderangebot.

Onkyo TX NR 3007

Vollbild an/aus
Onkyo TX NR 3007
Onkyo TX NR 3007
HerstellerOnkyo
Preis1800.00 €
Wertung53.0 Punkte
Testverfahren1.0