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Wie gut sind Klang, Akkulaufzeit und Tragekomfort?

Bose Ultra Open Earbuds Test: Freiheit für die Ohren kostet

Die Ultra Open Earbuds von Bose sind offene Kopfhörer mit dafür überraschend gutem Klang und luftigem Tragegefühl. Für wen die Earbuds geeignet sind und wo die Nachteile liegen, verrät unser Test.

Autor: Lennart Holtkemper • 6.6.2024 • ca. 5:45 Min

Online-Siegel
gut
BoseUltra Open Earbuds
Open-Ear-Kopfhörer
Juni 2024 Zum Produkt
Bose-Ultra-Open-Earbuds-mit-Case
Boses Ultra Open Earbuds sind für all jene, die beim Musikhören etwas Umwelt ans Ohr lassen möchten. Was taugen die Kopfhörer für den sportlichen Preis?
© connect

Kopfhörer im Open-Ear-Design waren längere Zeit eher ein Nischenprodukt. Mit Huawei hat sich im letzten Jahr ein größerer Hersteller mit den futuristischen FreeClip in den Markt gewagt. Mit Bose ist nun ein Kopfhörer-Pionier in das Feld eingestiegen. Die Bose Open Earbuds sind mit 350 Euro noch...

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Pro

  • trägt sich sehr angenehm und luftig
  • leicht und kompakt
  • Außengeräusche werden nicht abgeschottet
  • trotz offener Bauform guter Klang
  • sehr gutes 360-Grad-Audio
  • einfache und präzise Bedienung
  • lange Akkulaufzeit

Contra

  • Case lässt sich nicht kabellos laden
  • Sprachverständlichkeit beim Telefonieren in Senderichtung mäßig
  • Lautstärke teils zu niedrig in lauten Umgebungen

Fazit

connect-CHECK!: gut | Boses Ultra Open Earbuds sind vor allem für draußen beim Sport und in der Natur eine gute Wahl, wenn man noch etwas von seiner Umwelt mitbekommen möchte. Klanglich sind die Kopfhörer für ihre Bauform zwar gut, wer aber genüsslich Musik hören möchte, greift lieber zu In-Ears. Auch die Telefonqualität ist für das Gegenüber eher mäßig und der Preis ist hoch.

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Kopfhörer im Open-Ear-Design waren längere Zeit eher ein Nischenprodukt. Mit Huawei hat sich im letzten Jahr ein größerer Hersteller mit den futuristischen FreeClip in den Markt gewagt.

Mit Bose ist nun ein Kopfhörer-Pionier in das Feld eingestiegen. Die Bose Open Earbuds sind mit 350 Euro noch einmal 150 Euro teurer als das Pendant von Huawei. Dafür bieten sie auch 360-Grad-Audio. Doch wie gut ist der Klang beim offenen Design tatsächlich? Halten die Kopfhörer auch beim Sport? Für wen sind die Earbuds geeignet? Und wie gut lässt es sich mit den Open Earbuds telefonieren? Das klären wir für Sie im Test!

Bose Ultra Open Earbuds bei MediaMarkt, Saturn und Co. kaufen

Mit ihrer UVP von 350 Euro sind die Bose Ultra Open Earbuds kein Schnäppchen. Boses Premium In-Ears gingen für denselben Preis an den Start, sind aktuell aber für 280 Euro zu haben. Auch die Open Earbuds sind bereits günstiger geworden, kosten jedoch immer noch mehr als Premium In-Ears. Preise bei Amazon, MediaMarkt, Saturn und Co. liegen aktuell um 339 Euro.

Bose Ultra Open Earbuds im Test: Man spürt sie kaum beim Tragen

Die Open Earbuds bestehen aus einem L-förmigen Steg, den man in die Ohrmuschel einhängt und einem Zylinder, der hinter das Ohr geklemmt wird. Verbunden ist alles mit einem flexiblen Bügel aus weichem Silikon. Das Einsetzen und Justieren in der Ohrmuschel erfordert mit einer Hand etwas Fingerspitzengefühl, nach kurzer Zeit hat man aber den Dreh raus.

Am Ohr halten die Bose Open Earbuds ausgezeichnet, ohne zu verrutschen. Selbst beim Joggen ist der Sitz zumindest bei uns sehr sicher gewesen. Allerdings mag der Halt auch von der Ohrform abhängen. Mit 6,5 Gramm pro Stöpsel ist das Gewicht der Open Earbuds etwas höher als bei Huaweis Pendant. Dennoch merkt man sie beim Tragen kaum, da der Klemmdruck sehr gering ist. Nach kurzer Zeit hat man fast vergessen, dass man Kopfhörer im Ohr hat, wenn da nicht die Musik wäre.

Bose liefert wie üblich eine sehr gute Verarbeitung ab. Die Open Earbuds sind aus hochwertigem Kunststoff gefertigt und zudem nach IPX4 vor Spritzwasser geschützt. Schweiß oder etwas Regen kann den Kopfhörern also nichts anhaben.

