Das Pixel 9 Pro ist spitzenklasse

Pixel 9 Pro: Preise und Alternativen: Der Speicher ist ein Witz

Das Pixel 9 Pro startet bei 1.099 Euro mit 16/128 GB. Im Vergleich mit den Vorgängern vergrößert Google zwar den Arbeitsspeicher, bleibt aber bei 128 GB in der Einstiegsvariante. Das ist viel zu wenig, zum einen mit Blick auf den hohen Preis, zum anderen, weil eine Speichererweiterung mit MicroSD nicht möglich ist. Mindestens 256 GB sollten in der Oberklasse als gesetzt gelten. Diese kosten bei Google jeweils 100 Euro mehr, die Version mit 512 GB kostet 1.279 Euro.

Das iPhone 16 Pro startet bei 1.199 Euro mit 128 GB, also etwas teurer. Günstiger wird es bei der Android-Konkurrenz: Das Xiaomi 14 haben wir schon für 700 Euro gesehen, Samsungs Galaxy S24 ist ebenfalls für diesen Preis zu haben. Die beiden Top-Smartphones sind so günstig, weil die Nachfolger in den nächsten Monaten erwartet werden.

Google Pixel 9 Pro vs. Samsung Galaxy S24 im Vergleich

Pixel 9 Pro: Kompakt, schwer und anschmiegsam

Mit seinem 6,3 Zoll großen Display gehört das Pixel 9 Pro zur Minderheit der kleinen Highend-Smartphones. Die meisten Top-Geräte sind 6,7- bis 6,9-Zöller à la Pixel 9 Pro XL, iPhone 16 Pro Max oder Galaxy S24 Ultra. Es liegt exzellent und sehr gut ausbalanciert in der Hand, die auf der Rückseite in einer harten Stufe abstehende Kameraeinheit mögen einige als störend empfinden, andere werden sie als willkommene Stützfläche für den Zeigefinger schätzen lernen - so liegt das Phone noch sicherer in der Hand. Die Rückseite besteht aus satiniertem Glas, das nahezu unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist und sich seidig anfühlt. Unser Testmodell ist in "Obsidian", also grauschwarz. Weitere Farben sind "Porcelain", "Hazel" und "Rose Quartz".

Der breite Rahmen folgt dem Trend zum kantigen Smartphone, dabei sind die Ränder aber ganz fein gerundet, sodass sich das Phone weich der Hand anschmiegt. Der auf Hochglanz polierte Metallrahmen sieht edel aus und fühlt sich genauso an, die Haptik erreicht iPhone-Niveau. Da überrascht es nicht, dass das Pixel 9 Pro mit 199 Gramm exakt genauso viel wiegt wie das iPhone 16 Pro. Für einen 6,3-Zöller ist das ein hohes Gewicht, aber es unterstreicht auch die Wertigkeit.

Natürlich ist das Pixel 9 Pro wasserfest nach IP68.

Pixel 9 Pro Display: Ein Unterschied, den man sieht

Dass das 6,3 Zoll große OLED mit 1.280 x 2.856 Pixel fein auflöst und per LTPO dynamisch zwischen 1-120 Hertz regelt, wird in dieser Preisklasse niemanden überraschen. Dass es aber leuchtstark ist, wie kein anderes Smartphone, haben wir nicht erwartet. Mithalten kann da nur das Schwestermodell Google Pixel 9 Pro XL. Wie Google diese OLEDs in die Pixel gezaubert hat, wissen wir nicht. Wir sind aber schwer begeistert.

Google Pixel 9 Pro technische Daten

• Preise und Speicher: 128/16 (1.099 Euro); 256/16 GB (1.199 Euro); 512/16 GB (1.329 Euro)
• Farben: Obsidian, Porcelain, Hazel, Rose Quartz
• Abmessung und Gewicht: 152,8 x 72,0 x 8,5 Millimeter; 199 Gramm
• Chipsatz: Google Tensor G4
• Display: 6,3 Zoll; 1280 x 2856 Pixel; 1-120 Hertz LTPO; HDR-Unterstützung; 3.000 Nits Spitzenhelligkeit; Gorilla Glas Victus 2
• Hauptkamera: 50 MP, Blende f/1.7 und OIS
• Ultraweitwinkel: 48 MP, Blende f/1.7, Sichtfeld 123 Grad
• Tele-Optik: 48 MP, Blende f/2.8, 5-fach-Zoom
• Frontkamera: 42 MP mit Autofokus
• Video: 8K 30 fps (Hauptkamera), 4K 60 fps (Selfie-Kamera), 10-bit-HDR-Videos
• Vernetzung: 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3, UWB, Dual-SIM (1x Nano + E-SIM), USB 3.2
• Akku: 4.700 mAh, 27 Watt per Kabel, 12 Watt kabellos (21 Watt mit Pixel Stand 2. Generation)
• System: Android 14, 7+7 Jahre Updates
• Sonstiges: Stereo-Lautsprecher, IP68

