Harman Soho Wireless im Test
Der Bluetooth-Kopfhörer Harman Soho Wireless bietet Komfort und einen für den mobilen Einsatz in der Stadt abgestimmten Klang. Ein paar Einschränkungen gibt es aber, wie der Test offenbart.

Die Bauart kommt uns bekannt vor. Das war der erste Gedanke nach dem Auspacken des edlen mobilen Hörers aus dem Hause Harman. Die erfreulich biegsame Konstruktion mit dem im Kopfbügel verbauten Seilzug macht den Soho Wireless zu etwas Besonderem. Setzt man den Hörer auf, schmiegt er sich sehr anm...
Die Bauart kommt uns bekannt vor. Das war der erste Gedanke nach dem Auspacken des edlen mobilen Hörers aus dem Hause Harman. Die erfreulich biegsame Konstruktion mit dem im Kopfbügel verbauten Seilzug macht den Soho Wireless zu etwas Besonderem. Setzt man den Hörer auf, schmiegt er sich sehr anmutig an den Kopf, ohne seine Features zur Schau zu stellen.
Doch gerade die haben es in sich: Als Wireless-Hörer koppelt er nicht nur per Bluetooth 3.0, sondern auch im NFC-Modus durch bloßes Heranhalten an das Smartphone. Aber das ist noch nicht alles. Berührt man die rechte fein belederte Ohrmuschel, wird ein integriertes Touchpanel aktiviert, das über Fingergesten die Steuerung wichtiger Funktionen wie Rufannahme, Titelsprung und Lautstärke ermöglicht. Wunderbar.
Touch-Steuerung
Die Touch-Sensor-Funktion wird durch einen 0,5-Sekunden-Fingerdruck aktiviert. Nun darf nach Herzenslust „gewischt“ werden. Nach oben bzw. unten regelt man den Pegel entweder per Mehrfach-Wisch in Stufen oder per Einfach-Wisch kontinuierlich, nach rechts und links gewischt springen oder spulen Titel vor und zurück. Unterbricht dann ein Anruf jäh das mobile Konzert, darf einfach getippt werden. Wer dem Touch-Sensor mal „eins auswischen“ will, dreht eine Sekunden-Runde im Uhrzeigersinn und das Panel bleibt fortan gesperrt. Die Touch-Funktion ist auf der kleinen Sensor-Fläche wirklich gut implementiert. Damit trifft Harman genau den aktuellen Funktionsgeist.

Als praktische Hülle fungiert eine kleine Filztasche. Doch eine Mobilitätseinschränkung gibt es: Aufgrund des relativ reibungsfreien Kopfbügels kann der Hörer auf manchen Köpfen etwas rutschen. Keine Empfehlung also für sehr agilen Crossfit-Sport, zum Joggen eignet er sich aber schon.
Hörtest
Aus dem Bauch heraus bringt der Hörer genau das mit, was „ich“ unterwegs hören möchte: einen charaktervoll warmen Grundton, unterstützt von einem druckvollen Bassbereich, unaufgeregte Mitten mit eher sanft addierten Obertönen und einen unspektakulären Hochtonbereich mit fallendem Charakter. Schließlich muss sich ein Mobilhörer im Geräusch-Cocktail einer Stadt behaupten können. Das bedeutet, er muss sich gegen tieffrequentes Brummen, Rauschen und mittelfrequentes Sprachgewirr durchsetzen. Dafür ist eine bassbetonte, warme Abstimmung geeignet.
Die treffenden Klanggene bringt der Harman mit. Sein Bass- und Grundtonbereich klingen dafür in ruhigen Umgebungen exponierter, was zu einer verdichteten Darstellung von Stimmen und Instrumenten führt. Eine Kompression, die mobil jedoch zum klanglichen Vorteil erwächst, da so detaillierter gehört werden kann. Mit obertonreichem Klavierwerk ist der Soho Wireless allerdings überfordert.