Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Bluetooth-Kopfhörer

Bose QC Ultra 2 im Test: Evolution des Platzhirschen

Ein Kopfhörer, der die Balance zwischen Ruhe und Klangkraft sucht. Boses QuietComfort Ultra geht in die zweite Generation und will beides können, und das auf hohem Niveau. Hält er sein Versprechen?

Autor: Christian Möller • 7.10.2025 • ca. 4:30 Min

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
BoseQuietComfort Ultra 2
Noise-Cancelling-Kopfhörer
Zusätzliche Infos
* Getestet von Redaktion AUDIO+stereoplay
Oktober 2025 Zum Produkt
Das weiche Kunstleder von Bügel und Polstern liegt angenehm an, kann bei langen Sessions aber warm werden.
Das weiche Kunstleder von Bügel und Polstern liegt angenehm an, kann bei langen Sessions aber warm werden.
© Bose

Bose ist seit Jahrzehnten ein Synonym für durchdachte Audio-Lösungen. 1964 von Amar G. Bose gegründet, hat sich das Unternehmen vom HiFi-Pionier zur Lifestyle-Marke mit technologischem Anspruch entwickelt. Heute gilt Bose vor allem als Meister der aktiven Geräuschunterdrückung und gehört zu de...

449,95 €
Jetzt kaufen

Pro

  • Exzellentes ANC
  • Ausgewogener Klang
  • Robuste Bauweise

Contra

  • Nur SBC und AAC als Codecs
  • eingeschränkter EQ in der App

Fazit

Der Bose QuietComfort Ultra ist auch in der 2. Generation ein komfortabler, modern ausgestatteter Kopfhörer mit starkem ANC und ausgewogenem Klangbild. Kleine Schwächen bei Codecs, App-Features und Headtracking verhindern die Spitzenwertung, für Vielhörer im Alltag ist er dennoch ein treuer Begleiter.

95,0%

Smartphone gesucht? Nutzen Sie unseren Handyvergleich! Hier vergleichen.

Bose ist seit Jahrzehnten ein Synonym für durchdachte Audio-Lösungen. 1964 von Amar G. Bose gegründet, hat sich das Unternehmen vom HiFi-Pionier zur Lifestyle-Marke mit technologischem Anspruch entwickelt. Heute gilt Bose vor allem als Meister der aktiven Geräuschunterdrückung und gehört zu den großen Namen, wenn es um Kopfhörer und Lautsprecher im Premiumsegment geht.

Modern und doch auf den ersten Blick als Bose zu erkennen. Man bekommt den QuietComfort Ultra 2 in vier Farben.
Modern und doch auf den ersten Blick als Bose zu erkennen. Man bekommt den QuietComfort Ultra 2 in vier Farben.
© Bose

Materialien und Technik

Der QuietComfort Ultra präsentiert sich in der 2. Generation als eine gelungene Mischung aus Understatement und Hightech. Auf den ersten Blick dominiert ein schlankes, modernes Design, das angenehm unaufgeregt wirkt.

Die Muscheln bestehen zwar nur aus Kunststoff, doch die Verarbeitung ist so robust und präzise, dass nichts nach Billigware aussieht oder sich so anfühlt. Eine feine Soft-Touch-Oberfläche sorgt für eine angenehme Haptik, während das Kopfband und die Ohrpolster mit weichem Kunstleder überzogen sind. Das Material schmiegt sich sanft an die Haut, auch wenn es bei langen Sessions zur bekannten Wärmeentwicklung um die Ohren herum führt.

Bose Quiet Comfort Ultra Headphones

Unter der Haube arbeitet Bose mit einem ausgefeilten Treiber-Design, das für eine gleichmäßige Schallabstrahlung sorgt. Besonders auffällig ist das aufwändige ANC-System der zweiten Generation. Mehrere Mikrofone innerhalb und außerhalb der Ohrmuscheln analysieren kontinuierlich die Umgebungsgeräusche und generieren ein passendes Gegensignal. So entsteht eine adaptive Geräuschunterdrückung, die sich laufend an veränderte Situationen anpasst.

Hinzu kommt die Integration von 3D-Audio mit Headtracking. Ziel ist ein räumlicher Klang, der sich an Kopfbewegungen anpasst. Auf dem Papier klingt das wie eine Revolution, in der Praxis bleibt es aber eher ein Gimmick: Die Simulation gelingt zwar mit ordentlicher Räumlichkeit, wirkt aber oft mittig, komprimiert und in der Ortung ungenau. Mitbewerber Apple macht das nach wie vor besser.