Bose_Ultra_Open_Earbuds_tragen
Der Tragekomfort der Bose Ultra Open Earbuds ist sehr hoch.
© connect

Steuerung mit Knopf statt Touch ist top

Die Bedienung ist denkbar einfach: Statt auf eine berührungsempfindliche Gestensteuerung zu setzen, verbaut Bose lieber Tasten auf den Zylindern, die hinter dem Ohr klemmen. Per kurzem Tastendruck startet und stoppt man Musik, springt zum nächsten Titel oder nimmt Anrufe an. Außerdem lassen sich die Lautstärke und die Audio-Modi ändern.

Vorteil der physischen Steuerung ist die hohe Präzision. Gerade beim Sport muss man nicht lange rumtüdeln, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Ein Griff, eine Eingabe und ein sofortiges Ergebnis. So mögen wir das. Im Winter wird zudem die Steuerung per Handschuhe zum Kinderspiel. Einzig eine Trageerkennung fehlt uns im Funktionsumfang. Was wir nicht verstehen, da Head-Tracking mit an Bord ist.

Bose-Ultra-Open-Earbuds
Die Open Earbuds sind mit 7,5 Gramm pro Stöpsel leicht. Über die Taste auf dem Zylinder geht die Steuerung leicht vom Finger.
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Open Earbuds mit gutem Sound, aber einigen Nachteilen

Prinzipbedingt bieten die Bose Open Earbuds durch ihre offene Bauweise keinen Tiefbass. Der Frequenzgang beginnt somit erst im oberen Bassbereich. Im Gesamtbild liefern die Kopfhörer aber dennoch einen ausgewogenen und verzerrungsarmen Klang mit guter Präsenz im Stimmbereich. Dank hochauflösender Bluetooth-Codecs wie aptX-Adaptive bieten sie auch feinauflösenden Klang.

Musikhören macht also trotz der leichten bauartbedingten Einschränkungen Spaß. Man muss sich dennoch bewusst machen, dass man bei In-Ear-Kopfhörern in der Preisklasse einen besseren Sound bekommt. Zudem hängt der Sound im Gegensatz zu klassischen In-Ears bei den Open Earbuds stärker von der Trageposition ab. Ein großer Vorteil des Konzepts ist allerdings, dass man nicht von Umgebungsgeräuschen abgeschottet wird. Beim Joggen oder Spazierengehen hört man also immer noch die Natur um sich herum, oder ob von hinten ein Radfahrer oder Auto kommt.

Ein paar Nachteile ergeben sie dadurch aber erwartungsgemäß ebenfalls: In leisen Umgebungen beschallt man mit den Open Earbuds auch seine Mitmenschen ein wenig, selbst wenn man die Lautstärke nur halb aufdreht. Apropos Lautstärke: Diese ist mit von uns gemessenen 91 dB für die meisten Situationen völlig ausreichend. Joggt man an einer befahrenen Straße oder radelt bei Wind und hört dabei einen Podcast, wünscht man sich öfters mehr Reserven. Selbst voll aufgedreht versteht man dann teils zu wenig. Hilfreich ist die automatische Lautstärkesteuerung, die bei Umgebungslärm selbstständig weiter aufdreht.

Bose-Ultra-Open-Earbuds-FQ-Diagramme
Im Frequenzdiagramm erkennt man gut die Unterschiede zwischen einem In-Ear wie den QC Ultra Earbuds (grün) und den Open Earbuds (rot). Erstere bietetn deutlich mehr Bass (zwischen 20-100 Hz). Von Natur aus sind die Open Earbuds auch etwas basslastiger und bieten mehr obere Höhen als Huaweis FreeClip (blau).
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360-Grad-Audio für Raumklang mit an Bord

Ein Highlight der Open Earbuds ist das Headtracking und immersives 360-Grad-Audio. Aktiviert man diesen Modus, entsteht die Illusion, man höre die Musik in einem Raum über Lautsprecher. Es gibt dabei einen Modus für stationäres Musikhören und einen für Bewegung. Bei ersterem bleibt die Musik statisch im virtuellen Raum. Dreht man den Kopf, bewegt sich die Musik nicht mit, sondern kommt weiterhin von vorne. Bei zweiterem folgt die Musik langsamen Kopfbewegungen, was sehr gut funktioniert.

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Die Bose-App bietet die wichtigsten Funktionen

In der Bose-App erhält man eine Übersicht der wichtigsten Funktionen. Der Homescreen zeigt den Akkustand der beiden Earbuds, leider fehlt der des Ladecase. Obendrein bietet die App eine Option, Klang-Modi für unterschiedliche Situationen festzulegen. So kann man an den Earbuds schnell zwischen Stereo-Sound und den zwei 360-Grad-Klangprofilen wechseln.

Einen Equalizer gibt es ebenfalls, um den Sound noch etwas zu tunen. Mit ihm passt man die Bässe, Mitten und Höhen gesondert an, oder greift auf vier Voreinstellungen zurück. Eigene Pre-sets kann man nicht erstellen. Zu guter Letzt lassen sich die Tasten der Earbuds noch mit vier verschiedenen Shortcuts programmieren, um die Sound-Modi zu wechseln oder den Sprachassistenten zu rufen - praktisch.