Pixel 9 Pro mit Ultraschall und Face ID

Der im Display integrierte Fingerabdrucksensor arbeitet nicht mehr optisch, sondern per Ultraschall. Die Technologie ist nicht nur sicherer, sondern auch weniger anfällig für Fehleingaben, feuchte oder nasse Finger sind damit kein Problem. Noch komfortabler arbeitet aber die Gesichtserkennung. Google ist es gelungen, sie so sicher zu machen, dass man darüber auch Banküberweisungen oder Bezahlungen freigeben kann. Das funktioniert im Prinzip genauso gut wie Apples Face ID. Nur in sehr dunklen Umgebungen stößt das Verfahren an Grenzen, dann muss der Finger ran.

Google Pixel 9 Pro Kamerasystem: Dieses Phone schlägt alle anderen

Die Kameraausstattung übernimmt das Pixel 9 Pro vom Pro XL, das wir an dieser Stelle ausführlich getestet haben. Es sind drei Brennweiten eingebaut, hinter denen jeweils hochauflösende Sensoren sitzen.

• die Hauptkamera, ein moderate Weitwinkel mit 50 Megapixel, ƒ/1.7 und OIS
• ein Ultraweitwinkel für große Bildausschnitte (132 Grad Sichtfeld) mit 48 Megapixel und ƒ/1.7
• ein Tele mit fünffachem optischem Zoom, ebenfalls mit 48 Megapixel, einer Blende von ƒ/2.8 und OIS

Die Ergebnisse in unserem Kameratest sprechen für sich: Das Google Pixel 9 Pro gehört wie das Pixel 9 Pro XL zu den besten Kamera-Smartphones des Jahres 2024. Auf allen Brennweiten werden sehr gute bis herausragende Ergebnisse erzielt und selbst bei schwierigen Nachtaufnahmen bricht die Qualität nicht ein. Es gibt wenige Smartphones, die gleich gute oder bessere Fotos machen.

Fieber messen mit dem Pixel 9 Pro

Wie beim Pixel 9 Pro XL und beim Vorgänger Pixel 8 Pro ist ein Infrarot-Temperatursensor in der Kameraleiste auf der Rückseite integriert. Über die App "Thermometer" kann man so die Temperatur von Objekten scannen, indem man das Phone in einen Abstand von ein paar Zentimeter dazu bringt. Die Messung ist sehr genau und ziemlich praktisch im Alltag, etwa um die Temperatur des Espressos zu überprüfen oder zu schauen, wie warm das Wasser im Badesee heute ist. Wer Kinder hat, freut sich über eine schnelle Möglichkeit, Fieber zu messen.

Connectivity: Alles dabei

Die Connectivity lässt kaum Wünsche offen, Google hat fast alles eingebaut, was geht. Dual-SIM ist per eSIM + Nano-SIM möglich, der neue WiFi-7-Standard wird unterstützt, auch das 6-GHz-Band. Die WLAN-Messwerte, die wir im Testlab ermittelt haben, können sich sehen lassen.

Zudem ist Bluetooth 5.3 samt Hi-Res-Audio dabei, zusammen mit dem effizienten und latenzfreien LE-Protokoll. Dazu gesellt sich der moderne Nahfunk-Standard Ultra Wide Band (UWB)

Der USB-C-Anschluss bietet den schnellen 3.2-Standard mitsamt DisplayPort-Erweiterung, was den unkomplizierten Anschluss an TVs oder Monitore ermöglicht. Ein Desktop-Modus a la Samsung DeX fehlt zwar noch, aber die Betonung liegt auf "noch". Denn wer experimentierfreudig ist, kann eine Beta-Version bereits über die Entwicklereinstellungen testen.

