Onkyo DP-X1 im Test
Onkyo will die mobile Musikwiedergabe mit dem DP-X1 auf neue Füße stellen. Vor allem in der Klangqualität soll der Mobilplayer Maßstäbe setzen. Wirklich? Wir hören im Test genau hin.

Braucht man neben dem Smartphone wirklich noch einen weiteren mobilen Musikplayer? Wir finden: Ja! Schließlich kennen wir die Schwächen aktueller Smartphones, wenn es um echten audiophilen Genuss geht. Da die japanischen Ingenieure von Onkyo auch nicht taub sind, haben sie sich mit dem DP...
Braucht man neben dem Smartphone wirklich noch einen weiteren mobilen Musikplayer? Wir finden: Ja! Schließlich kennen wir die Schwächen aktueller Smartphones, wenn es um echten audiophilen Genuss geht. Da die japanischen Ingenieure von Onkyo auch nicht taub sind, haben sie sich mit dem DP-X1 einen außergewöhnlichen mobilen Player einfallen lassen: einen, bei dem sich alles um die Musikqualität dreht.
Das beginnt schon bei den Komponenten. Nicht einer, nein zwei D/A-Wandler des Typs Sabre ES9018K2M nebst den passenden Kopfhörerverstärkern Sabre 9601K kommen zum Einsatz, sodass ein symmetrischer Aufbau möglich wird. Zudem ist die Platine der Audiokomponenten von der Hauptplatine getrennt. So viel Aufwand braucht natürlich Platz, und so ist das Gerät deutlich größer und schwerer als ein aktuelles Smartphone, und es liegt mit seinem kantigen Design auch nicht besonders gut in der Hand.
Es gibt dafür aber einen symmetrischen Kopfhörer-Ausgang, den man gleich in zwei Modi betreiben kann. Das Format ist mit der vierpoligen 2,5-mm-Klinkenbuchse jedoch ziemlich ungewöhnlich, zumal Onkyo keinen Adapter beilegt. Eine normale 3,5-mm-Buchse findet sich allerdings auch, dann ist man wiederum auf herkömmliche, unsymmetische Kopfhörer beschränkt.

Die Wandler-Chips leisten Erstaunliches. Nicht nur HiRes-Audio im PCM-Format decodieren sie (24 Bit bis 384 kHz), sondern auch DSD-Streams mit bis zu 11,2 MHz. Erstmals unterstützt Onkyo mit diesem Player auch das neue HiRes-Format MQA (Infos siehe Seite 10). Über einen eigenen Online-Shop kann man sich MQA-codierte Songs kaufen und direkt per WLAN auf das Gerät herunterladen. Platz gibt es genug, 32 GB interner Speicher und zwei Steckplätze für Micro-SD-Karten liefern zusammen über 400 GB Speicher.
Die Bedienung läuft ganz nach Smartphone-Manier ab - das ist auch kein Wunder, denn schließlich läuft auf dem Player Android in der Version 5.1.1. Die spezielle Onkyo-Player-App macht einen guten Job, sowohl optisch als auch von ihren Funktionen her. Ein grafischer Equalizer mit Spectrum-Analyzer in Echtzeit sticht besonders hervor. Hier gibt's sogar EQ-Presets von berühmten Musikern, die man nachladen kann. Wer solcherlei digitale Audiospielereien nicht mag, der kann die DSP-Funktionen in den Einstellungen aber auch ganz einfach abschalten.

Da der Kopfhörer-Ausgang kein besonders kräftiges Signal liefert, sollte man wirkungsgradstarke Hörer verwenden. Im Test nahmen wir den Sennheiser HD800S und den Audezé EL-8ti. Besonders mit dem Sennheiser klang der Onkyo wunderbar frisch und transparent. Er bildete eine so schöne breite Bühne ab mit einer feinen Durchzeichnung der Mitten und Höhen, wie wir sie so von mobilen Geräten noch nicht gehört hatten.
Fazit
Wenn es einen Grund gibt, zusätzlich zum Smartphone noch ein weiteres Gerät bei sich zu tragen: der Onkyo DP-X1 ist es! Er klingt rund und unangestrengt mit einer guten Prise Transparenz und verarbeitet so ziemlich jedes Dateiformat. Man sollte ihm aber einen guten Kopfhörer mit hohem Wirkungsgrad gönnen.