Bose-Ultra-Open-Earbuds-Screens-App
Links: Auf dem Homescreen der App wird der Ladestand angezeigt und es gibt Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen. Mitte: Der 3-fach-Equalizer ist einfach, aber praxisgerecht, weil klanglich überzeugend. Rechts: Die Funktion der Tasten am linken und rechten Earbud lassen sich anpassen.
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Starke Akkulaufzeit, mäßige Telefoniequalität

Bose verspricht für die Ultra Open Earbuds 7,5 Stunden Akkulaufzeit, wenn man sie im normalen Stereo-Modus nutzt. Das ist sehr stark. Schaltet man auf 360-Grad-Audio um, reduziert sich die Laufzeit auf 4,5 Stunden, was immer noch ein guter Wert ist.

Das Lade-Case für die Open Earbuds ist kompakt gebaut und lässt sich einfach in der Hosentasche verstauen. Mit ihm hat man zusätzliche 19,5 Stunden Musikgenuss im Gepäck. Einziger Wermutstropfen für den Oberklassepreis: Das Case unterstützt kein kabelloses Laden.

Telefonieren macht mit den Open Earbuds weniger Spaß, zumindest für das Gegenüber. Die Sprachqualität in Senderichtung ist nämlich eher mäßig und dumpf. Vor allem, wenn man in lauter Umgebung telefoniert, dort ist die Geräuschunterdrückung der Open Earbuds nämlich unterdurchschnittlich. Den Partner auf der anderen Seite versteht man beim Telefonieren hingegen sehr gut.

Bose-Ultra-Open-Earbuds-Ladecase
Auf der Rückseite des Ladecase befindet sich der Paring-Knopf. Leider lässt sich das Case nur kabelgebunden per USB-C laden.
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Fazit: Kopfhörer für spezielle Zwecke

Die Bose Ultra Open Earbuds sind nicht die erste Wahl für jeden, sondern sprechen eine kleinere Zielgruppe an. Wer vor allem für draußen und beim Sport und in der Natur noch etwas von seiner Umwelt mitbekommen möchte, trifft mit den Open Earbuds eine gute Wahl. Telefonieren möchte man in dieser Situation eh weniger. Klanglich sind die Kopfhörer für ihre Bauform zwar gut, wer aber genüsslich Musik hören möchte, greift lieber zu In-Ears.

Bose Ultra Open Earbuds Alternativen

Der Markt für offene Kopfhörer ist nicht riesig, es gibt aber trotzdem ein paar günstigere Alternativen zu Boses Open Earbuds.

  • Shokz Open Fit und Open Run: Die Open Fit von Shokz haben in unserem Test mit sehr guter Preis/Leistung abgeschnitten. Für Läufer, dann aber mit Nackenbügel, sind die Open Run geeignet.
  • Huawei FreeClip: Wer es beim Design extravaganter mag, ist bei den Huawei FreeClip richtig. Sie bieten ebenfalls einen guten Klang, tragen sich angenehm und sind mit 179 Euro deutlich günstiger.
  • In-Ear-Kopfhörer mit sehr gutem Transparenzmodus: Alternativ kann man einen In-Ear kaufen, der einen Transparenzmodus mit keiner Dämpfung oder sogar einer leichten Verstärkung der Außengeräusche bietet. Damit hätte man das beste aus zwei Welten: sehr guter Klang und trotzdem keine Abschottung. Einzig der Gehörgang wird natürlich verschlossen. Mögliche Kandidaten sind: Sennheiser Momentum Wireless 4 (235 Euro), Oneplus Buds Pro 2 (175 Euro), Samsung Galaxy Buds FE mit Verstärkung der Außengeräusche (60 Euro)
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Open-Ear-Kopfhörer
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Bose Ultra Open Earbuds: Technische Daten und Messwerte

Vollbild an/aus
Bose Ultra Open Earbuds Technische Daten und Messwerte
Preis (Euro): 350
GÖßE UND GEWICHT
Abmessungen Ladeschale (L x B x H in mm): 42 x 65 x 26
Gewicht Kopfhörer (Paar)/Ladeschale (Gramm): 13/44
CONNECTIVITY
Bluetooth/Multipoint-Anbindung: 5.3/+
Audio-Codecs: SBC/AAC/aptX adaptive
BEDIENUNG UND FUNKTIO
Lautstärke/Anruf annehmen: +/+
ANC/Transparenzmodus/Trageerkennung:-/-/-
Bedienkomfort: sehr gut
VERARBEITUNGSQUALITÄT
Materialwahl/Qualität Kopfhörer: hochwertig
Wasserresistenz Kopfhörer: IPX4
Material Ladeschale: Kunststoff
MESSWERTE
Akkulaufzeit (h:mm): 7:30
max. Lautstärke (dB): 91
SPRACHQUALITÄT TELEFONIE (Senden/Empfangen)
Klang (MOS/max. 5): 2.6/3.0
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5): 2.0
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5): 1.5
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