DxO PureRAW 5 im Test
Die neueste Version von DxO PureRAW verbessert Rauschreduktion und führt lokale Korrekturen ein.

Die fünfte Version des RAW-Konverters DxO PureRAW stärkt die Kernkompetenz der Anwendung – RAW-Entwicklung und Entrauschen – durch eine weiterentwickelte DeepPRIME-Engine der dritten Generation. Außerdem enthält die Software eine Beta-Version der für X-Trans-Sensoren optimierten DeepPRIME X...
Die fünfte Version des RAW-Konverters DxO PureRAW stärkt die Kernkompetenz der Anwendung – RAW-Entwicklung und Entrauschen – durch eine weiterentwickelte DeepPRIME-Engine der dritten Generation. Außerdem enthält die Software eine Beta-Version der für X-Trans-Sensoren optimierten DeepPRIME XD3-Engine.
Weitere Neuerungen sind eine überarbeitete Benutzeroberfläche, benutzerdefinierte Presets für die RAW-Konvertierung und lokale Korrekturen. DxO PureRAW 5 ist für macOS und Windows erhältlich. Die unbefristete Lizenz kostet 120 Euro, das Upgrade von Version 3 oder 4 schlägt mit 80 Euro zu Buche.

Als Plug-in oder Standalone
PureRAW 5 kann als eigenständiges Programm oder als Plug-in für Adobe Lightroom Classic genutzt werden. Ohne Funktionen zur Bildverwaltung oder umfassenden Bearbeitung eignet sich das Programm eher als Ergänzung – in erster Linie für Fotografen, die regelmäßig mit RAW-Bildern arbeiten.
PureRAW 5 akzeptiert ausschließlich RAW-Dateien und konvertiert diese zu DNG-, TIFF- oder JPEG-Bildern. Neben Rauschreduktion werden optische Fehler wie Verzeichnungen etc. durch passende Kamera-Objektiv-Module korrigiert. Leider akzeptiert PureRAW keine DNGs, obwohl dieses Format als RAW von Smartphone-Herstellern sowie auch von Leica und Pentax verwendet wird.
Die Benutzeroberfläche von PureRAW 5 ist übersichtlich, der Workflow einfach: Bilder werden per Drag-and-drop oder direkt aus Lightroom übergeben. Die Software schlägt automatisch passende Korrekturmodule vor.
Die Konvertierung kann mit oder ohne Vorschau erfolgen und die angepassten Einstellungen lassen sich als Preset speichern. Einige Bugs trübten jedoch das Bild: vereinzelte Abstürze und fehlerhafte Stapelverarbeitung (einige Bilder wurden „vergessen“).

Lokale Korrekturen
Die lokalen Korrekturen erlauben dem Benutzer, eine oder mehrere Masken zu erstellen, um nur ausgewählte Bereiche zu bearbeiten. Prinzipiell sind diese ein wichtiges Werkzeug, allerdings erscheinen sie weniger sinnvoll in Verbindung mit Rauschreduktion: Typischerweise würde man ein Bild als Ganzes entrauschen und nicht ausgewählte Bereiche.
DeepPRIME 3
Die DeepPRIME 3-Engine kombiniert Rauschminderung und Demosaicing. Zusätzlich korrigiert die neue Version auch chromatische Aberrationen und arbeitet nicht nur genauer, sondern auch schneller als ihre Vorgänger.
Neben DeepPRIME 3 stehen auch DeepPRIME XD2S sowie die neue Beta-Version DeepPRIME XD3 für X-Trans-Dateien als weitere Engines zur Verfügung. DeepPRIME XD2S liefert laut DxO besonders viele Details. Die Beta-Version XD3 richtet sich speziell an Fujifilm-Nutzer – bisher eine Schwachstelle vieler RAW-Konverter.



Im Vergleich zu Lightroom Classic zeigte PureRAW 5 auf dem Testrechner deutlich kürzere Verarbeitungszeiten. Zudem greift Lightroom stärker in Schärfe und Kontrast ein und liefert knackigere, aber auch künstlich wirkende Bilder. DxO geht subtiler vor und produziert natürlichere Ergebnisse – eine gute Basis für die weitere Bearbeitung.
Besonders bei hohen ISO-Werten konnte DxO überzeugen. DeepPRIME XD2S entfernte das Rauschen am effektivsten und bewahrte zugleich viele Details. Auch DeepPRIME 3 war Lightroom meist beim Entrauschen überlegen – bei der Detailtreue lag Lightroom in einigen Fällen oft gleichauf.
Fujifilm X-Trans
Die Beta-Engine DeepPRIME XD3 konvertiert X-Trans-RAWs aktuell nur ins DNG-Format. Lightroom verweigerte im Test das Öffnen dieser Dateien mit dem Hinweis auf mögliche Beschädigung durch DxO. Hier besteht Verbesserungsbedarf. Die Beta-Engine liefert rauschärmere und detailreichere Bilder als DeepPRIME 3. Aber sie verstärkt Schärfe, Kontrast und Farben deutlich stärker. Die Ergebnisse wirkten hochwertiger als bei Lightroom. Wer allerdings einen natürlicheren Look bevorzugt, könnte mit DeepPRIME 3 ebenfalls zufrieden sein.



Fazit
DxO PureRAW 5 ist ein leistungsfähiger RAW-Konverter für Fotografen, die viel im RAW fotografieren. Wer auf höchste Qualität beim Entrauschen setzt, findet in DxO PureRAW 5 ein starkes Werkzeug. Die Software entrauscht Fotos besser als Lightroom, vor allem bei hohen ISO-Werten und bei Fujifilm-Kameras mit X-Trans-Sensoren. Die lokalen Korrekturen sind an sich eine tolle Neuerung, doch in Verbindung mit der Rauschreduktion weniger sinnvoll.