Vermisst haben wir eigentlich nur Auracast und Dual-eSIM, aber das ist Kritik auf höchstem Niveau.

Viele KI Funktionen und 7 Jahre Updates

Das Pixel 9 Pro wird mit Android 14 ausgeliefert und erhält, wie alle Top-Smartphones von Google, sieben Versionsupdates und über sieben Jahre monatliche Sicherheits-Patches. Einen so langen Software-Support bietet sonst nur Samsung.

System und Benutzeroberfläche gefallen mit einer schlichten und modernen Optik, die weniger bunt und überladen ist als man es von asiatischen Herstellern wie Samsung oder Xiaomi kennt. Gleichzeitig spielt das Hype-Thema Künstliche Intelligenz eine große Rolle, was kein Wunder ist, denn Google ist einer der Pioniere in diesem Bereich. Googles KI-Modell Gemini ist vorinstalliert, mit dem Kauf eines Pixel 9 bekommt man ein Jahr lang den kostenlosen Zugang zur Gemini Advanced, außerdem 2 TB Cloud-Speicher und Gemini-Integration in Gmail, Docs, Meet und Sheets. Zudem sind viele KI-Funktion in der Benutzeroberfläche integriert, vor allem die Tools zur Bildbearbeitung stechen heraus. Und die mit generativer KI erstellten Hintergrundbilder sind immer wieder schön anzuschauen. Kurz und gut: Zusammen mit dem Pixel 9 Pro bekommt der Käufer eine moderne Benutzeroberfläche, die im Bereich KI zur Speerspitze gehört.

Allerdings hat diese UI auch Schwächen: Viele Funktionen, die man von anderen Herstellern kennt, fehlen oder sind nicht so umfangreich. Größtes Ärgernis: Das Always-on-Display lässt sich weniger personalisieren als bei Xiaomi, Honor oder Samsung. Zudem gibt es kein App-Cloning, um Social-Apps mit mehreren Accounts zu nutzen.

Akustik und Funk gut bis sehr gut

Die Funkeigenschaften überzeugen durch die Bank, mit den von uns gemessenen Sende- und Empfangseigenschaften bewegt sich das Pixel 9 Pro im oberen Drittel des Vergleichsfeldes und eignet sich damit auch für Gegenden mit schlechter Netzabdeckung.

Bei der Akustik fällt die hohe Lautstärke in beide Richtungen positiv auf, die Geräuschunterdrückung filtert Nebengeräusche beim Telefonieren sauber heraus. Auch hier zeigt der Daumen zeigt nach oben.

Traumhaft lange Akkulaufzeit

Mit seinem kleineren Akku (4.700 mAh) kann das Pixel 9 Pro die überragenden Werte des XL-Modells (20:13 Stunden) zwar nicht erreichen, aber 18:22 Stunden sind nicht weit davon entfernt. Für ein so kompaktes Smartphone ist diese Laufzeit traumhaft. Das Pixel 9 Pro übertrumpft damit sogar das iPhone 16 Pro (15:25 Stunden).

Beim Aufladen wird man dagegen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn mit maximal 27 Watt Durchsatz lädt das 9 Pro langsamer als das XL (37 Watt). Der Abstand zu chinesischen Herstellern wie Xiaomi ist überdeutlich - das Xiaomi 14T Pro tankt mit 120 Watt. Entsprechend mehr Zeit muss man einplanen: Von Null auf 100 Prozent dauert es anderthalb Stunden.

Auch kabelloses Aufladen wird unterstützt, mit maximal 12 Watt mit einem herkömmlichen Qi Ladepad. Wenn man den Pixel Stand (2. Generation) benutzt, erhöht sich der Durchsatz auf 21 Watt.

Fazit: Gutes noch besser gemacht

Google hat die Pixel-Serie 2024 noch weiter verbessert und auf ein Niveau gebracht, das die meisten anderen Smartphones hinter sich lässt. Mit seinem leuchtstarken Display, der überragenden Kamera und einer langen Akkulaufzeit gehört es zu den besten Smartphones, die man kaufen kann. Softwareseitig bekommt man ein umfangreiches Google-Paket mit vielen KI-Features und einem besonders langen Software-Support. In der Kompaktklasse 2024 ist es unsere erste Wahl.

Google Pixel 9 Pro vs. Samsung Galaxy S24 im Vergleich