Das weiche Kunstleder von Bügel und Polstern liegt angenehm an, kann bei langen Sessions aber warm werden.
Das weiche Kunstleder von Bügel und Polstern liegt angenehm an, kann bei langen Sessions aber warm werden.
© Bose

Bluetooth-Codecs und Signalqualität

Bose setzt bei den Codecs traditionell auf Stabilität statt Vielfalt. Unterstützt werden SBC und AAC, also die gängigen Standards für Android- und Apple-Geräte. AptX oder LDAC, die im HiRes-Bereich für audiophile Nutzer interessant wären, fehlen. Das ist schade, denn gerade in dieser Preisklasse wünscht man sich mehr Flexibilität.

Doch auch ohne High-Res-Codec liefert der QuietComfort Ultra 2 eine saubere Signalqualität. Die Verbindung blieb selbst in belebten Innenstädten oder im Zug stabil, Aussetzer kamen im Test nicht vor. AAC sorgt in Kombination mit iOS-Geräten für einen klaren, detailreichen Klang. Wer absolute Bitperfektion sucht, wird hier nicht fündig, wer jedoch einfach ungestört Musik genießen möchte, ist bestens bedient.

Die Polsterung der Ohrkissen ist mit weichem Kunstleder überzogen. Die Rechts/Links-Kennung ist gut erkennbar.
Die Polsterung der Ohrkissen ist mit weichem Kunstleder überzogen. Die Rechts/Links-Kennung ist gut erkennbar.
© WMP

Bedienung am Gerät und in der App

Die Steuerung erfolgt über ein Mix aus Touch und mechanischen Tasten. Ein schmaler Touch-Streifen an der rechten Kapsel dient der Lautstärkeregelung. Das funktioniert im Prinzip, doch es erfordert Eingewöhnung. Besonders Linkshänder bemerken schnell, dass die Steuerung nicht intuitiv ist. Auch unbeabsichtigte Berührungen können den Musikfluss stören.

Die Bose Companion-App bietet Standardkost. Der EQ muss mit nur 3 Bändern auskommen. Prima Spatial Audio (Bose nennt es Immersives Audio) mit Headtrckimg kann man in der App separat aktivieren und deaktivieren.
Die Bose Companion-App bietet Standardkost. Der EQ muss mit nur 3 Bändern auskommen. Prima Spatial Audio (Bose nennt es Immersives Audio) mit Headtrckimg kann man in der App separat aktivieren und deaktivieren.
© WMP

Ergänzend gibt es physische Tasten, mit denen sich ANC, Transparenzmodus oder Wiedergabe steuern lassen. Clever ist die Möglichkeit, einen Bereich der Touchfläche mit einem Shortcut zu belegen. So kann man sich beispielsweise per langem Fingertipp die verbleibende Akkuladung in Prozent per Sprachausgabe ansagen lassen. Praktisch!

Die Bose-App für iOS und Android ist solide, aber minimalistisch. Der Equalizer beschränkt sich auf drei Bänder – Tiefen, Mitten und Höhen. Für Feintuning-Liebhaber ist das zu wenig. Immerhin lassen sich hier Firmware-Updates einspielen, der ANC-Modus einstellen und die 3D-Audio-Optionen anpassen. Die Bedienoberfläche ist übersichtlich, schnell und stabil, aber kein Feature-Monster.

Dank doppelter Faltmöglichkeit des Kopfhörers fällt das beiliegende Hardcase erfreulich klein aus,  dennoch gibt es Platz noch für die Kabel.
Dank doppelter Faltmöglichkeit des Kopfhörers fällt das beiliegende Hardcase erfreulich klein aus, dennoch gibt es Platz noch für die Kabel.
© WMP

Akku und Laden

Im Alltag zeigt sich der QuietComfort Ultra ausdauernd. Mit aktiviertem ANC schafft er bis zu 24 Stunden Musikwiedergabe, ohne ANC sogar noch ein wenig mehr. Das ist zwar nicht Klassenbester, aber absolut praxisgerecht. Eine Schnellladefunktion sorgt für Extra-Komfort: 15 Minuten am Kabel bringen rund 2,5 Stunden Hörzeit. Geladen wird über USB-C – zeitgemäß und unkompliziert.

Die Bedienung des Bose QuietComfort Ultra 2 ist eine Mischung aus Touchfeld (Leiste rechts) und physischen Tasten.
Die Bedienung des Bose QuietComfort Ultra 2 ist eine Mischung aus Touchfeld (Leiste rechts) und physischen Tasten.
© WMP

Hörtest, der Klang in der Praxis

Im Hörtest offenbarte sich die typische Handschrift von Bose: eine tonal ausgewogene, angenehme Abstimmung, die auf Langzeithören ausgelegt ist. Stimmen wirkten präsent, Instrumente klar voneinander getrennt. Besonders auffällig war der Bass: Er trat kräftig und erdig auf, ohne dabei übertrieben zu wirken. Bei Jazzaufnahmen legte er ein warmes Fundament unter die Saxophon-Linien, während er bei elektronischer Musik präzise Impulse lieferte.

Doch es gab auch Schattenseiten. Mit aktiviertem ANC zeigte sich eine Veränderung im Frequenzgang – die oberen Mitten verloren an Präsenz. Das Ergebnis: Stimmen wirkten teilweise zurückgenommen, als hätten sie sich einen Schritt nach hinten bewegt. Ohne ANC klang der Kopfhörer wiederum flach und kraftlos, fast so, als würde man in einem abgedämpften Raum sitzen.

Unser Tipp: ANC auf jeden Fall aktivieren, dann war die Dynamik stark: Leise Passagen kamen fein durch, während laute Peaks nicht verzerrten. Selbst bei höheren Lautstärken blieb der Klang stabil und unangestrengt – ein Zeichen für die gute Treiberabstimmung.

Im Klassik-Test mit dem Allegretto aus Beethovens 7. Sinfonie baute der Kopfhörer eine breite Bühne auf, ließ die Streicher schimmern und die Pauken mit Druck durch den Raum rollen. Manchmal wirkte es, als ob man in der ersten Reihe eines kleinen Saals säße – nah, direkt und intim. Toll!

3D-Audio hinterließ einen gemischten Eindruck: Die Raumsimulation war zwar beeindruckend, doch die Klangbalance veränderte sich stark. Die Instrumente rückten ins Zentrum mit jeder Menge Raumhall außen herum, Details verschwammen. Beim Headtracking kamen noch zuckende Ungenauigkeiten hinzu. Der Effekt blieb im Vergleich zu dem was Apple mit seinem Headtracking liefert, eher enttäuschend.

Bose QuietComfort Ultra 2 - Frequenzgang
Bose QuietComfort Ultra 2 - Frequenzgang
© WMP
Bose QuietComfort Ultra 2 - Noise Cancelling
Bose QuietComfort Ultra 2 - Noise Cancelling
© WMP

Notizen aus dem Labor

Die Quiet Comfort Ultra Kopfhörer bieten im Normalmodus eine tonal ausgewogene Abstimmung. Mit ANC (blaue Kurve) verändert sich der Frequenzgang. Besonders die oberen Mitten zwischen 2 und 4 k Hz werden dann zu leise wiedergegeben. Die Klangoptionen in der App beschränken sich auf eine Anpassung von Tiefen, Mitten und Höhen. Der Kopfhörer verzerrt bei lauter Wiedergabe wenig, auch die Reserven für leise Musik sind mit 108 dB/100 Hz ausreichend.

Das untere Diagramm zeigt die Wahrnehmung der Umwelt mit den Kopfhörern: Das ANC (blau) arbeitet gut und reduziert Lärm frequenzabhängig zwischen 10 und 30 dB. Die Transparenzfunktion (grün) kompensiert die mechanische Dämpfung der Muscheln (rot).

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
BoseQuietComfort Ultra 2
Noise-Cancelling-Kopfhörer
Zusätzliche Infos
* Getestet von Redaktion AUDIO+stereoplay
Oktober 2025 Zum Produkt

Fazit

Der Bose QuietComfort Ultra ist auch in der 2. Generation ein komfortabler, modern ausgestatteter Kopfhörer mit starkem ANC und ausgewogenem Klangbild. Kleine Schwächen bei Codecs, App-Features und Headtracking verhindern die Spitzenwertung, für Vielhörer im Alltag ist er dennoch ein treuer Begleiter.

Steckbrief Bose QuietComfort Ultra (2. Gen.)

Bose QuietComfort Ultra (2. Gen.)
Arbeitsprinzipien:dynamisch, geschlossen, Over-Ear, ANC
Faltbar:ja
Akkulaufzeit:bis zu 30 Stunden (mit ANC), 23 Stunden (mit 360-Grad-Sound), 45 Stunden (ohne ANC)
Ladeanschluss:USB-C
Ladezeit:bis zu 3 Stunden (Kopfhörer), Schnellladung: 15 Min. für bis zu 2,5 Stunden
Bluetooth Version: 5.4
Analoganschluss:3,5 mm Klinke (Kabel 3,5 mm auf 2,5 mm im Lieferumfang)
Garantiezeit:2 Jahre
Gewicht:260 g
Farben:Schwarz, Weiß, Treibholz-Sand (LE), Dunkelviolett (LE), Wüstengold
Besonderheiten:verlustfreie via USB-C (16 Bit/44,1/48 kHz), 360-Grad-Sound, Kinomodus, aptX Adaptive (Snapdragon Sound), Multipoint, Google Fast Pair
aufmacher-bestenliste-over-ears
40-mm-Kohlefaser-Treiber sorgen im PX8 S2 für detailreichen und verzerrungsfreien Klang.
Musiker Robbie Williams tritt als Markenbotschafter für
nothing-headphone-1